Blut spenden – alles Wissenswerte auf einen Blick

29.09.2020 | Gesundheitstipps

Blut spenden rettet Leben. Lesen Sie hier, wer Blut spenden darf und wie einfach es geht.

Jeder von uns kann irgendwann einmal auf Spenderblut angewiesen sein. Schon eine einzelne Blutspende kann bis zu drei Menschenleben retten. Die Spende an sich ist in ein paar Minuten erledigt. Doch wer darf eigentlich Blut spenden und wer nicht? Und wie spenden Sie Blut? Wir haben die wichtigsten Fragen für Sie zusammengefasst.

Wer darf Blut spenden, wer nicht?

Nicht jeder Mensch darf Blut spenden. Eine Voraussetzung ist, dass der Spender oder die Spenderin volljährig sind. Blutspenden dürfen nur Personen zwischen mindestens 18 und höchstens 73 Jahren. Erstspender dürfen maximal 64 Jahre alt sein. Jeder potentielle Spender sollte sich natürlich gesund und fit fühlen. Außerdem müssen bereitwillige Spender mindestens 50 Kilogramm wiegen. Ausnahmen sind möglich, wenn ein Arzt zustimmt.

Wer darf nicht Blut spenden?

Kein Blut spenden dürfen beispielsweise:

  • Personen unter 18 und über 64 Jahre
  • Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen
  • Spenderwillige, die sich vor kurzem in bestimmten tropischen Gebieten aufgehalten haben oder frisch gepierct oder tätowiert wurden, da in ihnen eine Infektion schlummern kann
  • Menschen, die Drogen konsumieren
  • HIV-Infizierte

Wie läuft eine Blutspende ab?

Vor einer Blutspende sollten Sie gut gegessen und viel Wasser getrunken haben. Das vermeidet Kreislaufprobleme und lässt das Blut besser fließen. Außerdem sollten Sie innerhalb der letzten 12 Stunden vor der Blutspende keinen Alkohol konsumieren. Planen Sie etwa eine Stunde für den Termin ein. Zur Blutspende müssen Sie Ihren Personalausweis mitbringen, damit die Mitarbeiter des Blutspendedienstes Ihre Kontaktdaten aufnehmen können. Vor der eigentlichen Blutspende müssen Sie ein Anamneseblatt zu Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte ausfüllen und Fragen beantworten, die Aufschluss darüber geben, ob Sie überhaupt Blut abgeben dürfen. Bei Unklarheiten lassen Sie die Fragen am besten unbeantwortet und klären diese im nachfolgenden Gespräch mit dem Arzt. Dieser entscheidet dann unter Berücksichtigung aller Befunde über Ihre Spendertauglichkeit. Ist alles in Ordnung, steht der Blutspende nichts mehr im Wege.

Ablauf Blutspende

  • Vor der Spende wird zunächst Ihr Hämoglobinwert, also der Anteil des roten Blutfarbstoffs, bestimmt. Dazu nehmen Mitarbeiter des Blutspendedienstes ein winziges Bluttröpfchen aus Ihrer Fingerkuppe oder Ihrem Ohrläppchen. Der Wert wird bestimmt, um eine mögliche Blutarmut (Anämie) auszuschließen und Sie durch die Blutspende nicht zu gefährden. Außerdem werden Blutdruck und Temperatur gemessen.

  • Während der eigentlichen Blutspende werden Ihnen etwa 500 Milliliter Blut entnommen. Das dauert sieben bis 10 Minuten. Die Krankenschwestern, -pfleger oder Arzthelferinnen verwenden beim Blutabnehmen ausschließlich steriles Einwegmaterial.
  • Nach der Spende sollten Sie sich noch eine Weile ausruhen. Außerdem bekommen Sie einen Snack. Nutzen Sie das Angebot! Vor allem reichlich trinken ist jetzt wichtig, denn das hilft, die gespendete Blutflüssigkeit schnell zu ersetzen. Anschließend können Sie Ihren Tag wie gewohnt fortsetzen. In der ersten Stunde sollten Sie nicht rauchen. Alkohol sollten Sie am Tag der Blutspende nicht konsumieren.
  • Nach jeder Spende testen Labormitarbeiter das entnommene Blut. Wenn bestimmte Werte problematisch sind oder Krankheitserreger festgestellt werden, wird der Spender umgehend informiert und das gespendete Blut von der Verwendung ausgeschlossen.

Wie oft darf ich Blut spenden?

Die Anzahl der Blutspenden ist begrenzt: Männer dürfen höchstens sechs Mal pro Jahr Blut spenden, Frauen wegen der Menstruation nur bis zu vier Mal pro Jahr.

Wo kann ich Blut spenden?

Viele Krankenhäuser, Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes, kommunale und private Spendezentren, mobile Blutspendedienste sowie Unikliniken bieten die Möglichkeit, Blut zu spenden. Hier finden Sie einen Blutspendedienst in Ihrer Nähe.

Gibt es genug Blutspenden?

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden in Deutschland rund 15.000 Blutspenden pro Tag benötigt. Doch die Zahl der Spender geht seit einigen Jahren zurück. Eine Ursache ist die Altersentwicklung der Bevölkerung. Immer mehr langjährige Spender erreichen die Altersgrenze und kommen als Spender nicht mehr infrage.

Quellen