Die vielgepriesenen Vorteile von Saunagängen sind mehr als nur warme Luft. Wer regelmäßig in die Sauna geht, bekommt zum Beispiel weniger Erkältungen. Bei älteren Männern schützt der Gang in die Sauna sogar das Herz. Außerdem reduzieren regelmäßige Saunabesuche das Schlaganfallrisiko – das legen mehrere finnische Studien nahe.

Nicht umsonst ist Saunieren in Finnland ein beliebter Volkssport. Schließlich gilt für die Finnen die öffentliche Sauna als „Apotheke der Armen“. Wer von den positiven Effekten durch Saunagänge profitieren möchte, muss sich allerdings den finnischen Gepflogenheiten anpassen. Denn zwei bis drei wöchentliche Saunabesuche sind für eine positive Wirkung mindestens erforderlich.

Saunieren ist gut für die Haut

Ein Gang in die Sauna reinigt Ihre Haut. Es entfernt abgestorbene Hautschuppen, öffnet die Blutgefäße und aktiviert die Bildung neuer Zellen. Nach Aufguss & Co. wirkt die Haut frisch, weich und rosig. Sie ist jetzt besonders aufnahmefähig für Pflegeprodukte.

Saunagänge stärken das Immunsystem

Im Zentrum des kardiovaskulären System liegt das Herz.

Für den Körper ist ein Sauna-Besuch eine echte Herausforderung. Saunieren heizt unseren Körper teils auf über 40 Grad auf. Um die Temperatur zu regulieren, fangen wir an zu schwitzen. Pro absolvierter Saunastunde verlieren wir rund einen Liter Schweiß. 

Gleichzeitig fördert ein Saunagang die Durchblutung im Körper. Nach mehreren Saunagängen kommt es im Körper zum Anstieg von Immunglobulin A im Speichel. Das stimuliert unsere Abwehr und stärkt das Immunsystem. Studien aus Finnland zeigen, dass regelmäßiges Saunieren Atemwegserkrankungen und Erkältungen vorbeugen kann. Wer allerdings krank ist, sollte besser warten, bis er wieder gesund ist, bevor er in die Sauna geht.

Saunagänge sind gut fürs Herz

Regelmäßige Saunabesuche haben bei männlichen Finnen eine günstige Wirkung auf den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System. Sie bekommen weniger Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei vier bis sieben Saunagängen pro Woche sank das Risiko – so das Ergebnis von Studien – für einen plötzlichen Herztod um ganze 63 Prozent. Besonders Gutes tun Sie Ihrer Gesundheit, wenn Sie sich regelmäßig nach dem Sport einen Besuch in der Sauna gönnen.

Sauna schützt vor Schlaganfall

Finnische Männer und Frauen, die mehrmals pro Woche in die Sauna gehen, erleiden seltener einen Schlaganfall. Für eine vorbeugende Wirkung sind allerdings sehr häufige, am besten tägliche Saunabesuche erforderlich. Eine Vergleichsgruppe ohne Saunabesuche fehlte in der Studie, da praktisch jeder Finne seine eigene Sauna hat. Das legt nahe, dass der protektive Effekt auch am entspannten Lebensstil der Finnen liegen kann – und nicht nur am beliebten Aufguss in der Sauna.

Sauna hilft bei Fibromyalgie, Spondylarthritis und Morbus Bechterew

Saunieren verlängert übrigens nicht nur das Leben. Es kann noch mehr. Patienten mit Fibromyalgie empfinden Wärmeanwendungen als besonders wohltuend und schmerzlindernd. Die Patientenleitlinien raten bei Fibromyalgie vor allem in der kalten Jahreszeit, regelmäßig eine Biosauna oder Infrarotkabine zu besuchen. Wärmeanwendungen für den ganzen Körper wie warme Vollbäder, Sauna oder warme Moorbäder gelten als die wirksamsten Behandlungsmethoden bei Fibromyalgie.

Ähnlich positive Effekte zeigten Saunagänge bei Patienten mit Spondylarthritis oder Morbus Bechterew. In einer Studie verbesserten sich Steifheit und Schmerzen bei beiden Erkrankungen. Die Patienten gingen über einen Zeitraum von vier Wochen zweimal pro Woche in eine 55°C-Sauna.

Sauna und Krebs

Eine krebserkrankte Frau bedient ein Tablet.

Sauna tut uns gut. Viele Krebspatienten befürchten, die Wärme in der Sauna könne das Krebswachstum anregen. Der Krebsinformationsdienst spricht sich klar gegen pauschale Verbote für Patienten aus. Es gibt bis jetzt keine stichhaltigen Belege dafür, dass durch Saunabesuche Krebs entsteht oder Saunabesuche bei Betroffenen das Rückfallrisiko steigern. Um Risiken zu vermeiden, sollten sich Betroffene mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Sauna – alle Vorteile auf einen Blick

Ein regelmäßiger Besuch in der Sauna:

  • erhöht die Lebenserwartung
  • stärkt die Abwehrkräfte
  • reinigt die Atemwege
  • fördert die Durchblutung
  • entspannt die Muskeln (und den Geist)
  • verbessert das Hautbild
  • trainiert den Kreislauf
  • beugt Herz-Kreislauferkrankungen vor
  • hilft bei der Entgiftung des Körpers
  • steigert das Wohlbefinden
  • hilft bei Stress

Richtig saunieren – so klappt´s

Ein Mann sitzt in einer Sauna mit Glasfront.

Das erste Mal in der Sauna? Wir verraten Ihnen, wie Sie richtig saunieren:

  • Trinken Sie ausreichend: Beim Saunieren verlieren Sie rund einen Liter Flüssigkeit. Deshalb sollten Sie vor dem Gang in die Sauna immer ausreichend trinken. Auch zwischen den einzelnen Gängen dürfen Sie gerne etwas trinken und vor allem nach dem letzten Saunagang. Achten Sie immer auf die Signale Ihres Körpers. Ein voller Magen ist dagegen bei einem Saunagang nicht zu empfehlen. Am besten liegt Ihre letzte Mahlzeit ein paar Stunden zurück.
  • Duschen Sie sich vorher ab: Reinigen Sie Ihren ganzen Körper, bevor Sie mit dem Schwitzen durchstarten. Und zwar nicht nur aus hygienischen Gründen. Eine warme Dusche entfernt den störenden Fettfilm und Sie schwitzen besser. Ein warmes Fußbad vor dem Saunieren bereitet Ihren Körper auf die Hitze vor und wärmt kalte Füße auf.

 

  • Für Anfänger: Begrüßen Sie die Mit-Saunierenden, wenn Sie die Sauna betreten und schließen Sie die Tür so schnell wie möglich. Legen Sie sich beim ersten Mal am besten für 8 bis maximal 15 Minuten auf die mittlere oder untere Bank. Nutzen Sie immer ein großes Handtuch, damit kein Schweiß auf das Holz gelangt. Setzen Sie sich die letzten 2 Minuten hin, damit Ihr Kreislauf nicht völlig absackt und Ihnen beim Rausgehen schwindelig wird.
  • Sauniert wird textilfrei: In Deutschland sind die meisten Saunen textilfrei. Also runter mit dem Bikini und der Badehose – das ist hygienischer und Sie schwitzen noch besser.
  • Gönnen Sie sich einen Aufguss: Ein Aufguss ist kein gesundheitliches Muss, kann aber zusätzlich beleben (und entspannen). Bei einem Aufguss wird Wasser zum Verdampfen auf die heißen Steine gegeben. Häufig wird das Wasser mit ätherischen Ölen angereichert, die dem Erlebnis einen zusätzlichen Kick geben. Probieren Sie einfach aus, ob bei Ihnen ein trockener oder feuchter Saunagang besser zur Entspannung beiträgt.
  • Darf ich während eines Aufgusses rausgehen? Klar, dürfen Sie. Aber Sie sollten die Tür beim Verlassen schnell schließen, damit die heiße Luft da bleibt, wo sie hingehört.
  • Nach jedem Durchgang ab an die frische Luft: Gehen Sie nach jedem Gang nach draußen an die frische Luft und laufen Sie etwas umher. Atmen Sie tief ein und aus.
  • Und jetzt die kalte Dusche: Kühlen Sie sich, nachdem Sie eine Weile herumgegangen sind, mit kaltem Wasser ab. Sie können sich unter der Dusche oder mit dem Kneipp-Schlauch kalt abduschen oder einfach kurz ins kalte Tauchbecken gehen. Tipp: Vor dem Tauchgang ins Tauchbecken bitte kurz abduschen, um den Schweiß abzuspülen.
  • Füße wechselbaden tut gut: Gönnen Sie sich nach jedem Saunagang ein wohliges Fuß-Wechselbad. Das hilft dabei, Ihre Körpertemperatur wieder zu regulieren.
  • Entspannen Sie im Ruheraum: Nach jedem Gang sollten Sie sich die Zeit gönnen und für 20 bis 30 Minuten im Ruheraum relaxen. • Weniger ist mehr: Wiederholen Sie die hier aufgelisteten Schritte maximal drei Mal.
  • Wie oft? Wer von der positiven Wirkung profitieren möchte, darf gerne ein bis zwei Mal pro Woche saunieren.