Thrombose: Wenn ein Gefäß verstopft

23.05.2018 | Gesundheitstipps

Zuerst sind es nur leichte Beinschmerzen – und plötzlich findet man sich im Krankenhaus wieder. Diagnose: Lungenembolie. Ursache: Thrombose. Etwa 40.000 bis 100.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an einer Lungenembolie. 1 Ausgelöst durch eine Thrombose. Doch wie kann man ihr vorbeugen? 2. Und woran kann man sie erkennen?

Thrombose – Was steckt eigentlich genau dahinter? Auf den ersten Blick nur etwas Kleines: Denn bei einer Thrombose verstopft ein Blutgerinnsel ein Gefäß. Das kann zum Beispiel durch Verletzungen oder durch zu langsam fließendes Blut passieren. Auch folgende Faktoren begünstigen eine Thrombose:

  • Alter (über 60 Jahre)
  • familiäre Veranlagung (Eltern oder Geschwister hatten eine Thrombose)
  • bestimmte Krebserkrankungen und entzündliche Erkrankungen
  • Herzschwäche
  • starkes Übergewicht
  • Einnahme der Antibabypille
  • Einnahme von Hormonen
  • stark ausgeprägte Krampfadern
  • Rauchen
  • Schwangerschaft
  • häufiges Reisen mit langem Sitzen

Was tun, damit es gar nicht erst passiert?

Der Weg in den Traumurlaub ist oft sehr weit. Da ist langes Sitzen vorprogrammiert – sei es im Flugzeug, in der Bahn oder im Auto. Damit es gar nicht erst zu einer Thrombose kommt, ist Vorbeugung das A und O. Hier kommen ein paar Tipps:

  • Bewegung: Keine Bewegung ist Gift für unsere Venen. Eine kurze Pause, in der man sich die Füße vertritt, kann die Durchblutung bereits anregen. Auch im Flugzeug kann Fußgymnastik betrieben werden: Anziehen und Strecken der Beine im Wechsel oder einfaches Fußwippen unterstützt die Venen.
  • Flüssigkeit: Trinken, trinken und nochmals trinken! Wer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – am besten in Form von Wasser – achtet, kann einer Thrombose bereits sehr gut vorbeugen. Das Blut bleibt dünner, fließt dadurch leichter und ein Gerinnsel hat somit schlechtere Chancen.

Wenn bereits ein erhöhtes Risiko besteht, weil man beispielsweise schon einmal eine Thrombose hatte, so können folgende Tipps Abhilfe schaffen:

  • Kompressionsstrümpfe und Anti-Thrombose-Strümpfe: Ästhetisch nicht sehr schön, in ihrer Wirkung dafür umso besser. Sie üben Druck auf die Beine aus, damit das Blut im Körper wieder schneller zum Herzen zurückfließen kann. 
  • Medikamente: Wenn es gar nicht anders geht, können auch Medikamente helfen. Wer welche Mittel bekommt, wird aber individuell gehandhabt. Ist das Risiko sehr hoch, kann eine Therapie auch dauerhaft erfolgen.

Welche Beschwerden können auftreten?

Sollte sich doch ein Gerinnsel bilden, so ist das eine unangenehme Sache. Sie kann Schmerzen, Druckempfindlichkeit, Spannungsgefühle, gerötete Haut und Schwellungen verursachen. Es geht aber noch schlimmer. Denn eine Thrombose kann – meist innerhalb von ein bis zwei Wochen – auch zu einer Lungenembolie führen. Dabei löst sich das Blutgerinnsel, wandert in die Lunge und verschließt dort ein neues Gefäß. Die Folge: plötzliche Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel, Benommenheit oder Ohnmacht und Herzrasen können auftreten. Eine lebensbedrohliche Situation tritt ein.

Was tun, wenn es schon passiert ist?

Wurde ein Gerinnsel vom Arzt entdeckt, so gilt es zu handeln. Blutverdünner wirken gleich doppelt: Sie lösen mithilfe körpereigener Mechanismen die Thrombose auf. Obendrein verhindern sie, dass das Blutgerinnsel weiter anwächst. Damit reduziert sich auch das Risiko für eine Lungenembolie.

Ausführliche Informationen sind in der sogenannten S3-Linie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie“ zusammengefasst.

Quellen: