Zecken freuen sich auch aufs Frühjahr!

22.04.2022 | Gesundheitstipps

Mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr werden auch die Zecken wieder aktiver. Die kleinen Plagegeister können unter anderem Krankheiten wie die Borreliose übertragen. Die Borreliose ist eine Krankheit, die durch Bakterien – sogenannte Borrelien – übertragen wird. Die Borreliose überträgt sich dabei durch den Stich einer infizierten Zecke auf den Menschen und kann verschiedene Organe des Menschen befallen. Wie Sie sich schützen können und was es bei einem Zeckenstich zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Symptome & Verlauf

Fachpersonen bezeichnen die Borreliose als Multisystemerkrankung, da sie verschiedene Organe teilweise gleichzeitig befallen kann – zum Beispiel die Haut, Gelenke, das Nervensystem Augen oder Herz. In 80-90 Prozent aller Fälle treten lediglich Hauterkrankungen auf, in 10-20 Prozent der Fälle sind andere Organe betroffen.

Die Krankheit wird in drei Stadien eingeteilt

Phase 1/Frühstadium (1-30 Tage nach dem Stich):
Um den Stich bildet sich eine ringförmige Hautrötung. Diese Rötung ist scharf abgegrenzt, schmerzt oder juckt nicht. Die Rötung vergrößert sich und verschwindet in der Folge spontan. Trotzdem ist die Konsultation einer Ärztin oder eines Arztes empfohlen. Die Rötung ist das wichtigste Symptom für die Erkennung einer Borreliose im Frühstadium.

Phase 2/Frühstadium (mehrere Wochen nach dem Stich):
Diese Phase wird oft von grippeähnlichen Symptomen begleitet. Es können sich weitere Rötungen auf der Haut verteilt bilden. Weiter können eine Hirnhautentzündung, Schmerzen, Lähmungen oder neurologische Ausfälle auftreten.

Phase 3/Spätstadium (Monate bis Jahre nach dem Stich):
Dieses schwere Borreliose- Stadium zeichnet sich durch die sogenannte Lymearthritis aus – dabei handelt es sich um eine schubweise oder chronische Gelenkentzündung. Unter Umständen verfärben sich in diesem Stadium die Haut an Händen und Füssen bläulich und die Haut wird dünn.

Ein Zeckenstich verläuft in den meisten Fällen völlig symptomlos und nur in rund fünf Prozent aller Zeckenstiche resultiert eine Borreliose. Je früher die Erkrankung mit Antibiotika behandelt wird, desto milder der Verlauf und desto sicherer werden spätere Komplikationen verhindert. Grundsätzlich gilt: Wird eine Borreliose im ersten Stadium (Frühstadium) behandelt und die Erkrankung damit ausgeheilt, schreitet sie in 99 von 100 Fällen nicht mehr bis in die Stadien zwei und drei fort.

Ursache & Diagnose

Die Ursache einer Borreliose ist eine Infektion mit sogenannten Borrelien-Bakterien. Borrelien findet man häufig bei Vögeln oder kleinen Nagetieren. Zecken wiederum infizieren sich beim Blutsaugen von befallenen Tieren und können die Borrelien bei der nächsten Blutmahlzeit auf den Menschen übertragen.

Eine Ärztin oder ein Arzt kann eine Borreliose meist ohne eine Vielzahl von Untersuchungen feststellen: Die Krankheitsgeschichte, die Symptome sowie der Befund sind bei einer Borreliose oft so typisch, dass sie für eine entsprechende Diagnose ausreichen. In vielen Fällen treten Kopf- und Muskelschmerzen auf. Ist der Betroffene von einer Zecke gestochen worden, verfügt jedoch über keine weiteren Beschwerden, so ist eine Borreliose-Erkrankung eher unwahrscheinlich. Eine Borreliose kann telemedizinisch anhand von Bildern (typische Rötung in der ersten Phase) gut von einer Ärztin oder einem Arzt diagnostiziert werden.

Behandlung

Eine Borreliose wird mit Antibiotika behandelt und kann – wenn sie rechtzeitig erkannt wird – auch vollständig geheilt werden. Je früher mit einer Behandlung begonnen wird, desto wirksamer ist sie und desto eher werden schwere Krankheitsverläufe vermieden. Es existiert keine Immunität, das heißt, eine erneute Infektion ist nach einer überstandenen Borreliose jederzeit wieder möglich.

Prävention

Als wichtigste Maßnahme sollte bei einem Zeckenstich die Zecke so rasch wie möglich entfernt werden. Anschließend ist es ratsam, die Einstichstelle zu desinfizieren und in der Folge während sechs Wochen zu beobachten. Zudem ist es sinnvoll, wenn Betroffene ein Foto der Einstichstelle machen. Treten nach einem Zeckenstich Kopf- oder Gelenkschmerzen, Hautrötungen oder grippeähnliche Beschwerden auf, sollten Betroffene einen Arzt kontaktieren. Je früher die Zecke entfernt wird, desto kleiner ist das Risiko einer Übertragung der Borrelien. In der Regel beginnt die Übertragung etwa 12 bis 24 Stunden nach Beginn des Stiches.

Da Zeckenstiche oft nicht bemerkt werden, sollten nach jedem Aufenthalt im Wald Körper und Kleidung auf Zecken untersucht werden. Zecken bevorzugen warme Körperstellen und eine weiche Haut. Aus diesem Grund sollte der Körper vor allem zwischen den Beinen, unter den Armen, um den Bauchnabel, am Kopf, Hals sowie an den Ohren kontrolliert werden.

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Quelle: Medgate Holding