Neuheiten bei Monatshygieneartikel

03.08.2022 | Gesundheitstipps

Die meisten Frauen benutzen während ihrer Regelblutung einen herkömmlichen Tampon oder eine Damenbinde. Dabei hat sich in punkto Hygieneartikel für Frauen in den letzten Jahren viel getan – von Bio-Monatshygieneartikeln über Periodenunterwäsche bis hin zu Menstruationstassen. Wer bei der Menstruation Geld sparen und Müll vermeiden möchte, für den sind die neuen nachhaltigen Monatshygieneartikel eine echte Alternative. In diesem Artikel haben wir für Sie die Vor- und Nachteile verschiedener Hygieneartikel zusammengefasst.

Bio-Tampons – in der Regel gut

Tampons sind während der Menstruation das beliebteste Hygieneprodukt bei Frauen. Im Schnitt verbraucht eine Frau in ihrem Leben für ihre Regelblutung rund 17.000 Tampons, um das Menstruationsblut aufzufangen. Bio-Tampons gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen. Sie tragen nicht auf und frau spürt sie kaum. Nachhaltige Tampons sind zu 100 Prozent aus zertifizierter Baumwolle. Sie sind chlorfrei gebleicht, kompostierbar und beinhalten keine synthetische Zusatzstoffe. Auch für Bio-Tampons gilt: Bitte die Hände vor und nach dem Einführen des Tampons waschen.

Vorteile: Bio-Tampons sind plastikfrei verpackt, Kunststofffasern im Inneren sind ebenfalls tabu. Die biologischen und schadstofffreien Materialien sollen während der Menstruation vor Intiminfektionen und Hautirritationen schützen.

Nachteile: Tampons sollten Sie maximal sechs Stunden tragen, da sich auf dem Tampon gefährliche Bakterien bilden können. Außerdem können Tampons die Scheide bei schwacher Blutung austrocknen.

Langfristig sparen mit waschbaren Baumwoll-Stoffbinden und Slipeinlagen

Waschbare Baumwollbinden und Slipeinlagen sehen aus wie normale Binden und funktionieren auch nach dem gleichen Prinzip. Die Stoffbinde wird während der Regelblutung in die Unterwäsche geknöpft. Es gibt sie aus konventioneller oder biologischer Baumwolle. Ein Druckknopf an den Flügeln sorgt für sicheren Halt. Bei Stoffbinden können Sie zwischen verschiedenen Größen und Stärken wählen. Dünnere Slipeinlagen eignen sich für die Tage, an denen die Periode nicht so stark ist. Saugfähige waschbare Baumwollbinden eignen sich besonders gut bei starker Blutung und/oder über Nacht. Benutzte Binden können Sie bei bis zu 60 Grad waschen. Auf Weichspüler sollten Sie dabei verzichten.

Vorteile: Im Gegensatz zu herkömmlichen Wegwerfbinden aus Kunststoff lassen waschbare Baumwollbinden und Slipeinlagen mehr Luft an die empfindliche Körperregion und sind hautfreundlicher und weniger geruchsbildend. Waschbare Binden produzieren weniger Müll. Sie können die Stoffbinden über Jahre verwenden – das spart Geld.

Nachteile: Die Anschaffungskosten sind zu Beginn relativ hoch. Je nach Hersteller kaufen Sie wiederverwendbare Binden für sechs Euro pro Stück, bunte Varianten kosten deutlich mehr. Auch der Aufwand beim Waschen darf bei starker Blutung nicht unterschätzt werden. Zudem haben Sie mehr Stoff in der Unterwäsche – und das ist bei einer Neigung zum Schwitzen ungünstig.

Saugfähige Bio-Slipeinlagen und Bio-Binden

Falls Sie die Einweg-Lösung bevorzugen, gibt es neben den wiederverwendbaren Hygieneartikeln aus Stoff auch Bio-Slipeinlagen und Damenbinden mit und ohne Flügel. Im Vergleich zu herkömmlichen Binden bestehen diese aus zertifizierter Bio-Baumwolle. Sie enthalten kein Plastik, sind chlorfrei gebleicht und duftstofffrei und deshalb eine hautfreundlichere Alternative. Auch Bio-Slipeinlagen sind bei starker Blutung eine sichere Alternative. Nach der Anwendung können Sie die Bio-Slipeinlagen und Bio-Binden wie gewohnt entsorgen.

Vorteile: Bio-Slipeinlagen und Bio-Binden sind hautfreundlicher und meistens biologisch abbaubar.

Nachteile: Auch nachhaltige Bio-Binden sind Einwegprodukte. Wer auf Zero-Waste umsteigen möchte, für den eignet sich vielleicht eine Menstruationstasse.

Menstruationstassen und Menstruationscups – das Einführen ist nicht einfach

Menstruationstassen (auch Menstruations-Tasse, Menstruationscups, Menstruationsbecher, Moon Cup) sind kleine Becher aus medizinisch hergestelltem, flexiblem Silikon. Sie sind eine Alternative zur Verwendung von Tampons oder Binden, auch bei sehr starker Blutung. Menstruationstassen gibt es in verschiedenen Größen, Weichheitsgraden und Formen. Sie sind medizinisch rein- das bedeutet, dass sich auf ihnen, anders als bei Tampons, keine Bakterien ansammeln können. Ähnlich wie Tampons werden sie in die Vagina eingeführt und können dort bis zu 35 Milliliter Flüssigkeit auffangen. Beim Tragen sind sie nicht zu spüren. Das erspart den ein oder anderen Gang auf die Toilette. Dank des großen Fassungsvermögens muss eine Menstruationstasse nur zwei Mal am Tag entleert und ausgespült werden. Nach dem Ausspülen können Sie den Menstruationscup einfach wieder einsetzen.

In jeder Packung finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie den Becher handhaben müssen. Nach der Periode können Sie die Menstruationstasse einfach auskochen oder in einer Mikrowelle sterilisieren. Menstruationcups haben eine Lebensdauer von 5 bis 10 Jahren. Die umweltfreundliche und kostensparende Menstruationstasse ersetzt also bis zu 2000 Tampons.

Vorteile: Menstruationskappen schützen die Scheide während der Periode vor Austrocknung. Sie sind sparsam und haben ein sehr hohes Fassungsvermögen. Bei richtiger Reinigung und Lagerung sind Menstruationscups aus medizinischem Silikon hygienisch absolut einwandfrei.

Nachteile: Das Handling ist vor allem auf öffentlichen Toiletten nicht ganz einfach. Zu Beginn bedarf es etwas Übung beim Einsetzen.

Anwendung Menstruationstasse : Wie benutze ich eine Menstruationstasse während der Regelblutung?

  • Menstruationstasse verwenden: Vor der ersten Verwendung und nach jeder Periode sollten Sie die Menstruationstasse für einige Minuten auskochen. Nicht vergessen: Vor und nach dem Einsetzen der Menstruationstasse sollten Sie immer die Hände waschen.
  • Menstruationstasse einführen: Menstruationstassen lassen sich gefaltet leichter einsetzen. Je nach Produkt gibt es verschiedene Falttechniken. Probieren Sie einfach aus, welche Falttechnik bei Ihnen am besten funktioniert.
  • Menstruationstassen entfernen: Um die Menstruationstasse zu entfernen, müssen Sie den Unterdruck lösen. Dazu können Sie den Boden der Menstruationstasse leicht zusammendrücken und die Tasse langsam herausziehen. Bitte nicht einfach am Stiel beziehungsweise Griff herausziehen.
  • Menstruationstasse entleeren: Einfach das aufgefangene Blut in der Toilette entleeren und die Tasse gründlich ausspülen. In der Regel genügt dazu warmes Wasser.
  • Menstruationstasse pflegen: Bei guter Pflege hält eine Menstruationstasse einige Jahre. Dennoch sollten Sie Menstruations-Tassen regelmäßig auf Verschleiß und Schäden checken.

Menstruationsschwämme besser nicht verwenden

Menstruationsschwämme gibt es in vielen verschiedenen Größen und Formen. Ein Menstruationsschwamm wird ins Wasser getaucht, bis er feucht ist, und anschließend gut ausgedrückt und in die Vagina eingeführt. Innen passt er sich der Form der Scheide an und ist nicht zu spüren.

Vorteile: Weniger Abfall.

Nachteile: Menstruationsschwämme sind reine Naturprodukte – und genau das ist das Problem. Ein Menstruationsschwamm bietet durch seine unregelmäßige Oberfläche jede Menge Platz für Bakterien und lässt sich nicht rückstandslos von Keimen reinigen. Also besser Hände weg davon!

Periodenunterwäsche – Monatshygiene goes Hightech

Bei Menstruationsunterwäsche handelt es sich um Periodenslips (auch Period Panties). Periodenslips sehen aus wie normale Unterwäsche und unterscheiden sich auch in der Dicke im Schritt kaum von gängiger Unterwäsche. Wer jetzt an eine Windel für Erwachsene denkt, hat noch keine der neuen Periodenslips ausprobiert. Die neuen Period Panties sind echte Hightech-Schlüpfer, die mit verschiedenen antibakteriellen und atmungsaktiven Schichten punkten und einen tollen Tragekomfort vorweisen. Je nach Hersteller können sie das Blut von bis zu drei Tampons in der Unterwäsche auffangen. Die antibakterielle und blutabsorbierende Schicht in Menstruationsunterwäsche wird meist mit Zinkpyrithion oder Silberchlorid versehen. Achten Sie beim Kauf auf Periodenpantys, die frei von Silberchlorid, Zinkpyrithion und anderen chemischen Zusätzen sind, denn diese Biozide können allergische Reaktionen auslösen und die Bakterienflora schädigen. Nach dem Gebrauch können Sie die nachhaltige Unterwäsche von Hand auswaschen und anschließend in die Waschmaschine geben. Wegen des ausgeklügelten Lagensystems im Schritt gehört Periodenunterwäsche nicht in den Trockner. Die umweltfreundliche Periodenunterwäsche hält bei guter Pflege zwei bis drei Jahre.

Vorteile: Periodenunterwäsche schont die Umwelt und den Geldbeutel. Weiteres Plus für Menstruationsslips: Sie lassen keinerlei Feuchtigkeit nach außen dringen.

Nachteile: Unterwegs und bei starken Blutungen ist Periodenunterwäsche unpraktisch. Weiteres Minus: die hohen Anschaffungskosten.

Wie funktioniert der weibliche Menstruationszyklus?

Jeder Menstruationszyklus lässt sich grob in drei Phasen einteilen:

Die erste Zyklushälfte

Jeder neue Zyklus beginnt mit dem ersten Tag Ihrer Regel.

  • Während der Menstruation stößt Ihr Körper die im vorangegangenen Zyklus aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ab (vorausgesetzt Sie sind nicht schwanger).
  • Parallel dazu startet zu Beginn des Zyklus die Follikelphase. Ihr Eierstock beginnt mit der Produktion des follikelstimulierenden Hormons FSH und im Eierstock reifen neue Follikel heran.
  • Alle Signale stehen auf Wachstum. Der Östrogenspiegel steigt. Die während der Regel abgestoßene Gebärmutterschleimhaut baut sich wieder auf.

Die Zyklusmitte

In der Zyklusmitte beginnt die Eisprung- oder Ovulationsphase. Während der Ovulationsphase haben Sie Ihren Eisprung. Der Östrogenspiegel steigt weiter an. Jetzt kommt das Luteinisierungshormon (kurz LH) ins Spiel: Es fördert den Eisprung.

Die zweite Zyklushälfte

Die Lutealphase (Gelbkörperphase) umfasst den Zeitraum zwischen Eisprung und dem Einsetzen der nächsten Periode. Umgangssprachlich spricht man von der zweiten Zyklushälfte.

  • Beim Eisprung platzt der dominante Follikel und die freigesetzte Eizelle wandert vom Eierstock in den Eileiter und weiter in Richtung Gebärmutter. Diese Eizelle ist etwa 24 Stunden lang befruchtungsfähig.
  • Nach dem Eisprung bildet sich der Gelbkörper (Corpus luteum) aus dem Follikel der leeren Eihülle im Eileiter.
  • Der Gelbkörper produziert unter anderem die Hormone Progesteron und Östrogen. Beide sind für eine etwaige Schwangerschaft enorm wichtig. Der erhöhte Progesteronspiegel hat einen thermogenetischen Effekt. Ihre Körpertemperatur erhöht sich.
  • Während der Lutealphase wird Ihre Gebärmutterschleimhaut weiter aufgebaut und umgewandelt, damit sich die befruchtete Eizelle einnisten kann. Das Körpergewebe lockert sich und Sie lagern schneller Wasser ein.
  • Wird die Eizelle nicht befruchtet, sinkt der Hormonspiegel. Zum Ende der Lutealphase bildet sich der Gelbkörper zurück und stellt die Hormonproduktion ein. Die Gebärmutterschleimhaut bildet sich zurück und wird mit der nächsten Regel abgestoßen.

Quellen: