E-Zigaretten gibt es seit 2006. Sie werden seit längerem als geeignete Maßnahme zur Rauchentwöhnung diskutiert. Die Frage, ob E-Zigaretten langfristig eher nützlich oder schädlich sind, hängt vom Einzelfall ab.1 Für echte Kettenraucher sind E-Zigaretten nach dem heutigen Forschungsstand eine etwas weniger gesundheitsschädliche Alternative zum Tabakrauchen. Viel effektiver ist es jedoch, komplett mit dem Rauchen aufzuhören.

Was sind E-Zigaretten?

E-Zigaretten sind elektronische Geräte. Sie enthalten keinen Tabak, sondern eine Flüssigkeit (Liquid). Beim Erhitzen der Flüssigkeit entsteht ein Gemisch aus Wasserdampf und weiteren Inhaltsstoffen, das inhaliert wird. Neben Nikotin enthält das Liquid in der Regel weitere Trägerstoffe wie Propylenglykol und Glycerin sowie Aromastoffe. Es sind jedoch auch Liquids ohne Nikotin und Aromastoffe erhältlich. E-Zigaretten unterliegen keiner gesetzlichen oder medizinischen Kontrolle.

Wie schädlich sind E-Zigaretten?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung kommt zu dem Schluss, dass sich das Risiko, eine Nikotinsucht zu entwickeln, erhöht, wenn einem Liquid Zusatzstoffe wie Menthol beigemengt werden. Denn diese Aromastoffe unterdrücken wichtige Warnreize des Körpers, wie beispielsweise Husten. Darüber hinaus erleichtern sie das Inhalieren des Rauchs und verstärken dadurch die Wirkung des Nikotins. Bei Erst-Rauchern können E-Zigaretten den Rauch-Einstieg begünstigen. Außerdem ist noch unklar, welche Gesundheitsrisiken durch das passive Einatmen des elektronischen Dampfs entstehen können. 

In den USA kam es 2019 zu mehreren Krankheits- und Todesfällen bei E-Dampfern. Wie bei Tabak-Zigaretten können auch bei E-Zigaretten gesundheitsschädliche Substanzen inhaliert werden. Es verdichten sich die Hinweise, dass in den USA ein aus Vitamin E gewonnener Zusatzstoff in THC-haltigen Liquiden die Erkrankungen ausgelöst hat. In Deutschland sind diese Zusatzstoffe nicht zugelassen. 

Ein Mann zieht an einer E-Zigarette.

Diese schädlichen Wirkungen können nach dem Genuss von E-Zigaretten auftreten:

  • Einengung und Reizung der Atemwege,
  • trockener Husten,
  • Entzündung der Bronchien,
  • allergische Reaktion auf das Propylenglykol,
  • Vergiftungserscheinungen bei Liquids mit hohem Nikotingehalt,
  • Nikotinsucht,
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei langfristigem Konsum,
  • einige Liquids enthalten krebserzeugende und giftige Substanzen wie Acetaldehyd oder Formaldehyd.

Helfen E-Zigaretten, mit dem Rauchen aufzuhören?

Starke Raucher können vom Umstieg auf die E-Zigarette profitieren. Die Reduzierung des Tabakkonsums hat mit großer Wahrscheinlichkeit einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Aber nicht, weil E-Zigaretten harmlos sind, sondern weil die noch größere Gesundheitsgefährdung vom Rauchen ausgeht. Aktuelle Studien kommen zu dem Schluss, dass die langfristige Wirkung von E-Zigaretten als Entwöhnungshilfe noch nicht bewiesen ist.

Tipps für die Rauchentwöhnung

Ohne professionelle Hilfe ist es oft schwer mit dem Rauchen aufzuhören.

15 Prozent der befragten Raucher gaben in einer Umfrage aus dem Jahr 2018 an, mindestens einen Versuch unternommen zu haben, mit dem Rauchen aufzuhören. 59 Prozent der Raucher setzen dabei auf die eigene Willenskraft, um das Rauchen aufzugeben. Ohne professionelle Hilfe schaffen es allerdings nur zwei bis drei Prozent, dauerhaft Nichtraucher zu bleiben. 

Unsere Tipps zur Rauchentwöhnung:

  • Legen Sie den Tag des Rauchstopps fest.
  • Teilen Sie Angehörigen, Freunden und Kollegen Ihren Entschluss mit. 
  • Entsorgen Sie alle Zigaretten.
  • Legen Sie Meilensteine fest und belohnen Sie sich.
  • Überlegen Sie sich Strategien, um Entzugserscheinungen in bestimmten Situationen zu überwinden.
  • Suchen Sie sich Unterstützung. Zum Beispiel bei Ihrem Hausarzt, einem Rauchentwöhnungskurs, einer Therapie oder unter www.rauchfrei-info.de.

Auf der Webseite der Stiftung Gesundheitswissen erfahren Sie, wie effektiv verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Rauchentwöhnung sind: Rauchentwöhnung Therapien