Hand-Fuß-Mund-Krankheit

04.10.2022 | Gesundheitstipps

Bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit kommt es zu einem schmerzenden Ausschlag an Mund, Händen und Füßen. Manchmal sind weitere Körperteile betroffen. Eine spezielle Therapie gibt es nicht. Mit schmerzstillenden und fiebersenkenden Medikamenten können Sie die Beschwerden lindern. Wichtig ist, dass Kinder bei einer Infektion ausreichend trinken. In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten. Alle wichtigen Infos zum Hand-Fuß-Mund-Exanthem finden Sie in diesem Artikel.

Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit handelt es sich um eine ansteckende Krankheit. Sei trifft hauptsächlich Kinder und Babys. Häufiger Auslöser ist das Coxsackie-Virus. Die Krankheit tritt weltweit auf. Sie wird durch Viren aus der Gruppe der Enteroviren ausgelöst. Sie kann zu schmerzenden Bläschen im Mund und einem juckenden Ausschlag an den Handflächen und Fußsohlen führen. Auch der Po, der Genitalbereich, die Ellenbogen und das Knie können betroffen sein. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung liegen in der Regel drei bis zehn Tage. Die Krankheit ist hoch ansteckend insbesondere die Flüssigkeit aus den Bläschen des Ausschlags überträgt die Krankheit.

Wie wird die HFM-Krankheit übertragen?

Das Coxsackie-Virus kann auf verschiedenen Wegen übertragen werden:

  • Tröpfcheninfektion: Durch Anniesen oder Anhusten.
  • Kontakt mit Körperflüssigkeiten: Kontakt mit Flüssigkeit aus Bläschen des Ausschlags, Speichel (beim Küssen), Nasensekret.
  • Verunreinigte Gegenstände: An Türklinken, Spielsachen oder Besteck kann ansteckende Körperflüssigkeit haften. Wer damit in Berührung kommt und sich danach die Augen reibt oder an die Nase oder den Mund fasst, kann sich infizieren.
  • Über den Stuhl Erkrankter: Eltern, die beim Windeln wechseln mit dem Stuhl ihres erkrankten Kindes in Berührung kommen, können sich ebenfalls anstecken. Das passiert aber äußerst selten, weil viele Erwachsene selbst als Kinder erkrankt waren und immun sind. Die meisten Erwachsenen entwickeln trotz Infektion keine Symptome und bemerken die Infektion daher nicht.

Hand-Fuß-Mund-Erkrankung: Was sind die Symptome?

Erste Anzeichen für eine Erkrankung sind Fieber und Appetitlosigkeit. Weitere Symptome sind Unwohlsein und Halsweh. Die Symptome im Überblick:

  • Ein bis zwei Tage nach einer Infektion entsteht ein Ausschlag in der Mundhöhle. Kennzeichen sind kleine rote Flecken, die vor allem in der hinteren Mundhöhle, an der Zunge und am Zahnfleisch auftreten. Im weiteren Verlauf entwickeln sich Bläschen, die schmerzhafte wunde Stellen hinterlassen können. Das Schlucken tut weh, weshalb Kinder es vermeiden zu schlucken. Es kann zu starkem Speichelfluss kommen. Fassen sich die Kinder oft ins Gesicht, kann das Verkrustungen und Bläschen um den Mund herum fördern.
  • Weitere ein bis zwei Tage später sind teilweise leicht erhabene rote Flecken und kleine Geschwüre auf der Haut sichtbar. Meist trifft es die Handinnenflächen und Fußsohlen. Manchmal sind auch der Po, der Genitalbereich, die Knie oder Ellenbogen betroffen. In der Regel jucken die Flecken nicht. Bei einigen Kindern entwickelt sich ein untypischer starker Juckreiz.
  • Aus einigen Flecken entstehen Bläschen, die nach einiger Zeit verkrusten. In der Regel verheilen die Flecken und Bläschen innerhalb einer Woche. Narben entstehen nicht.

Wichtig: Erkrankte sollten den Kontakt mit Schwangeren und Babys wenn möglich meiden. Auch ein asymptomatischer Verlauf ist ansteckend.

Wie häufig tritt die Krankheit auf?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit tritt weltweit auf. Sie trifft hauptsächlich kleine Kinder (0 bis 10 Jahre). In Deutschland erkranken pro Jahr ungefähr 80.000 bis 140.000 Menschen. Exakte Daten fehlen, da viele Menschen die Infektion nicht bemerken. Im Spätsommer und Herbst erkranken mehr Menschen, da warmes und feuchtes Wetter die Chancen für eine Ansteckung erhöht.

Wie ist der Krankheitsverlauf?

Meistens verläuft die Erkrankung mild, auch bei kleinen Patienten. Schwere Krankheitsverläufe sind äußerst selten. Von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen vergehen in der Regel drei bis 10 Tage. Etwaige Beschwerden wie Fieber und Unwohlsein klingen meist eine Woche nach dem Ausbruch der Erkrankung ohne weitere Folgen von alleine ab. In wenigen Fällen kann es zu Komplikationen wie einer Gehirnhautentzündung kommen. Etwa 80 % aller Menschen, die sich mit dem Hand-Mund-Fuß-Virus infizieren, zeigen keinerlei Beschwerden. Das gilt vor allem für Erwachsene.

Welche Komplikationen können auftreten?

Sehr selten können Komplikationen auftreten. Die möglichen Folgen bei einem schweren Krankheitsverlauf sind:

  • Bei atypischem Verlauf können innerhalb von vier Wochen nach der Erkrankung einzelne Finger- und Fußnägel ausfallen. Diese wachsen aber wieder nach.
  • Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder der Gehirnhaut (Meningitis)
  • Lähmungen
  • Auftreten lebensbedrohlicher Lungen- und Kreislaufprobleme

Diese Symptome deuten auf schwere Komplikationen hin: 

  • starke Kopfschmerzen
  • hohes Fieber
  • Krampfanfälle
  • Nackensteife
  • Benommenheit
  • Bewusstlosigkeit

Was passiert bei einer Ansteckung in der Schwangerschaft?

Eine Infektion mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Schwangeren verläuft in der Regel mild und asymptomatisch. Während und nach der Geburt ist es möglich, dass sich das neugeborene Baby bei der Mutter ansteckt. In seltenen Fällen kommt es bei Babys zu einer lebensbedrohlichen Infektion.

Diagnose: An wen kann ich mich wenden?

Bei Verdacht auf eine Infektion wenden Sie sich an Ihren Haus- oder Kinderarzt. Die Hand-Fuß-Mundkrankheit ist aufgrund des typischen Ausschlags einfach zu erkennen. Es genügt in der Regel eine körperliche Untersuchung. Weiterführende Tests und Laboruntersuchungen sind nur bei schweren Verläufen nötig. Die Viren lassen sich – falls nötig – mittels einer Stuhlprobe, einem Rachen- oder Bläschenabstrich oder auch im Hirnwasser zuverlässig und schnell nachweisen.

Wie kann ich mich schützen?

Eine Schutzimpfung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es nicht. Zeigen sich Symptome, können erkrankte Personen andere anstecken. Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit in den Bläschen. Außerdem können die Viren nach dem Abklingen der Beschwerden noch mehrere Wochen lang über den Stuhl ausgeschieden werden. Eine Ansteckung ist deshalb auch im späteren Verlauf möglich, jedoch wenig wahrscheinlich. Fachleute raten, ein erkranktes Kind während der akuten Phase zu Hause zu behalten, bis alle Bläschen komplett abgetrocknet sind.

Wie bei vielen anderen Krankheiten gilt auch bei einer Infektion mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit:

  • Vermeiden Sie engen Kontakt mit Erkrankten.
  • Waschen Sie sich sorgfältig die Hände mit Seife, insbesondere nach dem Wickeln oder dem Toilettengang.
  • Achten Sie darauf, nicht mit den Bläschen und Krusten in Berührung zu kommen.
  • Falls das doch passiert, sollte Sie sich danach nicht ins Gesicht fassen und sofort gründlich die Hände waschen.
  • In Gemeinschaftseinrichtungen sollten kontaminierte Flächen und Gegenstände nach einem Hygieneplan gereinigt werden.

Weitere Maßnahmen sind nicht nötig.

Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit behandelt?

Es gibt keine Behandlung, die die Erreger bekämpft und die Erkrankung heilt. Antibiotika sind bei Viren unwirksam. Da die Hand-Fuß-Mund Krankheit normalerweise von selbst und folgenlos abklingt, ist keine besondere Behandlung nötig.

Was können Eltern tun?

Achten Sie darauf, dass ihr erkranktes Kind ausreichend trinkt, auch wenn es dabei Schmerzen hat. Schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel (zum Beispiel Paracetamol) können helfen, die Beschwerden der kleinen Patienten zu lindern. Geben Sie Ihren Kindern kein ASS (Acetylsalicylsäure). ASS kann bei Kindern in seltenen Fällen das lebensbedrohliche Reye-Syndrom auslösen.

Wann zum Arzt?

Haben Kinder starken Schmerzen kann es sein, dass sie die Nahrungsaufnahme verweigern. Wenn Kinder auch keine Flüssigkeit zu sich nehmen, ist der Weg zum Arzt unumgänglich. Es besteht die Gefahr, dass das Kind austrocknet. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist keine Krankheit, bei der Sie zwingend zum Arzt gehen. müssen. Nur Komplikationen kann eine Therapie im Krankenhaus nötig sein. In diesen Fällen sollten Sie sofort einen Arzt konsultieren:

  • Wenn das erkrankte Kind jünger als ein halbes Jahr ist.
  • Wenn Ihr Kind zu wenig trinkt und ausgetrocknet wirkt. Anzeichen dafür sind ein trockener Mund, Schläfrigkeit und Apathie sowie eingesunkene Augen oder eine eingesunkene Fontanelle.
  • Wenn Ihr Kind ein geschwächtes Immunsystem hat.
  • Bei stark ausgeprägten Symptomen wie sehr schmerzhaften, großflächigen wunden Stellen.
  • Wenn das Fieber länger als drei Tage andauert.
  • Bei Anzeichen für Komplikationen (starke Kopfschmerzen, Nackensteife, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Benommenheit).
  • Wenn sich die Symptome nicht innerhalb von zehn Tagen bessern.

Auch erkrankte Erwachsene mit sehr starken oder langanhaltenden Beschwerden sollten einen Arzt aufsuchen.

Quellen: