Chronische Rückenschmerzen – bleiben Sie aktiv!

29.10.2020 | Gesundheitstipps

Chronische Rückenschmerzen braucht kein Mensch. Wir erklären Ihnen, woher Sie kommen und wie Sie Rücken- und Kreuzschmerzen vorbeugen können.

Wir bewegen uns zu wenig, sitzen zu viel und dazu auch noch falsch. Erst recht, seit viele von uns als „Schreibtischtäter“ im Homeoffice arbeiten. Chronische Rückenschmerzen sind ein Warnsignal. Unser Körper braucht eine Pause. Bettruhe ist trotzdem das Letzte, was Sie jetzt tun sollten.

Was sind chronische Rückenschmerzen?

„Rücken“ hat jeder von uns ab und zu. Nicht-spezifische Kreuzschmerzen sind meist harmlos und verschwinden von alleine wieder. Bei etwa 7 von 100 Betroffenen gehen die Beschwerden nicht zurück. Die Schmerzen sind „chronisch“. Von chronischen Rückenschmerzen sprechen Ärzte dann, wenn Rückenschmerzen eine bestimmte Zeit andauern. So werden Rückenschmerzen von Fachleuten klassifiziert:

  • Akute Rückenschmerzen: Schmerzen halten weniger als sechs Wochen an.
  • Subakute Rückenschmerzen: Schmerzen dauern zwischen sechs Wochen und drei Monaten.
  • Chronische Rückenschmerzen: Schmerzen bestehen länger als drei Monate.

Was sind die Ursachen von Rückenschmerzen?

Die Gründe für spezifische Kreuzschmerzen reichen von mechanischen Problemen im Rücken bis hin zu ernsten Erkrankungen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Bandscheibenvorfall,
  • Ischias,
  • Morbus Bechterew,
  • ISG-Blockade,
  • Osteoporose (kann zu Wirbelbrüchen führen),
  • spinale Stenose,
  • selten Tumore.

Aber häufig lässt sich die Ursache für Rückenschmerzen nur schwer feststellen, es handelt sich um so genannte unspezifische Schmerzen. Berufliche und seelische Gründe oder das eigene Verhalten können dazu beitragen, dass Beschwerden dauerhaft werden. Dazu zählen:

  • körperliche Schwerstarbeit,
  • eine einseitige Körperhaltung,
  • berufliche Unzufriedenheit oder Mobbing,
  • Arbeitslosigkeit
  • Stress, Niedergeschlagenheit, Ängste,
  • falsches Schonverhalten (aber auch beharrliches Aushalten),
  • Übergewicht,
  • mangelnde Bewegung,
  • geringe körperliche Fitness,
  • Rauchen und
  • Alkohol.

Wie jemand mit Schmerzen umgeht, ob er diese beispielsweise als bedrohlich empfindet, beeinflusst ebenfalls den Krankheitsverlauf.

Wie werden chronische Rückenschmerzen behandelt?

Bei chronischen Rückenschmerzen gibt es nur selten eine schnelle und einfache Heilung. In vielen Fällen dauert es länger, bis die ersehnte Besserung eintritt. Bewegung ist nach wie vor das beste Mittel gegen dauerhafte Rückenschmerzen. Bettruhe hingegen ist schädlich und kann die Schmerzen sogar verstärken. Entspannungsverfahren können die Beschwerden lindern. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Massagen, Wärmetherapien, Ergotherapien, Akupunktur oder eine Rückenschule. Eventuell können Ihnen kurzfristig Medikamente helfen, wieder aktiv zu werden. Sie sind aber keine Dauerlösung.

Lesen Sie hier, was bei Rückenschmerzen hilft und von welchen Maßnahmen Fachleute abraten.

Chronische Rückenschmerzen: Was kann ich selbst tun?

  • Versuchen Sie, Ihre alltäglichen Bewegungen – so gut es geht – fortzuführen oder zumindest schrittweise wiederaufzunehmen.
  • Sport ist die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme und gleichzeitig auch eine wirksame Behandlungsmethode. Einfache Sportarten wie etwa Walking oder Schwimmen helfen, Ihre Rumpfmuskulatur zu stärken und die Wirbelsäule zu entlasten. Außerdem hilft Sport dabei, das Gewicht zu halten oder zu verringern. Suchen Sie sich eine Aktivität, die Ihnen Freude macht, dann fällt es leichter.
  • Besuchen Sie eine Rückenschule. Dort erfahren Sie etwas über „rückengerechtes Verhalten“, und lernen Übungen zur Entspannung oder Stärkung der Muskulatur kennen.
  • Unsere Seele sitzt auch im Rücken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche seelische Ursachen. Vielleicht bedrückt Sie etwas schon länger?
  • Hinter chronischen Rückenschmerzen stecken nur selten ernsthafte Ursachen. Achten Sie trotzdem auf bestimmte Anzeichen: Tauchen beispielsweise neben den Rückenschmerzen Probleme wie Taubheitsgefühle, Lähmungserscheinungen oder Schwierigkeiten beim Stuhlgang oder Wasserlassen auf, sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren. Die Symptome können auf eine schwerwiegende Erkrankung hindeuten.

Diese Artikel könnten Sie ebenfalls interessieren:

Quellen