Wir räumen auf mit PKV-Vorurteilen

13.09.2023 | Gesundheitskompetenz

Die Gesundheit hat in den vergangenen Jahren einen besonderen Stellenwert bekommen. Bei den Glückwünschen zum Geburtstag wird die Gesundheit mittlerweile häufig an erster Stelle genannt. Umso wichtiger ist es, eine gute Absicherung zu haben. In Deutschland gibt es die gesetzliche und die private Krankenversicherung. Wer die Chance hat, sich privat zu versichern, ist nicht selten hin- und hergerissen. Denn leider sind viele Vorurteile verbreitet. Ein klassischer Mythos: In der PKV drohen rasant steigende Beiträge. Wir erklären wie es sich mit den Beiträgen konkret verhält und wie sie vor extremen Beitragssteigerungen geschützt sind.

Warum steigen die Beiträge?

Grundsätzlich steigen die Beiträge, weil sich die Behandlungskosten im Gesundheitssystem laufend erhöhen. Leistungsverbesserungen dank des medizinischen Fortschritts, höhere Personal- und Energiekosten: All das macht Beitragsanpassungen bei der Krankenversicherung nötig. Höhere Beiträge sind somit nicht allein ein Thema für die privaten Krankenversicherer: Der Trend der höheren Kosten betrifft auch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV).

In der GKV steigen die Beiträge jedes Jahr automatisch, weil sie aus dem Einkommen der Versicherten berechnet werden. Gehaltserhöhungen oder tarifliche Anpassungen führen so automatisch zu höheren Beiträgen. Zudem werden in der Regel jedes Jahr die Grenzwerte zur Beitragsbemessung angehoben.

Was die monatlichen Beiträge in der PKV betrifft: Kein Anbieter kann die Tarife nach eigenem Ermessen erhöhen. Eine Beitragsanpassung darf nur erfolgen, wenn die Versicherungsleistungen in einem Tarif nachweislich um einen bestimmten Prozentsatz höher liegen als kalkuliert. Ein unabhängiger Treuhänder prüft die Abweichung.

PKV und GKV: Versicherer im Vergleich

Wie sich die Beitragsanpassungen von GKV und PKV unterscheiden, hat eine Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) unter die Lupe genommen. Dazu wurde die Beitragsentwicklung der vergangenen zehn Jahre in PKV und GKV analysiert. Das Ergebnis: Langfristig steigen die Beiträge in beiden Systemen ähnlich. Was für viele überraschend klingt und gängige Vorurteile widerlegt: Die durchschnittliche Beitragserhöhung liegt bei der GKV bei 3,4 Prozent pro Jahr – die PKV-Beitragserhöhung fällt mit 2,8 Prozent pro Jahr dagegen vergleichsweise niedriger aus.

Fazit: Ihre Vorteile in der privaten Krankenversicherung

Exzellenter Schutz zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis, davon profitieren PKV-Versicherte. Ihr Beitrag explodiert nicht. Im Gegenteil: In der gesamten PKV sind die tatsächlichen Kosten in den letzten zehn Jahren weniger stark gestiegen als in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Besonders Gutverdienende können in der privaten Krankenversicherung Kosten sparen – und von besseren Leistungen profitieren.

Auswirkungen der demografischen Entwicklung

Einen weiteren Aspekt gilt es zu bedenken: Die steigende Lebenserwartung in Deutschland – eine grundsätzlich positive Entwicklung – stellt die GKV und die PKV vor eine Herausforderung. In der GKV stehen immer weniger junge Beitragszahler immer mehr älteren Leistungsempfängern gegenüber. Schon lange reichen die Beitragseinnahmen der GKV nicht mehr aus, um diese Belastung zu stemmen. Um die Beiträge halbwegs konstant zu halten, erhält die GKV bereits seit 2004 Bundeszuschüsse. Die regulären Staatszuschüsse von 14,5 Milliarden Euro pro Jahr sind 2023 auf 16,5 Milliarden Euro angestiegen. Die düstere Prognose: Dabei wird es nicht bleiben. Auf lange Sicht ist vielmehr zu erwarten, dass auch das Geld aus dem Steuersäckel nicht ausreichen wird, um die Beitragssätze zu deckeln. Somit werden auf gesetzlich Versicherte mittelfristig wohl höhere Beiträge zukommen.

Mehr Planungssicherheit in der privaten Krankenversicherung

Anders verhält es sich in der PKV. Anbieter der PKV wie die SDK sind von Subventionen durch den Staat unabhängig. Sie erhalten keinen Cent aus Steuermitteln. Stattdessen baut die PKV auf das Prinzip Kapitaldeckungsverfahren. Konkret bedeutet das: Jede Generation sorgt mit ihren PKV-Beiträgen für die Abdeckung ihrer eigenen Gesundheits- und Pflegekosten vor. Dafür werden sogenannte Alterungsrückstellungen gebildet, die dann im Alter, wenn in der Regel höhere Gesundheitskoste anfallen, verwendet werden. Für diese Vorsorge nutzt die private Krankenversicherung mehr als 35 Prozent aller Beitragseinnahmen. Bis Ende 2022 konnten rund 316 Milliarden Euro Alterungsrückstellungen aufgebaut werden. Bei der Kalkulation ist damit der demografische Wandel bereits berücksichtigt. Statistiken des PKV-Verbands zeigen klar: Die privaten Krankenversicherer bieten eine zukunftssichere Lösung, um den Herausforderungen unserer Gesundheitsversorgung gelassen entgegenzublicken.

Isartal Health Media GmbH & Co. KG (2023)