Bildgebende Verfahren zur Diagnostik von Krankheiten

13.12.2019 | Gesundheitstipps

Bildgebende Verfahren sind aus der Diagnostik von Krankheiten nicht wegzudenken. Ob Ultraschall, Röntgen, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie – die wichtigsten Methoden im Überblick.

Bildgebende Untersuchungen unterstützen den Arzt dabei, Krankheiten zu diagnostizieren, ihre Ausbreitung festzustellen oder sie zu überwachen. Auch der Erfolg einer Behandlung lässt sich oft mit Hilfe bildgebender Verfahren ablesen. Ob Ultraschallwellen, Röntgenstrahlen oder starke Magnetfelder – es gibt verschiedene Methoden, mit denen Ärzte einen Blick ins Körperinnere werfen können. Die meisten sind schmerzlos, risikoarm und kommen ohne Schnitte in den Körper aus. Einige davon sind jedoch mit einer Strahlenbelastung verbunden.1,2 Oft kombinieren Ärzte mehrere bildgebende Verfahren miteinander. Die wichtigsten Methoden im Überblick:

Ultraschalluntersuchung3,4

Die Ultraschalluntersuchung arbeitet mit Schallwellen, die für Menschen weder zu sehen noch zu hören sind. Ein wesentlicher Vorteil ist: Der Ultraschall kommt ohne jegliche Strahlenbelastung aus. Medizinisch heißt die Methode auch Sonografie oder Echografie. Der Arzt bringt zuerst ein Gel auf die Haut auf, um einen möglichst guten Kontakt zum Schallkopf herzustellen. Dieser sendet Schallwellen aus und empfängt sie wieder, wenn der Arzt mit ihm über die zu untersuchende Körperregion fährt. Die Organe und Gewebe werfen die Schallwellen unterschiedlich stark zurück. Ein Computer errechnet daraus Bilder, die der Arzt auf dem Monitor sehen kann. Ultraschall eignet sich für viele Einsatzgebiete. Besonders gute Ergebnisse liefert das Verfahren jedoch bei flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen und gut durchbluteten Organen. Manchmal kombinieren Ärzte die Ultraschalluntersuchung mit einem Kontrastmittel, um noch präzisere Bilder zu bekommen.

Röntgenuntersuchung5,6

Dabei „durchleuchten“ Ärzte den Körper mittels energiereicher Röntgenstrahlung. Sie durchdringen Organe und Gewebe, die – je nach Beschaffenheit – die Strahlen unterschiedlich stark abschwächen. Je dichter ein Gewebe ist, desto weniger Röntgenstrahlung lässt es durch. So erscheint ein sehr dichtes Gewebe wie ein Knochen auf einer Röntgenaufnahme hell. Gelangt dagegen viel Röntgenstrahlung hindurch, etwa bei Hohlräumen oder weichen Gewebeteilen, erscheint das Röntgenbild an dieser Stelle dunkel. Gut sichtbar im Röntgen sind zum Beispiel Knochenbrüche. Der Nachteil: Die Röntgenuntersuchung ist mit einer Strahlenbelastung verbunden.

Computertomografie7,8

Die Computertomografie (CT) arbeitet ebenfalls mit Röntgenstrahlung. Mittels CT nehmen Radiologen den menschlichen Körper Schicht für Schicht auf, sie zerlegen ihn also in „Scheibchen“. Spezielle Softwareprogramme können daraus dreidimensionale Bilder aus dem Körperinneren zusammensetzen. Bei dieser Untersuchung liegen Patienten möglichst bewegungslos in einer Röhre. Die Computertomografie liefert sehr detaillierte Ergebnisse. Krankhafte Veränderungen lassen sich oftmals besser erkennen als durch eine „normale“ Röntgenuntersuchung. Ärzte setzen Sie zum Beispiel beim Verdacht auf Krebs und Metastasen, aber auch Kopfverletzungen, Knochenbrüchen oder Organveränderungen ein. Die CT ist mit einer Strahlenbelastung für Patienten verbunden.

Magnetresonanztomografie (MRT)9,10

Die Magnetresonanztomografie (MRT) setzt starke Magnetfelder und Radiowellen ein, kommt also ohne Röntgenstrahlung aus. Die Methode heißt auch Kernspintomografie. Radiologen nehmen den Körper und die Organe „scheibchenweise“ auf und erhalten anschließend detaillierte Bilder aus dem Inneren. Auch dreidimensionale Aufnahmen oder sogar Bewegtbilder lassen sich herstellen. Oft setzen Ärzte zusätzlich ein Kontrastmittel ein, um die Aussagekraft der Untersuchung zu erhöhen. Besonders gut eignet sich die MRT, um weiches Gewebe darzustellen. Knöcherne Strukturen lassen sich dagegen weniger gut beurteilen. Beim MRT liegen Patienten möglichst ruhig in einer Röhre. Vor allem in der Krebsdiagnostik spielt die MRT mittlerweile eine große Rolle. Tumoren und Metastasen sind auf den Bildern gut erkennbar.

Mammografie11

Die Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Radiologen setzen sie zur Früherkennung von Brustkrebs ein. Die Mammografie ist – wie jede Röntgenuntersuchung – mit einer Strahlenbelastung verbunden.

Szintigrafie12,13

Bei einer Szintigrafie injizieren Radiologen eine schwach radioaktiv markierte Substanz in die Blutbahn. Sie heißt auch Radiopharmakon, Radionuklid oder Tracer. Die Substanz reichert sich in Geweben an, deren Stoffwechsel besonders aktiv ist. Wenn sie zerfällt, gibt sie sogenannte Gammastrahlen ab. Und diese lassen sich mit einer speziellen Kamera (Gammakamera) aufnehmen. Ein Computer errechnet daraus Bilder und macht so Stoffwechselvorgänge sichtbar. Die Szintigrafie ist ein wichtiger Baustein in der Krebsdiagnostik. Sie kann zum Beispiel Tumoren oder (Knochen)Metastasen aufspüren, weil Krebszellen besonders stoffwechselaktiv sind. Die Strahlenbelastung ist bei der Szintigrafie vergleichsweise gering.

Positronenemissionstomografie14,15

Die Positronenemissionstomografie, abgekürzt PET, kann Stoffwechselvorgänge sichtbar machen. Methodisch ist sie mit einer Szintigrafie vergleichbar. Radiologen injizieren geringe Mengen einer radioaktiv markierten Substanz in die Blutbahn, meist Traubenzucker. Zellen, deren Stoffwechsel besonders aktiv ist (z.B. Krebszellen), nehmen die Substanz stärker auf als gesunde Zellen. Das PET-Gerät kann die abgegebene Strahlung messen und ein Computer errechnet daraus Bilder. Eine PET ist keine Routineuntersuchung, sondern Ärzte setzen sie nur bei speziellen Fragestellungen ein. Die Strahlenbelastung für Patienten ist in etwa so hoch wie bei einer Computertomografie. Die PET lässt sich gut mit anderen bildgebenden Verfahren kombinieren, etwa einer Computertomografie (PET-CT) oder der Magnetresonanztomografie (PET-MRT)

Quellen: