Heuschnupfen oder Erkältung? So erkennen Sie die Symptome

20.03.2019 | Gesundheitstipps

Der Frühling naht und einige Bäume beginnen bereits zu blühen. Wer nun unter einer verstopften Nase und roten Augen leidet, hat vermutlich Heuschnupfen. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen und Tricks können Sie die ersten schönen Tage dennoch genießen.

Die Nase läuft, und Sie niesen ständig. Nicht immer steckt ein grippaler Infekt hinter diesen Symptomen. Was viele nicht wissen: Schon zum Ende des Winters verteilt der Wind die Pollenfracht frühblühender Bäume. Vielleicht gehören auch Sie zu den Menschen, die allergisch auf den Blütenstaub von Haselnuss, Birke oder Erle reagieren.

Die Pollen können eine allergische Rhinitis auslösen, die allgemein als Heuschnupfen bekannt ist. Der Name rührt daher, dass es vor allem Getreide- oder Gräserpollen sind, die vielen Allergikern im Frühling und Sommer gehörig zusetzen. Derzeit leidet jeder vierte bis fünfte Erwachsene unter Heuschnupfen.

Bei Kindern unter sechs Jahren sind drei bis sieben Prozent betroffen, während es bei älteren Kindern sogar sieben bis 13 Prozent sind. Dabei ist die Tendenz steigend.1

Heuschnupfen: Warum reagiert das Immunsystem abwehrend?

Wenige Pollenkörner reichen bereits aus, um Ihr Immunsystem zu irritieren. Dieses interpretiert den harmlosen Blütenstaub als „feindlich“ und wehrt sich vehement.

Wissenschaftler unterscheiden bei Allergien zwischen vier Typen, die jeweils von einem anderen Mechanismus ausgelöst werden. Heuschnupfen gehört dabei zum Typ I, dem Soforttyp. Das bedeutet, die Reaktion tritt unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auf.2

Betroffen sind vor allem die Bindehaut der Augen oder die Nasenschleimhaut. Beide kommen mit den Pollen in direkte Berührung. Die Folgen: Ihre Augen tränen, die Schleimhäute sind gereizt und schwellen an, die Nase läuft und Sie niesen häufig. Auch vier bis sechs Stunden nach dem ersten Kontakt können diese Symptome auftreten.3

So erkennen Sie einen Heuschnupfen?

  • Wenn der Schnupfen ganz plötzlich und intensiv einsetzt, deutet das auf einen Heuschnupfen hin. Eine Erkältung hingegen beginnt oft mit einem Kratzen im Hals. „Drei Tage kommt er, drei Tage steht er, drei Tage geht er,“ sagt der Volksmund über den Erkältungsschnupfen, den fast immer Viren auslösen. Geht der Schnupfen nach knapp einer Woche aber nicht weg, liegt der Verdacht auf Heuschnupfen nahe.
  • Alles juckt: Beim Heuschnupfen jucken oft Nase und Rachen. Wenn zudem die Augen stark jucken, ist das ein Indiz für Heuschnupfen.
  • Das Schnupfensekret bei der Pollenallergie ist meist glasklar und ziemlich wässrig. Bei einer Erkältung ist der Schnupfen dickflüssiger.
  • Die Niesattacken beim Heuschnupfen sind oft wesentlich heftiger als bei der Erkältung. Ein Hatschi in Serie ist daher keine Seltenheit.
  • Fieber ist ein Zeichen dafür, dass Sie sich einen grippalen Infekt eingefangen haben. Das Symptom tritt bei Heuschnupfen nicht auf.4

Medikamente gegen Heuschnupfen

Die Bandbreite an Mitteln gegen Heuschnupfen reicht von Augentropfen, Nasensprays und Tabletten hin zu Säften und Tropfen bei akuten Beschwerden. Nachfolgend drei Beispiele:

  • Antihistaminika: Sie wirken lindernd bei typischen Allergie-Symptomen, wie Heuschnupfen und juckenden Augen. Antihistaminika erhalten Sie ohne Rezept in der Apotheke.
  • Kortikosteroide: Nasensprays, die das Hormon Kortison enthalten, haben einen abschwellenden Effekt. Die Wirkung setzt allerdings erst nach ein paar Stunden ein. Die Präparate sind rezeptpflichtig. Sie sollten sie über einen längeren Zeitraum nur in Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen.5
  • Chromone: Das ist ein Wirkstoff, der als Nasenspray vorbeugend bei Heuschnupfen eingesetzt wird.5 Doch Sie brauchen etwas Geduld: Es dauert zwei bis drei Tage, bis das Medikament seine Wirkung entfaltet. Als Nasenspray schützt es Ihre Nasenschleimhäute, als Augentropfen hilft es bei gereizten Augen.

Hausmittel gegen allergische Symptome

Doch bedenken Sie: Nicht immer ist ein Medikament vonnöten – manchmal leistet bereits ein Hausmittel gute Dienste, um Ihre Beschwerden zu lindern. Ein Dampfbad mit Kochsalzlösung etwa befeuchtet die Nasenschleimhaut und lindert so den Juckreiz. Haben sich viele Pollen auf die Nasenschleimhaut gesetzt, hilft eine Nasenspülung oder eine Nasendusche mit Kochsalzlösung, die Nase zu reinigen.

Wie kann ich mir selbst helfen? Drei Tipps, um Heuschnupfen zu vermeiden

  • Waschen Sie die Haare, bevor sie ins Bett gehen, denn in den Haaren verfangen sich jede Menge Pollen.
  • Sonnenbrillen wirken wie ein Schutzschild gegen Pollen: Ihre Bindehäute werden es Ihnen danken.
  • Ein Wochenendausflug ins Grüne? Spezielle Apps und Websites informieren Sie über den aktuellen Pollenflug. Einen Informationsservice bietet der Deutsche Wetterdienst.6

Quellen: