Welches Inlay ist für mich das richtige?

19.10.2019 | Gesundheitstipps

Ein Inlay flickt Löcher im Zahn. Lesen Sie hier, welche Inlay-Arten es gibt und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Ein Loch im Zahn heilt nicht von alleine. Damit die Karies nicht weiter fortschreitet, schließt der Zahnarzt das Loch im Zahn mit einer künstlichen Füllung. Dafür stehen ihm verschiedene Materialien zur Verfügung. Zum Beispiel Amalgam, Kunststoff oder extra angefertigte Inlays aus verschiedenen Materialien.1

Was ist ein Inlay?2

Zahnmediziner unterscheiden zwischen sogenannten plastischen Füllungen (Amalgamfüllungen) und Einlagefüllungen (Inlays). Plastische Füllungen werden weich in den Zahn eingebracht und erst dort ausgehärtet. Ein Inlay ist eine feste passgenaue Zahnfüllung, die von einem zahntechnischen Labor anhand eines Abdrucks angefertigt wird. Inlays werden mit Zement oder einem speziellen Kleber auf Kunststoffbasis im Zahn befestigt. Sie eignen sich vor allem für größere Löcher im Seiten- und Backenzahnbereich, also überall dort, wo die Kaudruckbelastung hoch ist. Da die Herstellung sehr kompliziert ist, sind Einlagefüllungen relativ teuer. Die Kosten für Inlays werden von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Aus welchem Material gibt es Inlays?3

Die Einlagefüllung kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Üblich sind Gold, Keramik, Kunststoff und ein Mix aus Gold und Keramik.

Goldinlays: haltbar und gut verträglich4

Goldinlays sind sehr körperverträglich und lange haltbar. Gold kommt den Eigenschaften von natürlichen Zähnen sehr nahe. Goldgussfüllungen eignen sich auch für große Defekte im Seitenzahnbereich. Sie werden mit einem speziellen Zement befestigt. Im Vergleich zu anderen Inlays muss bei Goldinlays mehr Zahnsubstanz entfernt werden. Sie sind nicht zahnfarben und übertragen Wärme- und Kälte auf den Zahn.

Keramikinlays: zahnfarbene „unsichtbare“ Füllung5

Keramikinlays punkten aus ästhetischer Sicht. Sie sind zahnfarben, lichtdurchlässig und kommen vom Erscheinungsbild her dem natürlichen Zahnmaterial sehr nahe. Keramikinlays werden zahnsubstanzschonend verklebt. Keramik löst sich im Mund nicht auf und ist deshalb sehr gut verträglich. Allerdings ist ein Bruch der Keramik möglich. Keramikinlays eignen sich für die meisten Defekte im kaudrucktragenden Seitenzahnbereich. Eingeschränkt empfehlenswert sind sie bei Zähneknirschern: Sie können die gegenüberliegenden, natürliche Zähne beschädigen.

Kunststoffinlays: tolle Optik, geringe Haltbarkeit6

Kunststoffinlays sind sehr ästhetisch und wesentlich günstiger als Keramik- und Goldinlays. Dafür ist die Lebensdauer der weicheren Kunststoffinlays begrenzt. Außerdem eignen sie sich nur für kleinere Füllungen. Sie sind also nur eine zeitlich befristete Alternative zu „besseren“ Füllungen. Befestigt werden Kunststoffinlays mit Hilfe eines Spezialklebers.

Galvanoinlays: Top Ästhetik und gut verträglich6

Galvanoinlays sind eine Kombination aus Gold- und Keramikinlay. Sie haben einen goldenen Unterbau und werden mit Keramik verblendet. Es besteht allerdings das Risiko, dass die Keramik abplatzt. Galvanoinlays eignen sich für größere Defekte im kaudrucktragenden Seitenzahnbereich. Für zähneknirschende Patienten sind sie nur eingeschränkt zu empfehlen.

Halten Inlays besser?

Jede Zahnfüllung hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Je nach Zustand der Zähne und dem Zahnschaden entscheidet sich der Zahnarzt für die geeignete Füllung. Neben der Wahl des Materials zählt vor allem die Qualität der Verarbeitung durch den Dentaltechniker und den Zahnarzt sowie die individuelle Mundhygiene des Patienten. Bei guter Verarbeitung und Mundhygiene halten Keramik- und Goldinlays länger als andere Zahnfüllungen. Goldinlays halten im Schnitt 10 bis 30 Jahre4, Modelle aus Keramik 10 bis 15 Jahre. Kunststoffinlays halten im Schnitt 4 bis 6 Jahre, Galvanoinlays 10 bis 15 Jahre. Im Vergleich dazu hat eine Amalgamfüllung im Durchschnitt eine Lebensdauer von 7 bis 8 Jahren.

Quellen: