Was ist eigentlich Slow Living?

Slow Living heißt weniger Tempo und weniger Fremdbestimmung. Bewusste Entschleunigung durch mehr Achtsamkeit. Mindful Living. Einfach mehr Zeit für sich selbst, die Menschen, die man liebt, für Dinge, die einem gut tun. Ein ruhigeres Lebenstempo steigert nachweislich das Wohlbefinden und hilft uns, die kleinen Augenblicke zu genießen. Hier kommen die besten Entschleunigungs-Tipps.

Slow Living Trend: Die besten Tipps zur Entschleunigung

Langsam zu leben, bedeutet im Wesentlichen, sich die Zeit zu nehmen, all die kleinen Dinge bewusst zu genießen und alles so gut wie möglich zu tun – anstatt so schnell wie möglich. Ganz gleich, ob du spazieren gehst, atmest, kochst, eine Meditationsübung machst oder den Rasen mähst. Mach es mit mehr Gefühl und ganz ohne Stress. Vielleicht hilft dir die ein oder andere Anregung, deinen Alltag bewusst zu entschleunigen. 

Tipp 1: Achtsam gehen

Wenn du das nächste Mal zu Fuß unterwegs bist, dann achte einmal darauf, wie deine Füße den Boden berühren. Das ist ein gutes Mittel zur Entschleunigung. Halte inne und spüre, wie du dein Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerst, ohne groß darüber nachdenken müssen. Spürst du die Sonne auf deiner Haut? Ein tolles Gefühl, oder? Riechst du die Blumen? Etwas mehr Achtsamkeit ist so einfach.

Eine Frau steht am Strand und blickt ins Meer.
Meeresluft wirkt befreiend für Atemwege und Seele.

Meeresluft und Meerwasser - Gut für die gute Gesundheit?

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Tipp 2: Zeit zum Atmen nehmen

Auch beim Atmen geht es um Achtsamkeit und Entschleunigung. Wir atmen häufig zu flach und nicht richtig aus – vor allem, wenn wir gestresst sind. Dabei ist die natürliche Bauchatmung, die jedes Baby automatisch beherrscht, ein perfektes Mittel, um zu entspannen. Die folgende Übung ist ein Geheimtipp für alle, die ohne viel Aufwand runterkommen möchten. Du kannst die Übung im Liegen, Sitzen oder Stehen durchführen.

Los geht´s
Bewusstes Atmen kann zu Entschleunigung des Alltags und Entspannung beitragen.
  1. Leg eine Hand auf deinen Bauch.
  2. Schließ, wenn du magst, deine Augen.
  3. Atme nun tief durch die Nase in den Bauch hinein. Spürst du, wie sich dein Bauchraum mit Atemluft füllt?
  4. Stell dir beim Einatmen vor, dass du einen wohltuenden Duft aufnimmst, der deinen ganzen Körper durchströmt. Atme durch den Mund aus. Stell dir beim Ausatmen vor, dass du auf eine Pusteblume pustest.
  5. Wiederhol die Übung etwa fünf Mal.
  6. Vertiefe nun die Atemzüge so, dass sich deine Hand auf dem Bauch spürbar hebt und senkt.
  7. Wiederhol dieses tiefe Atmen so lange, bis du merkst, wie du dich entspannst.
  8. Überlass nun das Atmen deinem Körper. Beobachte, wie dein Körper von alleine ein- und ausatmet.
  9. Beende die Übung, indem du noch einmal richtig tief ein- und ausatmest. Öffne jetzt deine Augen und komme zurück ins Hier und Jetzt.

Tipp 3: Ballast abwerfen

Eine Leitidee der Slow-Living-Bewegung ist der Trend zur Einfachheit. Das bezieht sich auch auf die Einrichtung der Wohnung oder den Inhalt des Kleiderschranks. Slow Living bedeutet entschleunigtes Wohnen. Überflüssiges aus dem Leben zu entfernen und die vorhandenen Dinge umso mehr zu genießen. Das ist Mindfulness. Wenn du Lust hast, kannst du frei nach Marie Kondo dein Zuhause aufräumen und entrümpeln. Und sich von all den Dingen trennen, die dir schon lange keine Freude mehr bereiten.

Jetzt ist vielleicht auch der richtige Zeitpunkt, das eigene Konsumverhalten (falls nötig) zu hinterfragen. Indem du dich von der Unordnung befreist, schaffst du einen einladenden, klaren Ort, der deinem Körper und Geist gleichermaßen gut tut. Zuträglich für den neuen Minimalismus sind reduzierte Designs und natürliche Materialien. So bringst du mehr Slow Living in deinen Alltag.

Tipp 4: Alltägliches erledigen

Kochen ist eine großartige Möglichkeit, den Alltag achtsam zu entschleunigen. Putzen auch. Das Tolle an unseren Alltagspflichten ist ihre Eintönigkeit. Nimm dir die Zeit, das Essen sorgfältig zu waschen, zu schnibbeln, anzubraten. Sich Zeit für etwas nehmen, ist die Grundidee von Slow Living.

Wer einmal einem japanischen Sushimeister zugesehen hat, der weiß, dass Kochen eine hervorragende Möglichkeit ist, Achtsamkeit und Slow Living zu praktizieren. Schalte alle Ablenkungen aus. Ja, auch dein Smartphone! Nimm den Geruch der Lebensmittel achtsam wahr. Fühlst du die Textur? Läuft dir womöglich schon das Wasser im Mund zusammen? 

Tipp 5: Slow Food genießen

Entschleunigung tut im Alltag auch beim Essen gut! Das Ziel der Slow Food Bewegung ist es, dass die Menschen sich bewusster und genussvoller ernähren. Das Schöne daran: Wer regional einkauft, isst automatisch saisonal und naturbelassener. Das ist gut für den Gaumen und die Umwelt. Slow Living eben. Und mit deinem Kauf unterstützt du die Händler vor Ort. Und du weist genau, was auf den Tisch kommt. Hier ein wunderbar einfaches Slow Food Rezept mit Kartoffeln zum Nachkochen:

Du brauchst:
Einfach das Rezept selbst ausprobieren und genießen.
  • 1 Kilo Kartoffeln aus der Region (festkochend)
  • 1 Zwiebel
  • 2 Eier
  • 3 EL Esslöffel Mehl
  • Salz Pfeffer
  • Öl zum Braten
So gehts:

Die Kartoffeln und die Zwiebel schälen und fein reiben. Ei und Mehl unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Öl in der Pfanne erhitzen und den Teig löffelweise in die Pfanne geben und glatt streichen. Von beiden Seiten goldgelb backen. Mit Apfelmus oder Kräuterquark genießen.

Tipp 6: Aus dem Fenster schauen

Sitzt du auch zu viel vor dem Bildschirm? Das strengt die Augen an und kann je nach Lektüre auch sonst ziemlich stressen. Blick zur Entspannung immer mal wieder aus dem Fenster. Bewusste Auszeiten sind wichtig. Lass deine Gedanken schweifen wie bei einer Meditation. Wandere mit den Augen deine Umgebung ab.

Nachweislich wirkt das Grün von Wiesen, Bäumen und Sträuchern heilsam und beruhigend. Und wenn du nur auf die Häuserzeile gegenüber gucken könntest, dann reibe einfach kurz deine Handflächen aneinander und leg die erwärmten Handflächen locker auf deine Augen. Genieß die Wärme und versuche, kurz an nichts zu denken.

Tipp 7: Slow Life mit Makramee

Bei manchen Dingen ist es gut, wenn wir sie rechtzeitig angehen, das entschleunigt den Alltag – vor allem in der Weihnachtszeit! Ein gutes Beispiel für slow planning ist das rechtzeitige Beschaffen eines Adventskalenders. Hier kommt eine tolle Idee von Basteltante Liesa. Sie hat einen einfachen Makramee-Tannenbaum selbst geknotet. Dieser eignet sich prima als Weihnachtsdeko und ist die perfekte Grundlage für einen DIY Adventskalender. Du benötigst nur ganz wenig Material und zwei Knoten.

Diese Schritte sind notwendig.

Du brauchst:

  • 3 Rundhölzer aus dem Baumarkt
  • 1 Holzring
  • 5 Millimeter dickes Makrameeband

Für die Päckchen:

  • 24 kleine Säckchen
  • 1,5 Millimeter dickes Makrameegarn

Als Werkzeug:

  • 1 Schere
  • 1 Säge

Hier erfährst du, wie du den Makramee-Adventskalender selbst knotest.

Tipp 8: Beweg dich

Alle Sportarten, bei denen du dich noch unterhalten kannst, eignen sich hervorragend, um Stress zu reduzieren und runterzukommen. Vor allem in der Natur. Bewegung hilft, die Aufmerksamkeit von der Hektik des Alltags auf den aktuellen Moment zu lenken. Dein Gehirn hat Pause. Der Körper baut in Bewegung sofort überschüssiges Cortisol und Adrenalin ab.

Die Deutsche Herzstiftung ist davon überzeugt, dass Sport die beste Möglichkeit ist, um Stress loszuwerden. Ob Seilhüpfen, Walken, Schwimmen oder Radfahren – es genügen 30 Minuten am Tag. Aber: Wenn du dich bewegst, steigt nach etwa 45 Minuten der Cortisolspiegel. Deshalb ist es wichtig, dass du dich nach dem Sport eine Ruhepause gönnst.

Tipp 9: Setze auf Digital Detox

Eine glückliche Frau genießt ihren Tee.

Ein wiederkehrendes Thema bei allen Slow-Living-Prinzipien ist es, weniger Zeit mit digitalen Geräten zu verbringen – sei es das Smartphone, das Tablet, der Fernseher oder der Computer. Regelmäßige digitale Auszeiten zwingt dich, den digitalen Stress zu reduzieren und langsamer zu werden. Warum beobachtest du nicht einfach mal die Wolken, anstatt im Internet zu scrollen?

Tipp 10: Lern Yoga und Meditation

Am Meereshorizont geht die Sonne unter.

Eine beliebte Möglichkeit für mehr Entschleunigung sind Yoga und Meditation: Die kontrollierten Bewegungen beim Yoga verbunden mit einer achtsamen Atmung beruhigen den Geist, senken die Blutdruckwerte und verringern sogar nachweislich die Symptome bei Vorhofflimmern. Laut einer Studie können 30 Minuten Yoga pro Tag über einen Zeitraum von 12 Wochen dabei helfen, die Symptome dieser Herzrhythmusstörung zu reduzieren. Eine Metastudie der American Heart Association weist zudem auf positive Effekte von Meditation auf die Herzgesundheit hin.