Der Insektenstich: Wenn Bienen und Co. zum Feind werden

23.05.2018 | Gesundheitstipps

Wer kennt es nicht – man ist im Freien unterwegs und ein nerviges Summen direkt neben dem Ohr treibt einen in den Wahnsinn. Nein, es ist keine Mücke. Der Übeltäter ist größer. Schwarz-gelb gestreift oder sogar ein bisschen pelzig? Ob Biene, Wespe oder Hummel – wer gestochen wurde, sollte wissen, welches Insekt für die Attacke verantwortlich war und was jetzt zu tun ist.

Sommer, Sonne, Insektenzeit – Wenn im Garten bei schönstem Wetter geschlemmt wird, sind sie da: Bienen, Wespen und Co. Die ungebetenen Gäste führen nicht bei jedem zu Hochstimmung. Denn fühlen sie sich bedroht, stechen sie zu. Doch was hat mich denn da eigentlich gestochen?

Summende Bedrohung

Nicht immer sind die Plagegeister auf den ersten Blick gut zu unterscheiden. Wer sich markante Merkmale einprägt, kann schnell handeln:

  • Bienen: Diese Insekten besitzen braun-gelb weiße Streifen und sind behaart. Nach ihrem Stich, lassen sie ihren Stachel zurück und sterben.
  • Wespen: Wespen sind gelb-schwarz. Sie besitzen keine Behaarung. Sollten sie zustechen, ziehen sie ihren Stachel wieder heraus. So kann dasselbe Tier sein Opfer mehrmals attackieren.
  • Hornissen: Diese Tiere besitzen ebenfalls eine schwarz-gelbe Färbung. Sie sind aber deutlich größer als Wespen und Bienen. Ihr Stich ist besonders schmerzhaft. Sie hinterlassen keinen Stachel.
  • Hummeln: Hummeln lassen sich an ihrer schwarz- oder braun-gelben Färbung erkennen, die zudem weiße Stellen aufweist. Sie sind sehr pelzig und etwas größer sowie breiter als Wespen und Bienen. Sie hinterlassen ebenfalls keinen Stachel.

Hummeln im Hintern? – Nein, danke!

Wer einen saftigen Bienenstich lieber nur auf dem Kaffeetisch erleben möchte, der sollte folgende Tipps zur Vermeidung von Insektenstichen befolgen:

  • Umgang mit Lebensmitteln: Wenn man sich zum Essen ins Freie setzt, am besten die Nahrungsmittel abdecken und Überbleibsel anschließend direkt wegräumen. Getränke sollten außerdem nicht direkt aus der Flasche getrunken werden.
  • Ablenkungsmanöver: Damit eine Wespe auf Ihrer Grillfeier nicht zum Partycrasher wird, können Sie in 5 bis 10 Metern Entfernung eine Falle mit überreifen Weintrauben aufstellen. Das Ergebnis: Insekt ist glücklich, Sie sind glücklich - so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe.
  • Bloß nicht anstacheln: Vermeiden sie hektische Bewegungen, schlagen oder pusten Sie nicht nach den Tieren, da sie sich dadurch bedroht fühlen und somit eher gewillt sind ihren Stachel zu zücken.
  • Um nicht zum Wespenmagnet zu werden, sollte auf Duftlotions oder Parfum verzichtet werden. Auch bunte Outfits sollten lieber im Kleiderschrank hängen bleiben.
  • Um ungebetene Gäste im Haus zu vermeiden können sie Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen.

Was tun, wenn man gestochen wurde?

Wenn es einen dann doch erwischt hat und Schwellungen oder Juckreiz an der Einstichstelle auftreten, können folgende Tipps Abhilfe schaffen:

  • Stachel entfernen: Sollte das Insekt einen Stachel zurückgelassen haben, sollte dieser so schnell wie möglich entfernt werden • Säubern: Betroffene Stellen abwaschen, um das Insektengift zu entfernen
  • Kühlen: Kältekompressen unterstützen ein schnelleres Abschwellen
  • Kratzen vermeiden: Hier können Salben gegen den Juckreiz helfen

Gefährliche Reaktion

Doch nicht bei Jedem ist ein Insektenstich harmlos. Schon gewusst? Etwa zwei Prozent der Deutschen haben eine Insektengiftallergie. Werden sie gestochen, zeigen sie sofort Symptome. Das können beispielsweise starke Schwellungen, Hautrötungen und Atemnot sein. Im Extremfall tritt ein anaphylaktischer Schock ein, der sogar zum Tod führen kann.

Allergie! Was nun?

Doch woher weiß man, ob man eine Insektengiftallergie hat? Dafür gibt es glücklicherweise mehrere Tests. Sollte einer davon positiv sein, so geht die Welt aber nicht gleich unter – denn der Allergie kann entgegengewirkt werden: Hyposensibilisierung ist hier das Stichwort. Bei der Behandlung handelt es sich um die einzige Therapie, die direkt bei der Ursache ansetzt. Dabei erhält der Patient in regelmäßigen Abständen eine geringe Dosis des Allergens über mehrere Jahre.

Vorbeugen ist das A und O

Vor allem bei einer Allergie ist Vorsicht besser als Nachsicht. Deshalb sollten Insektengiftallergiker immer ein Notfallset bei sich tragen. Dieses enthält einen Adrenalinautoinjektor, Kortison (flüssig oder in Tablettenform) und ein Antihistaminikum (flüssig oder in Tablettenform). Sollte es zu einem Stich kommen, kann das Notfallset zum Lebensretter werden.

Quellen: