Meeresluft und Meerwasser – gut für die Gesundheit?

19.07.2022 | Gesundheitstipps

Meeresluft und Meerwasser wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Denn das Reizklima tut nicht nur unseren Atemwegen rundum gut. Also, nichts wie ab an die See!

Das Reizklima und die salzhaltige Luft an der See bekommen unserer Seele, unserer Lunge und unseren Bronchien gleichermaßen gut. Ein Bad im Meer schont zudem die Gelenke. In diesem Artikel verraten wir Ihnen ein paar wichtige Fakten über die Heilkraft der Ozeane und warum uns Salzwasser und Meersalz so gut tun.

Ab ans Meer: Gesundheit für Körper und Geist

Ob Totes Meer, Atlantik, Nord- oder Ostsee – die meisten Menschen fühlen sich am Wasser und im Meerwasser pudelwohl. Nicht umsonst verbringen wir unseren Urlaub regelmäßig am Strand. Ein Spaziergang mit Blick aufs Wasser kann wahre Wunder bewirken. Das Meeresrauschen entspannt, vertreibt Stress und Sorgen und hebt unsere Laune. Aber nicht nur der Psyche tun Meeresluft und Meerwasser gut, sondern auch unseren Atemwegen und der Lunge. Auch auf Kehlkopf und Nasennebenhöhlen wirken die Aerosole befreiend. Die Klänge des Meeres sollen zudem Tinnitus-Patienten helfen, denn der Sound der Küste lenkt von den lästigen Ohrgeräuschen ab. Schon der griechische Philosoph Platon war sich sicher: "Das Meer wäscht alle unsere Beschwerden weg."

Reizklima gut für die Atemwege, das Immunsystem und die Gesundheit

Salzige Luft, kühler Wind, Sonne, klares Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ärzte empfehlen das wohltuende Reizklima an der Küste, nicht nur für die Lunge. Die Kombi aus starkem Wind, Temperaturschwankungen, salziger Luft und UV-Licht fordern unser Immunsystem tatsächlich heraus. Das Wetter an der See soll den Stoffwechsel anregen, Lunge und Luftröhre reinigen und das Immunsystem stärken. Wind, Wellen und Brandung sorgen dafür, dass das Meer feinste Tröpfchen (Aerosole) mit der Luft versprüht. Wer am Strand spazieren geht, atmet die salzigen Tröpfchen ein. Besonders salzhaltig ist die Luft, wenn Sie direkt an der Brandung stehen. Die Aerosole gelangen in den Nasen-Rachen-Raum, die Luftröhre und in die tieferen Atemwege. Auch auf der Haut lagert sich das Salz ab und kann eine positive Immunantwort auslösen. Das Reizklima an der ostfriesischen Nordsee eignet sich vor allem bei Menschen mit Schuppenflechte oder Neurodermitis. Bei Bluthochdruck gilt das schonende Reizklima an der Ostsee als besonders heilsam.

Was ist in Meeresluft und Meerwasser enthalten?

Salzwasser enthält einige besondere Stoffe, die unserer Gesundheit und den oberen und unteren Atemwegen gut tun:

  • Salz
  • Jod
  • Kalium
  • Magnesium
  • Kalzium
  • Sulfat

Meeresluft befreit Lunge, Atemwege und Bronchien

Die feuchte, kühle und salzhaltige Luft am Meer wirkt sich positiv auf Atemwegserkrankungen aus. Sie fördert die Durchblutung, zum Beispiel der Schleimhäute in den Atemwegen. So werden diese widerstandsfähiger gegenüber Keimen und Infektionen. Salz löst zudem den Schleim in den Atemwegen und er lässt sich leichter abhusten. So können Sie wieder besser durchatmen.

Einige Beispiele von Beschwerden, bei denen salzhaltige Meeresluft hilfreich sein kann. Wirkung bei:

  • Asthma bronchiale: Bei Asthmatikern sind die Bronchialwege chronisch gereizt und entzündet. Sie schwellen an, produzieren verstärkt Schleim und die Bronchien verengen sich. Dadurch bekommen Betroffene schlecht Luft. Atemnot ist ein häufiges Symptom.
  • Chronische Bronchitis: Die unteren und oberen Atemwege und Bronchien sind dauerhaft entzündet. Patienten leiden besonders unter Husten und Auswurf.
  • Akute Bronchitis: Bei einer akuten Bronchitis sind vorübergehend die unteren Atemwege (Bronchien) entzündet.
  • Nasennebenhöhlenentzündung: In den Nebenhöhlen befinden sich Keime (Bakterien und Viren), die Entzündungen der Nasenschleimhäute auslösen. Die Nebenhöhlen verstopfen zunehmend und werden schlechter belüftet. Betroffene haben Schwierigkeiten mit der Atmung.
  • Heuschnupfen (Pollenallergie): Betroffene reagieren überschießend auf eigentlich harmlose Pollen verschiedenster Bäume, Sträucher, Gräser oder Blumen. Meeresluft ist arm an Pollen und anderen Reizstoffen. Dies ist auch der Grund, warum Ärzte Pollenallergikern einen Urlaub am Meer oder in den Bergen empfehlen, wenn „ihre“ allergieauslösende Pflanze blüht.

Meeresluft und Meerwasser sind gut für die Haut

Das Salz aus der Meeresluft schlägt sich auch auf der Haut nieder. Salz wirkt leicht entzündungshemmend und löst abgestorbene Hautschuppen. Es wirkt wie ein Peeling und zieht Flüssigkeit aus der entzündeten Haut. Zudem enthält die Luft viel Feuchtigkeit, die sich auf eine trockene, raue Haut positiv auswirkt. Und eine (maßvolle) UV-Strahlung (Heliotherapie) lindert Hautprobleme ebenfalls. Bäder im Salzwasser können bei verschiedenen Hautkrankheiten helfen. Sowohl kalter Wind als auch kühles Wasser lindern den Juckreiz, der viele Patienten mit kranker Haut quält. Und: Kälte härtet ab und stärkt das Immunsystem. Wer es nicht ans Meer schafft: Ab in die Wanne, Meersalz ins Wasser geben und darin baden.

Hier einige Beispiele für Hautkrankheiten, auf die sich ein Aufenthalt am Meer positiv auswirkt:

  • Neurodermitis (atopische Dermatitis): Bei Neurodermitis rebelliert die Haut. Ekzeme, trockene Haut und quälender Juckreiz sind typisch für die entzündliche Hautkrankheit, die oft in Schüben verläuft. Meist macht sich die Hautkrankheit schon in jungen Jahren bemerkbar.
  • Schuppenflechte (Psoriasis): Sie zählt zu den Autoimmunerkrankungen, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet – in diesem Fall die Haut. Es bilden sich rote Flecken und silbrige Schuppen und Betroffene leiden unter starkem Juckreiz. Auch die Schuppenflechte verläuft in Schüben. Sonne und Meer wirken sich bei den meisten Psoriasis-Patienten günstig auf die Beschwerden aus.

Viele fragen sich, ob Meer- beziehungsweise Salzwasser bei Akne hilft. Leider gibt es bis jetzt keine Studie, die belegt, dass Salzwasser Akne verbessert.

Gereizte Atemwege – was tun?

Eine wichtige Aufgabe der Nase und der Nasenschleimhaut ist es, die Atemluft zu befeuchten, zu erwärmen und zu filtern. Dazu fließt auf der Nasenschleimhaut kontinuierlich ein dünner Flüssigkeitsstrom, der von Flimmerhärchen auf der Nasenschleimhaut in Gang gehalten wird. Lagern sich nun Schmutz und Schleimpartikel auf der Nasenschleimhaut ab, staut sich der Flüssigkeitsstrom an diesen Hindernissen. Dadurch können Viren in die Zellen eindringen und sie infizieren. Auch Bakterien bleiben an diesen Stellen haften und können Entzündungen hervorrufen. Probieren Sie eine Nasenspülung mit einem TL Meersalz (fein). So werden zusammen mit den Schleim- und Schmutzpartikeln auch Viren und Bakterien fortgespült.

Meer hilft auch gesunden Menschen

Auch gesunde Menschen profitieren offenbar vom Aufenthalt am Meer, denn ihre Leistungsfähigkeit und Fitness steigen. Das haben Forscher der Universität Kiel herausgefunden. Wer am Strand spazieren geht, muss sich nämlich mächtig anstrengen: Das Laufen im weichen Sand und gegen eine steife Brise kostet mehr Kraft, als wenn Sie auf Beton spazieren gehen. So sind Sie körperlich aktiv, obwohl sie keinesfalls Joggen. Die meisten Strandgänger treiben also am Meer auch unbewusst Sport.

Quellen: