Mein Leben mit Long COVID

Die Diagnose war ein langer und frustrierender Prozess. Ein Ärztemarathon begann, von Blutuntersuchungen über neurologische Tests bis hin zu Lungenfunktionstests und sogar einer Magenspiegelung. Jede Fachrichtung brachte eine bruchstückhafte Diagnose, aber keine wirkliche Lösung.

Erfahrungsbericht von Hanna

Vor einem Jahr hat sich mein Leben dramatisch verändert. Anfang Januar 2022 infizierte ich mich im Urlaub mit dem Coronavirus. Aus den typischen Symptomen, die sich zunächst als Magenschmerzen bemerkbar machten, entwickelte sich eine langwierige Herausforderung - Long COVID. Die Reise der Verzweiflung begann, begleitet von Symptomen wie Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und überwältigender Müdigkeit.

Die Diagnose war ein langer und frustrierender Prozess. Ein Ärztemarathon begann, von Blutuntersuchungen über neurologische Tests bis hin zu Lungenfunktionstests und sogar einer Magenspiegelung. Jede Fachrichtung brachte eine bruchstückhafte Diagnose, aber keine wirkliche Lösung. Die Frustration wuchs, ein dreiviertel Jahr war vergangen und immer noch keine Besserung in Sicht.

In meiner Verzweiflung wandte ich mich an das Long COVID-Programm der SDK. Hier erkannte man endlich die Anzeichen und reichte mir die Hand. Der Weg zur Diagnose war kompliziert, Schwindel galt nicht als typisches Symptom, aber zusammen mit den Fachleuten setzte sich das Puzzle zusammen. Ein Fragebogen bestätigte schließlich eine mittelschwere bis schwere Erkrankung an Long COVID.

Die Panikattacken, die mich während der Arbeit überfielen, führten zu fünf Besuchen in der Notaufnahme. Die Psychotherapie war ein entscheidender Wendepunkt, sie half mir, mit der Angst umzugehen und meinen Körper wieder zu verstehen. Die Diagnose verwandelte sich von einer düsteren Gewissheit in eine Erleichterung - jetzt wusste ich, was los war und dass Long COVID nicht zwangsläufig tödlich ist.

Der Weg der Behandlung war nicht einfach. Meine Einstellung änderte sich, Yoga, Atemtechniken und Meditation wurden zu treuen Begleitern. Doch die Uneinigkeit der Ärzte über Long COVID blieb ein Hürdenlauf. Kein Bluttest konnte die Diagnose bestätigen, nur ein langwieriges Ausschlussverfahren.

Im Vergleich zur dunkelsten Phase im Januar spüre ich eine Verbesserung. Meine Einstellung, die Psychotherapie und ein unterstützendes Antidepressivum haben Wunder gewirkt. Ich traue mich wieder, alleine Zug zu fahren, Freunde zu treffen und am Leben teilzunehmen.

Trotzdem bleibt der Weg beschwerlich. Der im März beantragte Klinikaufenthalt begann endlich im Oktober. Der Weg zur Genesung ist lang, aber die Fortschritte sind spürbar. Ein Jahr nach Beginn dieser Reise kann ich sagen: "Es wird besser", und ich schaue nach vorne, fest entschlossen, meinen Alltag weiter zu meistern und die Hoffnung auf eine vollständige Genesung nicht aufzugeben.