Digital Detox

30.06.2021 | Gesundheitstipps

Whatsapp, Facebook, Instagram: Das Smartphone in der Tasche zum Checken der Neuigkeiten ist heute für die meisten Menschen Alltag. Der neue Gegentrend heißt nun: Digital Detox, also digitales Entgiften.

Dank der digitalen Technik sind die meisten Menschen heute fast rund um die Uhr telefonisch erreichbar und im Netz unterwegs. Im Beruf, aber auch im Privatleben und Urlaub geht nichts ohne Smartphone, Tablet oder Notebook. Mehr als 50-mal pro Tag gucken Menschen zwischen 18 und 24 Jahren auf ihre mobilen Endgeräte – manche sogar noch weitaus häufiger: Sie checken Whatsapp-Nachrichten, E-Mails, Eilmeldungen oder Messages von Instagram, Facebook, Twitter und anderen Social Media-Kanälen. Der Hintergrund bei den meisten ist: Sie haben Angst, etwas zu verpassen. Dies ergab eine Studie des Wirtschaftsberaters Deloitte1.

Smartphone – überall und jederzeit

Deshalb sieht das normale Alltagsbild heute so aus: In Bus und Bahn starren die meisten auf ihr Smartphone, im Café tippen viele lieber auf dem Display herum, statt mit ihrer charmanten Begleitung zu plaudern. Und sogar auf dem Nachhauseweg oder Spaziergang sind viele auf ihr Gerät fixiert, statt sich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren. Sie riskieren dabei sogar ihre Gesundheit, weil einige in Unfälle verstrickt werden. Digital Detox – also digitale Entgiftung – so heißt nun die neue Gegenbewegung. Ziel ist es, wieder mehr Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für den Moment zu entwickeln und sich die analoge Welt ein Stück weit zurückzuerobern.

Die besten Tipps, wie Sie digital entgiften2

  • Gerät öfters einmal abschalten:
    Drücken Sie an Ihrem Gerät öfters einmal zwischendurch den Aus-Knopf. Konzentrieren Sie sich bewusst auf das, was um Sie herum stattfindet, zum Beispiel, wenn Sie spazieren gehen. Das digitale Detox funktioniert für die meisten nicht von heute auf morgen. Meist ist es ein schrittweiser Entwöhnungs-Prozess. Auch wenn Sie nicht online und ständig erreichbar sind: Sie werden sehen, dass Sie gar nicht so viel verpassen. Der Flugmodus, mit dem Sie die Verbindung Ihres Gerätes zum Internet kappen, könnte ein erster Schritt sein. Es wird sehr viel mühsamer, Ihre Nachrichten zu checken.
  • Verbannen Sie Ihr Smartphone aus dem Schlafzimmer:
    Eine Umfrage ergab, dass rund 40 Prozent der Bundesbürger eine viertel Stunde nach dem Aufstehen und fast genauso viele 15 Minuten vor dem Zubettgehen nochmal einen Blick aufs Display werfen. Auch beim Essen am Tisch hat Ihr Gerät eigentlich nichts verloren. Unterhalten Sie sich lieber mit Ihrem Gegenüber, dann schmeckt das Essen umso besser.
  • Detox-Apps:
    Was zunächst kurios klingt, scheint jedoch ein effektives Mittel im Kampf gegen digitalen Stress zu sein. Diese speziellen Apps sollen Ihnen helfen, Ihre Smartphone-Nutzung einzudämmen. Sie zeichnen auf, wie häufig Sie Ihr Gerät aktivieren und was Sie genau damit tun. Am Ende des Tages präsentiert Ihnen die App eine Zeitaufstellung – und schärft damit im besten Fall Ihr Bewusstsein, wie viele Stunden Sie am Tag mit Ihrem Gerät verplempern.
  • Push-Nachrichten abstellen:
    Die meisten Dienste versenden Push-Nachrichten und fordern Ihre Aufmerksamkeit durch Klingeltöne, Aufleuchten oder Vibrieren. Stellen Sie die Push-Nachrichten ab, dann werden Sie im Alltag auch weniger abgelenkt. Ein anderer Trick: Stellen Sie Ihr Smartphone zumindest auf lautlos. Nutzen Sie häufiger den Browser, wenn Sie etwas wissen möchten, und löschen Sie die Apps.
  • Reaktionen aufschieben:
    Auf Mails und Messages aller Art müssen Sie nicht immer umgehend antworten. Lassen Sie sich damit Zeit und kommunizieren Sie dies ihren Mitmenschen vorher. Dann geraten Sie auch nicht so schnell in Zugzwang und unter Druck. Für Sie bedeutet das weniger Stress.
  • Smartphone wegpacken:
    Sie müssen Ihr Smartphone nicht immer in Reichweite haben. Lassen Sie es öfters einmal im anderen Zimmer liegen oder beim Spaziergang oder Einkaufen zu Hause. Die meisten empfinden es mit der Zeit als Befreiung, wenn Sie nicht ständig nachsehen müssen, was in der digitalen Welt passiert ist.
  • Wecker statt Smartphone:
    Das Smartphone kann sehr vieles: Es weckt Sie morgens auf, zeigt Ihnen die Uhrzeit oder den Weg ins Museum. Stattdessen funktioniert auch: ein Wecker, eine normale Armbanduhr oder ein Mensch auf der Straße, der ihnen den Weg erklärt. Lagern Sie also bestimmte Funktionen aus und machen Sie es wie früher!
  • Und falls alles nichts hilft:
    Steigen Sie auf ein konventionelles Handy um, das deutlich weniger kann als Ihr Smartphone – zum Beispiel nur Telefonieren.

Versuchen Sie, Ihr Smartphone so zu nutzen, dass es Sie nicht stresst, unglücklich oder sogar krank macht. So gewinnen Sie wieder mehr Selbstbestimmung und die Herrschaft über Ihr Leben zurück.

Quellen: