Wechseljahre: Was passiert im Körper?

20.05.2020 | Gesundheitstipps

Hitzewellen, Schlafstörungen, Schwindel. Die Wechseljahre bringen viele große und kleine Veränderungen mit sich. Doch was passiert in den Wechseljahren eigentlich im Körper?

Viele Frauen erleben ihre Wechseljahre ohne jegliche Beschwerden. Sie bleiben gut gelaunt, aktiv und fit. Andere klagen über typische klimakterische Beschwerden von unterschiedlicher Stärke. Lesen Sie hier, was bei Frauen in der aufregenden Mitte des Lebens passiert.

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre sind – wie der Name schon sagt – eine Zeit der Umstellung. In den Wechseljahren sinkt die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen. Dieser Wechsel macht sich zuerst körperlich bemerkbar. Doch auch seelische Veränderungen stehen an. Viele Frauen beginnen sich in dieser Phase neu zu orientieren und Ihre Werte, Einstellungen und Ziele zu überdenken.

Wechseljahre: Was passiert im Körper?

In den Wechseljahren kommt es im Körper zu einer hormonellen Umstellung. Rein medizinisch gesehen produzieren die Eierstöcke in den Wechseljahren immer weniger weibliche Hormone. Diese Hormone steuern viele Vorgänge im Körper. Der weibliche Organismus muss wegen der hormonellen Veränderungen die Stoffwechselprozesse, an denen die weiblichen Geschlechtshormone beteiligt sind, neu anpassen. Und das dauert seine Zeit. Wegen der gedrosselten Hormonproduktion werden die monatlichen Blutungen unregelmäßiger und bleiben schließlich ganz aus. Frauen können jetzt nicht mehr schwanger werden. Welche Wechseljahresbeschwerden können auftreten? Die Hormonschwankungen bringen im weiblichen Körper so einiges aus dem Gleichgewicht: von der Regulation der Körpertemperatur, über die Durchblutung, die Stimmungslage, den Schlaf bis hin zur Durchblutung von Haut- und Schleimhäuten. So werden beispielsweise die Haut und die Haare trockener und dünner. Die Frisur sitzt plötzlich nicht mehr so gut. Wunden heilen langsamer, da die Haut weniger elastisch ist. Sonne schadet der Haut jetzt noch mehr. Die Folge sind Sonnenbrand, Trockenheitsfalten und Pigmentverschiebungen – im Volksmund charmant „Altersflecken“ genannt. Außerdem verändert sich die Figur. Die Brüste werden weicher, Fettpölsterchen halten sich trotz Diäten hartnäckiger. Auch Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen sind möglich. Manche Frauen haben während der Wechseljahre weniger Lust auf Sex. Nahezu zwei Drittel aller Frauen leiden an Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Bei einigen Frauen machen sich die Hitzewallungen dagegen kaum bemerkbar. Denn jede Frau reagiert auf die hormonellen Veränderungen anders, auch wenn sie letztlich bei allen Frauen auftreten.

Wechseljahre: Die Symptome im Überblick

  • Zyklusstörungen, Zwischenblutungen,
  • Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen,
  • Schwindelgefühl, Herzklopfen,
  • Brustspannen,
  • Gewichtszunahme,
  • Trockenheit der Schleimhäute,
  • Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Sex,
  • Libidoverlust,
  • dünnere, faltigere Haut,
  • Rückenschmerzen,
  • Osteoporose (Knochenschwäche),
  • Wassereinlagerungen,
  • Verstopfung, Verdauungsprobleme,
  • Haarausfall, verstärkter männlicher Haarwuchs, „Damenbart“,
  • Kopfschmerzen und Migräne,
  • depressive Verstimmungen,
  • Reizbarkeit, Nervosität,
  • Schlafstörungen,
  • Müdigkeit,
  • Vergesslichkeit.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Es dauert eine Weile, bis sich die Hormone auf ein neues, stabiles Niveau eingependelt haben. Das Klimakterium erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren. Bei einigen Frauen beginnen die Wechseljahre mit Anfang oder Mitte 40. Andere kommen erst Ende 50 in den Wechsel. Ohne Behandlung hören die Beschwerden nach etwa vier bis fünf Jahren von selbst auf. Bei wenigen Frauen halten sie noch länger an.

So können Sie die Wechseljahre gut durchleben

Die Wechseljahre sind keine behandlungsbedürftige Krankheit, sondern eine ganz natürliche Phase im Leben jeder Frau. Frauen mit leichten Beschwerden sollten darauf achten, sich gesund zu ernähren und sich regelmäßig zu bewegen. Ob Frauen und wie Frauen die Wechseljahresbeschwerden erleben, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Auf einige können sie Einfluss nehmen, auf andere nicht. Zu letzteren zählt beispielsweise die erbliche Veranlagung zu vorzeitigen Wechseljahren. Auch das Vorbild der Mutter kann von Bedeutung sein – ohne dass Töchtern das bewusst ist. Zudem sind Umweltfaktoren, kulturelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen und die eigene Einstellung zum Leben von Bedeutung.

Wechseljahre: Wann zum Frauenarzt?

Bei folgenden Beschwerden sollten Sie sich in jedem Fall gynäkologisch untersuchen lassen:

  • auffallende Blutungsveränderungen,
  • Schmerzen,
  • starke, unerklärliche Gewichtsveränderungen,
  • unerklärliche seelische Veränderungen.

Quellen: