Grippeimpfung – das sollten Sie wissen!

07.10.2020 | Gesundheitstipps

Eine einmalige Grippeimpfung schützt in der Regel ausreichend über die gesamte Grippesaison. Lesen Sie hier, wer sich gegen Grippe impfen lassen sollte – und wer nicht.

Eine echte Grippe verläuft anders als eine harmlose Erkältung zu. Die Beschwerden sind zwar ähnlich: Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen. Aber die echte Grippe betrifft den ganzen Körper, sie beginnt rasch und heftig mit starkem Krankheitsgefühl. Sie kann sehr schwer verlaufen und beispielsweise zu einer Lungenentzündung führen. Gerade für ältere Menschen ist eine Influenza unter Umständen lebensgefährlich. Eine Impfung kann nicht nur vor einer Erkrankung schützen, sondern auch vor Spätfolgen wie Lungenödemen und Herzrhythmusstörungen. Wir haben für Sie die wichtigsten Fakten rund um die Grippeimpfung zusammengefasst.

Wie funktioniert die Entwicklung des Grippeimpfstoffs?

Grippeviren sind extrem wandlungsfähig. Deshalb muss für jede Grippesaison ein neuer Impfstoff hergestellt werden. Die Produktion eines Grippeimpfstoffs dauert gut ein halbes Jahr. Deshalb muss der Impfstoff produziert werden, bevor feststeht, welche Grippeviren in der Saison besonders virulent sind. In den meisten Jahren treffen die Vorhersagen ausreichend gut zu. Die WHO empfiehlt jedes Jahr, gegen welche vier Virenstämme der saisonale Impfstoff wirken soll. Eine Grippeimpfung schützt nur vor den häufigsten Erregern der kommenden Grippesaison. Deshalb ist eine Grippeerkrankung trotz Impfung nicht auszuschließen. Die Impfung kann das Erkrankungsrisiko im Schnitt um die Hälfte senken.

Wer soll sich gegen Grippe impfen?

Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 20.000 Menschen an Influenza. Weltweit sind es etwa 500.000 Menschen. Im besten Fall schützt die Impfung vor einer Infektion und der Geimpfte kann die Grippe nicht weiterverbreiten. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung für folgende Risikogruppen:

  • Männer und Frauen über 60 Jahre
  • Personen jeden Alters mit chronischen Erkrankungen (zum Beispiel Asthma, Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, COPD, Multiple Sklerose oder Rheuma) • Menschen mit schwacher Immunabwehr (zum Beispiel bei einer HIV-Infektion oder nach einer Organtransplantation)
  • Schwangere
  • Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
  • Personen mit häufigem Kontakt zu Kranken, also Ärzte, Pfleger in Krankenhäusern, Sprechstundenhilfen
  • Personal in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr • Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln

Wann und wie oft sollte man sich gegen Grippe impfen lassen?

Am besten lassen Sie sich gleich zu Beginn der Grippesaison impfen, also im Oktober oder November. Da die Grippe möglicherweise erst im Januar oder später ausbricht, kann eine Impfung selbst Ende Februar noch ihren Zweck erfüllen. Nach der Impfung dauert es zirka zwei Wochen, bis der Körper genügend Antikörper produziert hat und der Schutz greift. Ein vollständiger Schutz ist leider nicht möglich. Wenn die zirkulierenden Viren mit dem Impfstoff gut übereinstimmen, liegt die Wirksamkeit bei jungen Erwachsenen bei bis zu 80 Prozent, bei älteren Menschen ist der Schutz etwas niedriger.

Wer zahlt die Grippeimpfung?

Eine Immunisierung gegen Grippe kostet in der Regel zwischen 20 und 30 Euro. Für Menschen aus den oben genannten Risikogruppen wird die jährliche Grippeimpfung von den Krankenversicherungen übernommen.

Hat die Grippeimpfung Nebenwirkungen?

Die Grippeimpfung hat in der Regel nur geringe bis gar keine Nebenwirkungen. Eventuell kann die Einstichstelle in den darauffolgenden Tagen leicht schmerzen. Einige Geimpfte berichten von leichten Erkältungssymptomen wie erhöhter Temperatur, Müdigkeit, Frösteln, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Die Beschwerden verschwinden normalerweise innerhalb von ein bis zwei Tagen.

Wer sollte sich nicht impfen lassen?

  • Sie sollten sich nicht impfen lassen, wenn
  • Sie akut an einer Infektion erkrankt sind,
  • Sie Fieber haben oder
  • eine Allergie gegen Hühnereiweiß oder andere Bestandteile des Impfstoffes besteht.

Die Impfung sollte bei Risikopatienten aber so bald wie möglich nachgeholt werden. Für Allergiker steht ein Ersatzimpfstoff zur Verfügung. Weitere Informationen zur Influenza und zur Impfung finden Sie auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.impfen-info.de/grippe.

Quellen