Wie schützt uns unser Körper vor Krankheitserregern?

Die meisten Krankheitserreger scheitern bereits an den mechanischen Hürden: Unsere Haut verhindert, dass Schädlinge in den Körper eindringen. Die Tränenflüssigkeit reinigt die Augen und entfernt Fremdkörper. Flimmerhärchen auf den Schleimhäuten schützen die Atemwege vor schädlichen Stoffen. Die nächste Hürde ist unser Darm. Er ist von Tausenden gutartiger Mikrobenarten besiedelt. Dieses sogenannte Mikrobiom bildet in unserem Körper ein weiteres Schutzschild gegen krankmachende Keime.

Eine weitere leistungsfähige Hürde ist das antibakteriell wirkende Enzym Lysozym in Speichel, Schweiß, Nasensekret und Tränenflüssigkeit. Zudem verhindern niedrige pH-Werte im Magen, in der Scheide und auf der Haut die Ausbreitung von unerwünschten Mikroorganismen. Die Salzsäure in unserem Magen ist ebenfalls sehr aggressiv und nützlich. Jede Schwachstelle in diesem ausgeklügelten System erleichtert es Krankheitserregern, in unseren Körper zu gelangen und sich auszubreiten. Gelingt es einem Erreger, diese Hürden zu überwinden, beginnt ein koordinierter Einsatz der Organe des Immunsystems.

Was sind die wichtigsten Aufgaben des Immunsystems?

Das Immunsystem schützt uns vor Krankheitserregern.

Unser Immunsystem hat folgende zentrale Aufgaben:

  • es bekämpft alle Arten von Krankheitserregern
  • es erkennt Schadstoffen und wehrt sie ab
  • es schützt uns vor körpereigenen, krankhaft veränderten Zellen

Was sind die Organe des Immunsystems?

Die Organe des Immunsystems werden in zwei Kategorien unterteilt:

  • Primäre lymphatische Organe: Dazu zählen Knochenmark und Thymus. In beiden Organen werden aus den sogenannten Stammzellen Lymphozyten gebildet. Von den primären lymphatischen Organen aus werden die Lymphozyten über das Blut zu den sekundären lymphatischen Organen weitergeleitet.
  • Sekundäre lymphatische Organe: Zu ihnen zählen Lymphknoten, Mandeln, Milz, Lunge, Schleimhäute und das Lymphgewebe im Magen-Darm-Trakt. In den sekundären lymphatischen Organen vermehren sich die Lymphozyten, reifen weiter aus und spezialisieren sich. Sie leiten die Immunantwort gegen einen Krankheitserreger ein.

Schon gewusst? Der Lymphfluss sorgt dafür, dass die Abwehrzellen schnell und in großer Menge an ihren „Einsatzort“ transportiert werden. Deshalb gelten geschwollene Lymphknoten oder Mandeln als klares Zeichen, dass der Körper gegen eine Infektion ankämpft.

Wie arbeitet das Immunsystem?

Unser Immunsystem arbeitet mit zwei unterschiedlichen, sich ergänzenden Abwehrstrategien: der angeborenen und der erworbenen Immunabwehr. Das Immunsystem kann durch viele körperfremde Stoffe und Substanzen in Gang gesetzt werden. Nach dem ersten Kontakt mit einem Krankheitserreger speichert unsere Abwehr in der Regel die entsprechenden Informationen.

Bei erneutem Kontakt kann sie diese Informationen wieder abrufen. Beide Teile des Abwehrsystems – die angeborene und die erworbene Abwehr – arbeiten als Team eng zusammen. Gemeinsam bilden beide einen guten Schutz gegen Krankheiten.

Die angeborene Immunabwehr

Keime, denen es gelingt, die vielfältigen mechanischen, mikrobiellen und chemischen Barrieren zu überwinden, werden mit Hilfe von sogenannten Abwehrzellen abgewehrt. Die wichtigsten, angeborenen „Abwehrspieler“ sind unspezifische Fresszellen (auch Phagozyten).

Die Phagozyten sind nicht auf bestimmte Erreger spezialisiert, sondern kümmern sich um alle Erreger, die in den Körper gelangen. Sie nehmen die fremden Eindringlinge in ihr Zellinneres auf, um sie anschließend zu zerkleinern und zu verdauen. Die angeborene Abwehr funktioniert von Geburt an. Sie ist sehr schnell und reagiert innerhalb weniger Stunden.

Wie arbeitet die erworbene Abwehr?

Eine gesunde Frau spannt ihren Bizeps an.

Vervollständigt wird unser Immunsystem durch die erworbene Abwehr. Diese arbeitet sehr präzise und ist anpassungsfähig. Denn die Abwehrspieler der erworbenen Abwehr merken sich, gegen wen sie einmal gekämpft haben. Das Knochenmark produziert zu diesem Zweck eine bestimmte Sorte von Leukozyten (weiße Blutkörperchen), die sogenannten Lymphozyten. Diese Zellen haben unterschiedliche Aufgaben:

  • Die T-Zellen sind Wächterzellen. Sie docken an die Eindringlinge an und koordinieren die Abwehrmaßnahmen.
  • Die B-Zellen sind Killerzellen. Sie bilden Antikörper, die den Eindringling gezielt unschädlich machen.

Die erworbene Abwehr arbeitet nicht so schnell wie die angeborene. Es kann vier bis sieben Tage dauern, bis spezifische Antigene aktiviert werden. Dafür ist die erworbene Abwehr sehr effektiv und lernt bei jedem neuen Kontakt mit einem Krankheitserreger dazu. Fachleute sprechen vom sogenannten immunologischen Gedächtnis. Denn das Immunsystem bildet bei jedem Angriff Gedächtniszellen. Diese merken sich den Erreger und sind dann bei der nächsten Infektion sofort einsatzbereit. Das erklärt, warum wir vor vielen Krankheiten über Jahre geschützt sind, wenn wir sie einmal durchgemacht haben. Auch Impfungen funktionieren nach diesem Prinzip.

Wie kommt es zu einer Autoimmunreaktion?

Stuft unsere Immunabwehr irrtümlicherweise Zellen unseres Körpers als fremd ein, sprechen Ärzte von einer Autoimmunreaktion. Bei einer Autoimmunreaktion geht die Abwehr gegen körpereigene, gesunde Zellen vor. Das kann zu Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Multipler Sklerose führen.

Wie wird das Immunsystem aktiviert?

Unser Immunsystem kann durch viele körperfremde Stoffe und Substanzen in Gang gesetzt werden. Nach dem ersten Kontakt mit einem Krankheitserreger speichert unsere Abwehr in der Regel die entsprechenden Informationen. Bei erneutem Kontakt kann sie diese Informationen wieder abrufen. Beide Teile des Abwehrsystems – die angeborene und die erworbene Abwehr – arbeiten als Team eng zusammen.

Gemeinsam bilden beide einen guten Schutz gegen Krankheiten. Stuft unsere Immunabwehr irrtümlicherweise Zellen unseres Körpers als fremd ein, sprechen Ärzte von einer Autoimmunreaktion. Bei einer Autoimmunreaktion geht die Abwehr gegen körpereigene, gesunde Zellen vor. Das kann zu Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Multipler Sklerose führen.

Was schwächt das Immunsystem?

Es gibt zahlreiche Faktoren, die das Immunsystem schwächen. Dazu zählen:

  • einseitige Ernährung,
  • übermäßiger Alkoholkonsum,
  • Rauchen,
  • Stress und gedrückte Stimmung,

zu wenig Schlaf,

zu wenig Bewegung,

Medikamente,

Operationen,

Umweltschadstoffe.

Wie kann ich mein Immunsystem stärken?

Sie können Ihr Immunsystem stärken, indem Sie

  • sich ausgewogen ernähren,
  • sich regelmäßig (an der frischen Luft) bewegen,
  • ausreichend schlafen,
  • aufhören zu rauchen und in Maßen Alkohol trinken,
  • in die Sauna gehen und Wechselduschen machen und
  • Dauerstress vermeiden.