Einfach gut beraten im März: Gut versorgt im Alter

05.03.2020 | Gesundheitskompetenz

Helmut ist 79 Jahre alt. Seit dem Tod seiner Ehefrau vor zwei Jahren lebt er ganz allein in dem großen Haus mit Garten. Zunehmend fällt es ihm schwerer alles in Schuss zu halten. Seit einiger Zeit fragt er sich: Kann und möchte ich bis zu meinem Tod im Haus wohnen bleiben? Wer versorgt und betreut mich, wenn ich nicht mehr kann? Helmut entscheidet, aktiv zu werden und die Dinge in die Hand zu nehmen. Er möchte an seine Versorgung denken, die er mit zunehmendem Alter vielleicht einmal braucht.

Interessiert verfolgt er die Kampagne der SDK zu Themen rund um die Pflege. Interessante Artikel und Informationen werden da zu den unterschiedlichsten Themen veröffentlicht. Da Helmut weiß, dass die SDK eine Gesundheitsberatung hat, ruft er dort an. Er hat hier schon eine medizinische Beratung zu seiner Arthrose aber auch rechtliche Infos zu Vorsorgedokumente erhalten. Eine gute Sache, findet Helmut. Dieses Mal möchte er mit der Beraterin für Pflege und Soziales, Katrin Schober, sprechen. Frau Schober freut sich, dass Helmut sich erneut an die Gesundheitsberatung wendet und nimmt sich viel Zeit für die Beratung.

Helmut berichtet, dass er sich im Moment selbst mit seiner eigenen Versorgung beschäftigt. Da seine Kinder nicht in der Nähe wohnen, weiß er, dass diese die Pflege nicht übernehmen können. Frau Schober möchte ihm verschiedene Möglichkeiten der Versorgung aufzeigen. Sie weiß, dass sich viele Menschen wünschen im Alter so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu wohnen.

Eine Versorgung zuhause kann beispielsweise durch die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes gewährleistet werden. Diese können mehrmals täglich bei dem Pflegebedürftigen zuhause vorbeikommen. Die Unterstützungsleistungen des Pflegedienstes können die körperbezogene pflegerische Versorgung, die Alltagsgestaltung, die häusliche Krankenpflege und die Hilfe bei der Haushaltsführung umfassen. Frau Schober empfiehlt, sich die Pflegedienste vor Ort anzuschauen, um die täglichen Anfahrtswege des Pflegedienstes auch möglichst kurz zu halten. Da die Preise unter den Diensten variieren können, ist es sinnvoll die verfügbaren örtlichen Pflegedienste zu vergleichen.

Diese Versorgungsform kennt Helmut aus Erfahrungsberichten von Bekannten. Außerdem sieht er täglich einen ambulanten Pflegedienst in der Nachbarschaft. Helmut nimmt sich vor, bei Gelegenheit den Nachbarn mal zu fragen, wie zufrieden er mit dem Dienst ist. Frau Schober erklärt, dass eine häusliche Versorgung auch durch eine sogenannte osteuropäische Haushaltshilfe sichergestellt werden kann. Diese Betreuungskräfte werden vermehrt über Vermittlungsagenturen zur Pflege und Betreuung von Osteuropa (z.B. Polen) nach Deutschland vermittelt. Die Haushaltshilfe kümmert sich vor allem um die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Da sie meist schon Erfahrungen in der Pflege hat, übernimmt sie auch leichte pflegerische Tätigkeiten. Die Person lebt mit im Haus des Pflegebedürftigen. Daher muss gewährleistet sein, dass sie ein eigenes Zimmer bekommt. Platz habe er genug und im Haushalt ist auch immer viel zu tun, antwortet Helmut. Allerdings mit einer für ihn erstmal fremde Person unter einem Dach wohnen? Er weiß noch nicht, was er davon halten soll.

Frau Schober weist darauf hin, dass eine Vermittlung nur über eine Agentur ratsam ist, die sich dem Bundesverband häusliche Seniorenbetreuung e.V. oder dem Verband für häusliche Betreuung und Pflege als Mitglied angeschlossen hat. Diese Verbände setzen sich für legale Betreuungskonzepte ein und legen verbindliche Standards fest, welche die Agenturen bei der Vermittlung einhalten müssen. Vor einer Mitgliedschaft wird die Agentur von dem Verband auf diese Qualitätsstandards geprüft. Die Mitglieder werden auf der Homepage der Verbände genannt. Da die sogenannten Haushaltshilfen wie pflegende Angehörige gewertet werden, würde Helmut aus seiner Pflegeversicherung das Pflegegeld erhalten. Die Kosten für eine Haushaltshilfe belaufen sich auf ungefähr 2.000 Euro Im Monat, abhängig vom Umfang des Hilfebedarfs und von den gewünschten Sprachkenntnissen. Die Kosten können von Agentur zu Agentur variieren. Eine weitere Möglichkeit, die Frau Schober Helmut nennt, ist das Betreute Wohnen. Dies würde allerdings bedeutet, dass Helmut umziehen muss. Beim Betreuten Wohnen, auch „Wohnen mit Service“ genannt, leben Senioren in einer eigenen altersgerechten Wohnung in speziellen Wohnanlagen. Zusätzliche Unterstützungsleistungen und Serviceangebote können in Anspruch genommen werden. Dazu zählen z.B. ein Hausnotrufsystem, ein Hausmeisterservice, ein Reinigungsdienst und ein Wäscheservice. Die Betreute Wohnform ist vor allem für ältere Menschen konzipiert, die noch weitgehend selbstständig sind oder nur wenig pflegerische Unterstützung benötigen. Frau Schober rät Helmut beim örtlichen Pflegestützpunkt nachzufragen, ob es in seiner näheren Umgebung eine betreute Wohnanlage gibt. Die örtlichen Pflegestützpunkte kennen i.d.R. das Betreuungs- und Dienstleistungsangebot vor Ort und können Adressen nennen.

Da hat man ja die Qual der Wahl, sagt Helmut. Und das sind ja nur drei Möglichkeiten von noch weiteren Versorgungsformen, fügt Frau Schober hinzu. Helmut ist aber erst einmal zufrieden mit den Informationen. Zu den drei Möglichkeiten hat er doch nochmal wichtiges Hintergrundwissen erfahren. Er wird sich bei dem demnächst anstehenden Besuch von seinen Kindern deren Meinung einholen. Im Moment ist er noch unentschlossen, bedankt sich aber recht herzlich für die Beratung.

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Quellen: