So klappt es mit dem Stillen

19.07.2022 | Gesundheitstipps

Stillen ist gesund. Ihr Baby bekommt mit der Muttermilch alles, was es in den ersten Monaten braucht. Lesen Sie hier, wie es mit dem Stillen von Anfang an gut klappt.

Stillen lohnt sich. Denn Muttermilch ist die beste Nahrung für den Säugling. Mit der Muttermilch bekommt ein Säugling alles, was für ein gesundes Heranwachsen wichtig ist. Sie deckt im ersten Lebenshalbjahr in der Regel den vollständigen Bedarf an Flüssigkeit und Nährstoffen.

Das Stillen ist ein ganz natürlicher Vorgang. Etwa zwei bis fünf Tage nach der Geburt kommt der Milcheinschuss und ersetzt die Vormilch. Manchmal dauert es eine Weile, bis es mit dem Stillen gut klappt. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Denn Stillen lohnt sich, für Sie und Ihr Baby. Auf dieser Seite haben wir ein paar Tipps zum Stillen für Sie zusammengestellt.

Darum lohnt sich Stillen

Stillen hat viele gesundheitliche Vorteile für Mutter und Kind:

  • Stillen hat viele gesundheitliche Vorteile für Mutter und Kind: Muttermilch ist kostenlos, immer verfügbar, hygienisch unbedenklich und perfekt temperiert.
  • Die in der Muttermilch enthaltenen Abwehrstoffe schützen den Säugling vor Krankheiten wie Durchfall, Atemwegserkrankungen und Mittelohrentzündungen.
  • Die Milch der Mutter enthält alle wichtigen Nährstoffe in perfekt abgestimmter Qualität und Menge.
  • Muttermilch ist leicht verdaulich und passt sich automatisch den Nahrungsbedürfnissen des wachsenden Säuglings an. Gleichzeitig verhindert sie, dass ein Säugling überernährt wird.
  • Gestillte Kinder erkranken seltener an Infektionskrankheiten und werden später seltener übergewichtig.
  • Stillende Mütter erkranken seltener an Diabetes, Brust- oder Eierstockkrebs.
  • Außerdem erreichen stillende Mütter schneller ihr Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft.
  • Stillen fördert die Bindung von Mutter und Kind.

Die besten Tipps rund ums Stillen

  • Beschäftigen Sie sich ruhig schon vor der Geburt mit dem Thema Stillen – dann sind Sie besser vorbereitet. Den Rest erledigen die Hormone, sie stellen den Körper der Mutter auf das „Programm Stillen“ um. Parallel hat Ihr Baby im Bauch das Saugen geübt, am Daumen gelutscht und Fruchtwasser getrunken. Nach der Geburt kann es also sofort losgehen – auch bei einem Kaiserschnitt.
  • Stillfördernd ist der Haut-zu-Haut-Kontakt von Mutter und Neugeborenem unmittelbar nach der Geburt. Er hält ihr Baby warm und fördert und stabilisiert seine Atmung. In der Regel findet das Baby die Brustwarze nach ein bis zwei Stunden von alleine. Lassen Sie sich und Ihrem Baby die Zeit, die es dafür benötigt, und stören Sie es nicht.
  • Selbst wenn das Stillen auf Anhieb nicht klappt, sollten Sie sich und Ihrem Baby vertrauen. Schließlich müssen Sie sich ja erst richtig kennen lernen. Mit Sicherheit sind Sie nach kurzer Zeit ein tolles Still-Team. Eventuell kann Ihnen ein Stillhütchen beim Stillen helfen.
  • Verzichten Sie auf Seife und alkoholhaltige Kosmetika. Diese trocknen nur die Brust aus. Öle und Cremes mit Duft sind auch Tabu, denn sie können das Neugeborene irritieren
  • Planen Sie für jeden Stillvorgang ausreichend Zeit ein. Am besten an einem ruhigen Platz, an dem auch Sie sich gut entspannen. Legen Sie sich zum Beispiel gemütlich mit einem Stillkissen aufs Bett.
  • Stillen Sie nach Bedarf. Gerade in den ersten Wochen sollten Sie Ihr Baby so oft anlegen, wie es möchte. Jedes Baby ist anders. Es ist völlig normal, wenn ein Säugling achtmal und mehr innerhalb von 24 Stunden gestillt werden möchte – gerade in Wachstumsphasen. Fragen Sie Ihre Hebamme oder den Kinderarzt, wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt.
  • Babys haben auch nachts Hunger. Zum Glück, denn das nächtliche Stillen hält den Milchfluss aufrecht. Damit stillende Mütter wieder gut einschlafen, produziert Mamas Körper das Hormon Prolaktin, ein körpereigenes, völlig nebenwirkungsfreies „Schlafmittel“.
  • Wenn ein Baby schreit, hat es nicht immer gleich Hunger. Eventuell ist es müde, leidet an Bauchschmerzen oder möchte einfach jemanden um sich haben. Die typischen Lippenbewegungen können ein Hinweis auf Hunger sein. Andere Signale können Sie in der Regel nach einiger Zeit auch richtig deuten.
  • An Babys glatter rosiger Haut erkennen Sie, ob Ihr Kind genug Milch bekommt. Ab dem vierten Tag nach der Geburt macht sich genügend Muttermilch mit mindestens sechs nassen Windeln innerhalb von 24 Stunden bemerkbar. Ebenfalls normal sind drei- bis viermal Stuhlgang am Tag in den ersten vier bis sechs Lebenswochen.
  • Sie möchten für Ihr Baby Milch abpumpen? Abgepumpte Milch hält sich bei Raumtemperatur sechs bis acht Stunden. Im Kühlschrank hält sich Muttermilch bei 4 bis 6°C bis zu drei Tage. Im Tiefkühlfach können Sie Muttermilch bis zu sechs Monate aufbewahren. Achtung: Das Einfrieren reduziert den Vitamingehalt und verändert den Geschmack. Muttermilch sollten Sie nicht in der Mikrowelle aufwärmen.

Quellen: