Mundhygiene – so geht’s richtig!

15.02.2019 | Gesundheitstipps

Eine gute Mundhygiene hilft Ihnen, Erkrankungen von Zahnfleisch und Zähnen zu vermindern. Karies, Zahnfleischbluten oder Parodontitis haben so weniger leichtes Spiel. Lesen Sie, welche Maßnahmen dazu gehören und wie Sie diese richtig anwenden!

Mund und Zähne wollen gut gepflegt werden – nicht nur aus ästhetischen Gründen. Zahnpflege hilft auch, Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparates möglichst fernzuhalten. Die häufigsten Krankheiten der Bundesbürger im Mund sind Karies, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und Parodontitis. Am besten beginnen Sie mit der richtigen Mundhygiene schon im Kindesalter. Aber auch in höherem Alter ist es niemals zu spät, damit anzufangen.1 Lesen Sie, was zu einer guten Mundhygiene und Zahnpflege gehört. Wichtig ist, dass Sie alle Maßnahmen regelmäßig und vor allem richtig durchführen. Sonst nützen sie nicht viel.

Tipps fürs Zähneputzen

Gründliches Zähneputzen ist das A und O für gesunde Zähne. Sie entfernen damit Essensreste zwischen den Zähnen und beseitigen gefährliche Zahnbeläge, die Plaque. Dieser „Biofilm“ ist ein idealer Nährboden für das Kariesbakterium Streptococcus mutans. Die besten Tipps1,2,3 fürs Zähneputzen sind:

  • Nehmen Sie sich Zeit fürs Zähneputzen. Schrubben Sie nicht einfach schnell und gedankenlos mit der Zahnbürste einige Sekunden auf Ihrem Gebiss hin und her. Putzen Sie auch nicht mit zu viel Druck, sonst leiden Ihr Zahnschmelz und Zahnfleisch.
  • Putzen Sie mit System und konzentrieren Sie sich auf jeden einzelnen Zahn. Nehmen Sie nicht nur Ihre vorderen Zähne ins Visier, sondern auch die schwerer zugänglichen hinteren Backen- und Weisheitszähne. Am besten überlegen Sie sich eine Reihenfolge, nach der Sie täglich Zahn für Zahn „abarbeiten“.
  • Jeder Zahn besitzt mehrere Flächen: Reinigen Sie nicht nur die Kauflächen, sondern auch die Außen- und Innenseiten jedes Zahns.
  • Putzen Sie Ihre Zähne, bevor Sie ins Bett gehen und nach den Mahlzeiten. Warten Sie mit dem Zähneputzen ungefähr 30 Minuten, wenn Sie säurehaltige Nahrungsmittel oder Getränke (z.B. Zitrusfrüchte) konsumiert haben. Sonst „reiben“ Sie die Säuren in den Zahnschmelz hinein und schädigen ihn.
  • Zahnärzte raten dazu, die Zähne mindestens zwei Minuten lang zu putzen. Je länger Sie putzen, desto mehr Plaque beseitigen Sie.
  • Elektrisch, manuell oder mit Schall putzen? Dies hängt von Ihren Vorlieben ab. Die Putzleistungen dieser Zahnbürsten sind in etwa vergleichbar. Die Voraussetzung ist allerdings, dass Sie gründlich und systematisch beim Zähneputzen vorgehen. Manchen fällt das Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste jedoch leichter.
  • Verwenden Sie eine Zahnpasta, die Fluoride enthält (Erwachsene: bis zu 1500 ppm Fluorid). Fluoride sorgen dafür, dass sich Mineralien in den Zahnschmelz einlagern und ihn härten (Remineralisierung).
  • Tauschen Sie Ihre Zahnbürste regelmäßig etwa alle drei Monate aus. Die Borsten nutzen sich ab und die Reinigungsleistung sinkt. Auch nach einer Grippe oder Erkältung nehmen Sie besser eine neue Zahnbürste, weil womöglich Erreger daran haften.

Zahnzwischenräume reinigen - Tipps1,2,3

Zu einer guten Mundhygiene gehört es auch, dass Sie die Zahnzwischenräume regelmäßig reinigen. So entfernen Sie Speisereste, die sich oft zwischen den Zähnen verstecken und an die Sie manchmal mit der Zahnbürste nicht herankommen. Aber auch Plaque hat so in den Zwischenräumen der Zähne schlechtere Chancen. Kombinieren Sie das Zähneputzen am besten einmal täglich mit der Reinigung der Zahnzwischenräume. Dafür gibt es verschiedene Utensilien:

  • Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalbürsten) erhalten Sie in Drogerien oder Apotheken in verschiedenen Formen und Größen für unterschiedlich große Zahnzwischenräume. Die kleinen Bürstchen besitzen Nylonborsten und einen Drahtkern. Mittlerweile gibt es auch elektrische Interdentalbürsten, die Sie entweder mit Batterien betreiben oder auf Ihre elektrische Zahnbürste aufstecken.
  • Zahnseide gibt es in vielen Varianten: als dünne Fäden, breitere Bänder oder in bauschiger Form, aufgespannt in Halterungen oder von der Rolle. Zahnseide besteht aus Nylon oder dem Kunststoff Polytetrafluorethylen. Manchmal ist die Zahnseide mit zusätzlichen Stoffen beschichtet: Wachs, Fluoriden oder Aromastoffen für einen frischen Geschmack. Probieren Sie aus, mit welcher Art der Zahnseide Sie am besten zurechtkommen. Die Anwendung will ein wenig geübt sein. Manche empfinden dem Umgang mit Interdentalbürsten einfacher.
  • Zahnhölzer eignen sich, wenn Sie größere Zahnzwischenräume haben.

Pflege für Ihr Zahnfleisch und Zunge1,2,3

Zahnfleischprobleme wie Zahnfleischbluten haben viele Menschen auch wegen mangelnder Mundhygiene. Gesundes Zahnfleisch bedeckt die Zahnhälse, verankert die Zähne fest und blutet nicht, wenn Sie normal darauf drücken. Die besten Tipps für ein gesundes Zahnfleisch sind:

  • Achten Sie beim Zähneputzen auch auf die Beläge am Zahnfleischsaum. An diesem Übergang zwischen Zähnen und Zahnfleisch bilden sich besonders oft Entzündungen und es kommt allmählich zum Zahnfleischschwund. Dann können sich die Zähne lockern und im schlimmsten Fall ausfallen.
  • Massieren Sie Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen vorsichtig mit einer weichen Zahnbürste, um es nicht zu verletzen. Die Massage fördert die Zahnfleischdurchblutung und wirkt Entzündungen und Zahnfleischschwund entgegen. So verhindern Sie auch freiliegende Zahnhälse, die besonders schmerzempfindlich auf heiße und kalte Reize reagieren.
  • Vergessen Sie bei Ihrer Massage nicht den Gaumen und Kieferkamm.
  • Alternativ verwenden Sie eine Munddusche zur Massage Ihres Zahnfleischs. Aber Achtung: Der Wasserdruck darf nicht zu hoch sein.
  • Auch eine Mundspülung kann hilfreich sein und Keime im Mund abtöten. Sie ersetzt aber das Zähneputzen nicht und entfernt auch keine Plaque.
  • Reinigen Sie Ihre Zunge regelmäßig mit einem Zungenschaber. So beseitigen Sie Bakterien und verhindern unangenehmen Mundgeruch.

Allgemein gilt1,2: Suchen Sie zweimal im Jahr Ihren Zahnarzt auf und lassen Sie Ihre Zähne und das Zahnfleisch kontrollieren. Hilfreich ist zudem eine Professionelle Zahnreinigung (PZR), bei der Prophylaxefachkräfte harte und weiche Zahnbeläge entfernen und die Zähne durch Fluoridierungsmaßnahmen stärken.

Quellen: