Im Alter gut versorgt

07.02.2020 | Gesundheitstipps

Wer im Alter gut versorgt und selbstbestimmt leben möchte, muss rechtzeitig planen und vorsorgen. Schließlich wollen wir unsere Würde behalten, auch wenn wir pflegebedürftig sind. 2018 erhielten in Deutschland 3,4 Millionen Menschen Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Tendenz steigend. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch wir im Alter gepflegt werden müssen, ist ziemlich hoch. Deshalb sollten wir uns rechtzeitig darüber Gedanken machen, wie wir im Alter leben möchten.

Die staatliche Unterstützung reicht bei Pflegebedürftigkeit nicht aus

Die Kosten für die Pflege explodieren. Laut Verband der Ersatzkassen (VDEK) zahlten Heimbewohner im Jahr 2018 durchschnittlich 1.830 Euro pro Monat aus eigener Tasche.2 Besteht keine zusätzliche Absicherung, dann sind kleinere Vermögen schnell aufgebraucht. Oft muss das mühsam abgezahlte Eigenheim verkauft werden. Wer seinen Angehörigen das Heim ersparen will, übernimmt einen Teil der Pflege und riskiert dadurch selbst die Unterversorgung im Alter.

Lesetipp: So bekommen Sie im Alter die Pflege, die Sie brauchen

Ambulante oder stationäre Pflege – darauf kommt es an!3

Die letzte Pflegereform hat die ambulante Pflege gegenüber der Pflege im Heim gestärkt. Dank neuer Wohn- und Pflegemodelle können pflegebedürftige Menschen heute ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben führen. Ob eine ambulante oder stationäre Pflege in Frage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Denn nicht in jeder Situation kann die Pflege zu Hause durch Angehörige oder den ambulanten Pflegedienst übernommen werden. Riskant wird es, wenn zum Beispiel:

  • der Pflegeaufwand nicht planbar ist,
  • der Gesundheitszustand sich verschlechtert,
  • die Organisation der Pflege nicht garantiert ist,
  • die Gefahr der Vereinsamung besteht,
  • die Räumlichkeiten nicht für die häusliche Pflege geeignet sind und
  • die Angehörigen dauerhaft überfordert sind.

Was ist bei der Auswahl einer Pflegeeinrichtung zu beachten?

Die meisten von uns beschäftigen sich erst mit dem Thema Pflegeheim, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Als erstes sollten Sie eine Liste mit allen Kriterien erstellen, die für Sie und den Angehörigen wichtig sind. Hier geht es zu unserer Checkliste: So finden Sie das richtige Pflegeheim.

Expertenrat gefragt? Dann rufen Sie uns an. Die SDK-Gesundheitsberatung berät alle SDK-Mitglieder kostenfrei zum Thema Pflege und vielen weiteren Themen rund um die Gesundheit. Sie erreichen uns unter 0711 7372-5555.

Welche Regelungen gelten für pflegende Angehörige4

Die meisten Pflegebedürftigen werden zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Einen geliebten alten Menschen zu pflegen, kostet viel Geduld und Zeit. Seit einigen Jahren gibt es deshalb einen gesetzlichen Anspruch auf eine bis zu zweijährige Auszeit im Beruf, die finanziell ausgeglichen wird.

Sie können eine oder mehrere Auszeit-Varianten nutzen:

  • Angehörige haben einen gesetzlichen Anspruch auf maximal zehn freie Arbeitstage, wenn sie für eine andere Person die Pflege kurzzeitig organisieren müssen. Das Stichwort dazu heißt „kurzzeitige Arbeitsverhinderung“.
  • Wenn Angehörige selbst die Pflege übernehmen wollen, können sie die halbjährige „Pflegezeit“ nutzen. Diese ermöglicht ihnen, bis zu sechs Monate komplett oder teilweise im Beruf auszusetzen.
  • Außerdem besteht die Möglichkeit, eine bis zu zweijährige „Familienpflegezeit“ in Anspruch zu nehmen. Dann können Sie Ihre Arbeitszeit auf mindestens 15 Wochenstunden reduzieren.

Wieviel Pflegegeld gibt es bei häuslicher Pflege?5

Pflegegeld bekommen Pflegebedürftige, wenn allein die Angehörigen oder gute Freunde die Betroffenen pflegen und sich um den Haushalt kümmern. Der Pflegebedürftige kann den Betrag an pflegende Angehörige und Freunde weitergeben. Eine Übersicht zu den Geldleistungen beim Pflegegeld finden Sie in unserer Pflegegeld-Tabelle. Tabelle: Pflegegeld pro Pflegegrad

Pflegegrad   Pflegegeld
Pflegegrad 1   0 €
Pflegegrad 2316 €
Pflegegrad 3545 €
Pflegegrad 4728 €
Pflegegrad 5901 €

Neue Wohnformen für Pflegebedürftige

Die meisten älteren Menschen wollen selbst bei Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu Hause wohnen. Inzwischen gibt es spannende Alternativen, die die ambulante Pflege mit neuen Wohnformen verknüpfen. Die Stichworte dazu lauten betreutes Wohnen, Senioren-WGs oder Generationenhaus. Die neuen Wohnformen sind nicht nur für Pflegebedürftige ohne Partner oder Kinder attraktiv.

Lesetipp:  Wohnen im Alter: Welche Wohnformen gibt es?

 

Kennen Sie schon unsere Pflegezusatzversicherung? Einfach informieren. 

Quellen: