Handynutzung von Kindern: Die besten Tipps

18.05.2020 | Gesundheitstipps

Kinder lieben Handys, Smartphones & Co. In vielen Familien ist die Nutzung von Bildschirmmedien ein Streitpunkt. Wir haben für Sie Tipps zur Mediennutzung zusammengestellt.

Kinder kommen immer früher mit digitalen Medien in Berührung. Und sie bekommen von ihren digitalen Begleitern selten genug. Selbst während des Essens werden Nachrichten verschickt, Anrufe getätigt und Videos angesehen. Nutzungszeiten und die Art der erlaubten Inhalte sind in vielen Familien Anlass für täglich wiederkehrende Diskussionen. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien vermitteln und gemeinsam sinnvolle Vereinbarungen treffen können.

Gehen Sie mit gutem Vorbild voran

Sie sind Vorbild für Ihr Kind – es wird Sie nachahmen. Verwenden Sie Bildschirmmedien zielorientiert und nicht aus Langeweile. Essen Sie nicht vor dem Smartphone und gucken Sie nicht bis kurz vor dem Einschlafen im Bett die neuesten Serien.

Machen Sie sich selbst medienfit

Gehören Sie zu der Generation, die manchmal das Gefühl hat, nicht mehr „mitzukommen“? Dann machen Sie sich fit! Reden Sie mit Ihren Kindern über deren Erfahrungen. Lassen Sie sich Apps und Spiele zeigen. Probieren Sie Social-Media-Kanäle wie Instagram, Facebook, Twitter selbst aus. Sie müssen nicht auf dem letzten Stand der Technik sein (und Sie dürfen sich von allen Social-Media-Accounts wieder abmelden). Aber Sie sollten wissen, um was es geht. Ihren Kindern tut es sicher ganz gut, wenn sie einmal etwas besser können als die Eltern. Viele aktuelle Informationen rund um die Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen finden Sie zum Beispiel auf www.klicksafe.de oder www.kindermedienland-bw.de.

Vereinbaren Sie gemeinsame Familienregeln

Stellen Sie gemeinsame Regeln für die Mediennutzung auf. Die Regeln sollten alle Familienmitglieder zusammen entwickeln. Nur so werden die Regeln von allen verstanden, akzeptiert und eingehalten. Vergessen Sie nicht zu vereinbaren, was bei Missachtung der Regeln geschieht. Lassen Sie dabei etwas Luft nach oben, denn Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Auf der Internetseite www.mediennutzungsvertrag.de können Sie einen individuellen Mediennutzungsvertrag nach Ihren Wünschen gestalten. Dort finden Sie viele praktische Vorlagen zu den typischen Themen wie: zeitliche Regeln, allgemeine Regeln, Medienarten wie Computerspiele, Internet, Smartphone und vieles mehr.

Legen Sie einen verbindlichen Kommunikationskanal fest

Telefonieren, WhatsApp oder SMS – treffen Sie mit Ihren Kindern eine Vereinbarung, über welchen Kanal Sie gemeinsam kommunizieren und welche Konsequenzen folgen, wenn Ihr Kind nicht trotz Vereinbarung reagiert. Aber: Kein Mensch muss immer erreichbar sein. Das sollten Sie Ihren Kindern auch vermitteln.

Suchen Sie Apps gemeinsam aus

Je nach Alter Ihrer Kinder sollten Sie die Apps fürs Smartphone oder Tablet gemeinsam aussuchen. Besprechen Sie mit Ihren Kindern, welche Apps sie verwenden möchten. Sprechen Sie auch über das Thema Datenschutz, Glücksspiel sowie gewalttätige und pornografische Inhalte. Signalisieren Sie Ihren Kindern, dass sie jederzeit mit allen Fragen zu Ihnen kommen dürfen.

Vereinbaren Sie feste Nutzungszeiten

Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern feste Nutzungszeiten für Computer, Handy & Co. Legen Sie die Zeiten je nach Alter individuell fest. Die Nutzung digitaler Medien für die Schule zählt nicht dazu. Achten Sie bei Kindern bis 10 Jahren darauf, dass die vereinbarten Zeiten pro Tag nicht überschritten werden. Ältere Kinder sollen selbst lernen, sich ihre Ressourcen sinnvoll einzuteilen. An folgenden Richtwerten können Sie sich orientieren:

  • Vermeiden Sie Bildschirmmedien bei unter Dreijährigen.
  • Bis 5 Jahre: maximal eine halbe Stunde Bildschirmzeit am Tag.
  • 6-10 Jahre: maximal eine Stunde Bildschirmzeit am Tag.
  • Ab 10 Jahre: Vereinbaren Sie ein wöchentliches Zeitkontingent. Wird das vereinbarte Kontingent innerhalb zweier Tage verbraucht, bleibt der Bildschirm für den Rest der Woche ausgeschaltet.

Tipp: Verwenden Sie die Nutzungszeiten nicht als Belohnung oder Bestrafung.

Nutzungszeiten müssen eingehalten werden

Natürlich ist es wichtig, dass die vereinbarten Zeiten auch eingehalten werden. Sie können dazu einen Wecker stellen oder verbindliche Absprachen in Form eines Mediennutzungsvertrags festhalten. Zudem können Sie Zeitbegrenzungen und inhaltliche Einschränkungen mit Hilfe von externer Jugendschutzsoftware und Ihrem Telefonanbieter einstellen. Nachhaltiger ist es aber, wenn Kinder lernen, sich an Absprachen zu halten.

Bestimmen Sie gemeinsam handyfreie Zeiten

Ob beim gemeinsamen Frühstück, auf dem Weg zum Fußballplatz oder beim Abendbrot. Bestimmen Sie gemeinsam handyfreie Zeiten. Die gelten natürlich auch für die Eltern. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, schauen Sie ihm in die Augen und hören Sie ihm aufmerksam zu. Nicht nur jüngere Kinder empfinden das Smartphone ihrer Eltern als echte Konkurrenz.

Vorfahrt für das reale Leben

Gemeinsam Fahrradfahren, Spiele spielen, Gärtnern: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder in Ihrer Freizeit nicht nur vor dem Smartphone oder Computer sitzen, sondern reale und kreative Erfahrungen machen. Bewegungszeit geht immer vor Bildschirmzeit. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Achten Sie auf übermäßigen Medienkonsum und suchen Sie sich im Zweifel professionelle Hilfe.

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Quellen: