Wie sinnvoll sind homöopathische und natürliche Hilfsmittel bei Kinderwunsch?

26.05.2020 | Gesundheitstipps

Sie suchen nach einer sanften Hilfe für mehr Fruchtbarkeit? Lesen Sie hier, welche homöopathischen und natürlichen Hilfsmittel bei Kinderwunsch angeboten werden.

Pille absetzen und gleich schwanger werden? So einfach ist das oft nicht. Denn die Voraussetzungen für eine Empfängnis sind ziemlich komplex. Es kann also etwas dauern, bis sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Mehrmonatige Wartezeiten sind in der Regel kein Grund zur Sorge. Etwa ein Drittel aller Frauen wartet länger als ein Jahr darauf, schwanger zu werden.

Homöopathische Hilfsmittel bei Kinderwunsch

Die klassische Homöopathie behandelt Frauen und Männer mit Kinderwunsch individuell. Bis jetzt gibt es keine wissenschaftlichen Belege, dass homöopathische Mittel bei Kinderwunsch helfen. Diese Präparate empfehlen Heilpraktiker zur Unterstützung des Eisprungs:

  • Argentum metallicum praeparatum und Bryophyllum compositum (jeweils dreimal täglich in einem Abstand von 30 Minuten 5 Globuli),
  • Ovaria compositum (fünf Globuli nur abends),
  • Einnahmeempfehlung: in der ersten Zyklushälfte bis zum Eisprung,
  • Achtung: Nicht bei Myomen und Zysten einnehmen.

Schüssler-Salze bei Kinderwunsch

Schüßler-Salze sind potenzierte Mineralsalze. Sie werden in homöopathischer Dosierung bei vielen Beschwerden im Alltag eingesetzt. Auch hier fehlen allerdings Belege für die Wirksamkeit. Entwickelt wurden die Salze vom Homöopathen und Begründer der „biochemischen Heilweise“, Doktor Wilhelm Heinrich Schüßler (1821 bis 1898). Bei unerfülltem Kinderwunsch kann man folgende Schüßler-Salze ausprobieren :

  • Nr. 2 Calcium phosphoricum: stärkt Knochen und Zähne,
  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum: unterstützt das Immunsystem,
  • Nr. 4 Kalium chloratum: baut die Schleimhäute auf,
  • Nr. 5 Kalium phosphoricum: gut für die Psyche, Nerven und Muskeln,
  • Nr. 6 Kalium sulfuricum: entgiftet,
  • Nr. 7 Magnesium phosphoricum: stärkt Nerven und Muskeln,
  • Nr. 8 Natrium chloratum: reguliert den Flüssigkeitshaushalt, stärkt die Willenskraft und das Durchhaltevermögen,
  • Nr. 11 Silicea: gut für Haut, Haare, Nägel, Knochen, Bänder, Muskeln und Bindegewebe,
  • Nr. 19 Cuprum arsenicosum: stärkt Muskeln und Blut,
  • Nr. 26 Selenium: aktiviert den Zellschutz und steigert die Leistung.

Kräuter und Tees bei Kinderwunsch

Die Samen von Mönchspfeffer regulieren den Hormonhaushalt und können den Eisprung fördern. Die Wirkung ist sogar medizinisch nachweisbar. Heilpraktiker empfehlen jeden Morgen eine Tasse Tee aus Mönchspfefferfrüchten oder alternativ Mönchspfeffer-Tropfen oder Kapseln aus der Apotheke. Diese Kräuter können bei Kinderwunsch helfen:

Blutstärkend: Tees für die erste Zyklushälfte

  • chinesische Angelikawurzel,
  • Beifußkraut,
  • Himbeerblätter,
  • Salbeiblätter.

Entspannend und blutflussfördernd: Tees für die zweite Zyklushälfte

  • Frauenmantel,
  • Schafgarbe,
  • Zitronenmelisse,
  • Mönchspfeffersamen.

Soll ich Folsäure bei Kinderwunsch einnehmen?

Während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit benötigt der Körper mehr Folsäure als gewöhnlich. Folsäure unterstützt den Zellaufbau des Kindes im Mutterleib und beugt einem Neuralrohrdefekt (offener Rücken) bei Neugeborenen vor. Schwangere sollten deshalb routinemäßig ein Folsäure-Präparat einnehmen, damit sie nicht unterversorgt sind. Ärzte empfehlen Frauen mit Kinderwunsch, sofern planbar, bereits vier Wochen vor einer bestätigten Schwangerschaft und länger vorsorglich Folsäure-Tabletten einzunehmen.

Wann zur Kinderwunschklinik?

Je nach Alter und medizinischer Vorgeschichte beträgt die „normale“ Wartezeit für eine Schwangerschaft aus medizinischer Sicht etwa ein Jahr:

  • Gesunde Frauen unter 28 Jahren können unbeschwert eineinhalb Jahre warten, bis sie ärztliche Hilfe suchen, wenn beim Partner keine Vorerkrankungen bekannt sind.
  • Frauen zwischen 28 und 32 Jahren sollten nach etwa einem Jahr Wartezeit einen Arzt konsultieren, wenn sie nicht schwanger werden.
  • Frauen über 32 Jahren sollten sich nach etwa einem halben Jahr ärztlich untersuchen lassen.
  • Kinderwunsch-Behandlungen sind umso erfolgreicher, je jünger eine Frau ist.
  • Auch bei wiederholten Fehlgeburten ist es ratsam, die Ursachen abzuklären.

Quellen: