Wann kommt eine ambulante OP in Frage?

Bei einer ambulanten Operation übernachtest du nicht in der behandelnden Einrichtung, sondern verlässt die Einrichtung nach der Operation und der folgenden Ruhe- oder Überwachungsphase. Eine ambulante Operation kommt für viele Befunde in Frage. Denn dank sanfter Narkoseverfahren und moderner OP-Techniken wird der Körper heute viel weniger als früher belastet. Das macht einen Krankenhausaufenthalt häufig überflüssig.

Hinzu kommt: In Krankenhäusern sind ambulante Operationen – abgesehen von Notfallbehandlungen – für gesetzlich Krankenversicherte nur beschränkt erlaubt. Viele Leistungen werden bei Kassenpatienten aus Kostengründen nicht von der Krankenkasse übernommen. Eine stationäre Behandlung wird nur dann durchgeführt, wenn dasselbe Ergebnis im Rahmen einer ambulanten Behandlung nicht erreicht werden kann.

Wann ist eine ambulante OP nicht sinnvoll?

Nicht immer ist eine ambulante Operation sinnvoll. Manchmal sind die Begleitumstände zu riskant, zum Beispiel, wenn ein Patient alleine zu Hause lebt und bereits mehrere Herzinfarkte hinter sich hatte. Auch für Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes oder Asthma ist eine stationäre Behandlung ratsamer. Besprich mit deinem Arzt, ob für dich eine ambulante oder stationäre Operation infrage kommt.

Wo werden ambulante Operationen durchgeführt?

Ambulante Operationen werden in diversen Einrichtungen durchgeführt.

Ambulante Operationen werden in folgenden Einrichtungen durchgeführt:

  • Arztpraxen,
  • Tageskliniken,
  • Notfallambulanzen und
  • unter bestimmten Voraussetzungen in Krankenhäusern.

Wie bereite ich mich auf eine ambulante OP vor?

Vor der OP hast du ein Narkosevorgespräch mit dem Anästhesisten. Dieser klärt mit dir, ob gesundheitliche Bedenken bestehen und welche Besonderheiten berücksichtigt werden müssen. Zur Operation musst du aus Sicherheitsgründen nüchtern erscheinen. Das bedeutet, dass du am Operationstag nicht essen, trinken oder rauchen darfst.

Was kann ich vor einer ambulanten OP erledigen?

Je nach Art der Operation kannst du– wenn du später keine Hilfe zu Hause hast– schon etwas vorkochen oder einkaufen, damit du nach der OP genügend Essen zu Hause hast. Außerdem kannst du dir vorab Hilfsmittel wie Schienen, Gehhilfen, Schmerzmedikamente und Thrombosespritzen auf Rezept besorgen. Am Tag der OP solltest du dich gut waschen und keinen Nagellack tragen. Besprich mit deinem Arzt, wie du dich sonst noch vorbereiten kannst.

Wie läuft eine ambulante OP ab?

Du benötigst am Operationstag eine 24-stündige häusliche Betreuung. Kläre vorher ab, ob ein Verwandter oder Freund dich an diesem Tag betreuen kann. Am Operationstag musst du zum vereinbarten Termin im Empfangsbereich des ambulanten OP-Zentrums erscheinen. Nach deinem „Check-in“ wirst du im Operationssaal operiert. Im Anschluss an die Operation kommst du in einen Aufwachraum und wirst vom Anästhesiepersonal betreut. Viele Patienten können im Aufwachraum bereits nach kurzer Zeit wieder etwas essen und trinken.

Sobald du dich wieder wohl fühlst und keine Schmerzen hast, wirst du in Begleitung nach Hause entlassen. Deine Betreuungsperson wird vom behandelnden Arzt informiert, wenn du abholbereit bist. Deine Betreuung muss den ganzen Tag für dich zur Verfügung stehen. Vor der Entlassung informiert dich der Chirurg über den Operationsverlauf und die Nachbetreuung. Nach einer letzten Kontrolle wirst du vom Anästhesisten entlassen.

Zwei Ärztinnen führen eine Operation durch.

Auf was muss ich bei der Nachsorge achten?

Dein behandelnder Arzt wird dir genau mitteilen, was du bei der Nachsorge beachten musst. Nach einer Operation gelten die üblichen Verhaltensmaßnahmen: Um beispielsweise Schwellungen vorzubeugen, ist es wichtig, das operierte Körperteil hochzulagern (höher als Ihr Herz) und zu kühlen. Das reduziert den Gewebedruck, lindert Schmerzen und unterstützt den Lymphabfluss. Cold Packs zum Kühlen erhältst du in der Apotheke. Viele Patienten haben nach einer OP leichte bis starke Schmerzen. Diese sogenannten post-operativen Schmerzen sind unangenehm und können die Genesung verzögern.

In der Regel verschreibt dir der Arzt schon vor der Operation ein Schmerzmittel, das du dir in der Apotheke besorgen kannst. Teile deinem Arzt vorab Unverträglichkeiten und Allergien mit. Wer regelmäßig Schmerzmittel nimmt, benötigt nach der OP möglicherweise andere Medikamente als die, die er üblicherweise einnimmt. Nach der OP müssen Wunden, solange diese nicht trocken sind, regelmäßig mit einem sterilen Verband versorgt werden. Ist die Wunde trocken, reicht ein gelegentlicher Verbandswechsel. Etwa 10 bis 14 Tage nach der Operation zieht der Arzt die Fäden. Sobald die Fäden entfernt sind, kannst du wieder duschen und baden.

Beispiele für ambulante Operationen

  • Operation von Weit- und Kurzsichtigkeit
  • Korrektur des Hallux valgus
  • Korrekturen von Hammerzehen
  • Operation des Karpaltunnel-Syndroms
  • Knochenbrüche
  • Krampfaderoperationen
  • Leistenbruch-Operation
  • Tennis-Ellenbogen
  • Entfernung von gutartigen und bösartigen Hauttumoren und Muttermalen
  • Gebärmutterausschabung (Kürettage oder Abrasio)
  • Endometriose-Operation
  • Herzschrittmacher-Implantation
  • Narbenkorrekturen
  • Entfernung der Rachenmandeln (Polypen)
  • Nasennebenhöhlen-Operationen
  • Blinddarm-Operation (Appendektomie)
  • Hodenhochstand
  • Leistenbruch
  • Nabelbruch
  • Einpflanzung von Implantaten
  • Parodontose-Operationen
  • minimalinvasive Bandscheiben-Operationen
  • Schmerznervverödung bei Wirbelsäulenverschleiß
  • Nerveneinklemmungen und -verletzungen

Checkliste: Wie kann ich mich auf eine ambulante Operation vorbereiten?

Diese Punkte kannst du vor der ambulanten OP mit deinem Arzt besprechen:

  • Welche Medikamente muss ich vor der OP absetzen, beispielsweise bei chronischen Erkrankungen?
  • Wie lange darf ich vor der Narkose und nach der Operation nicht essen, trinken oder rauchen?
  • Wie werden Operationswunden und Schmerzen nach der OP behandelt?
  • Was passiert, wenn sich während der Operation ein bestimmter Befund ergibt, beispielsweise eine Krebserkrankung?
  • Welche medizinischen oder persönlichen Wünsche kann ich vor der OP in die Krankenakte eintragen lassen?
  • Ob und in welchem Umfang müssen Angehörige und der Freundeskreis informiert werden?
  • Wann und wie komme ich nach der OP wieder nach Hause?
  • Wann kann ich wieder arbeiten?
  • Wer stellt mir eine Krankschreibung aus?
  • Benötige ich nach der OP eine Betreuungsperson oder Hilfe im Haushalt? Wo kann ich diese beantragen?
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