Hautkrebs – die wichtigsten Hautkrebsarten und Vorsorge

13.01.2023 | Gesundheitstipps

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Die Zahlen steigen seit Jahren weltweit an. Lesen Sie hier, welche Formen von Hautkrebs es gibt, was Sie bei auffälligen Hautveränderungen tun können und welche Vorsorgeuntersuchungen die Krankenkasse zahlt.

Jedes Jahr erkranken über 200.000 Menschen in Deutschland an Hautkrebs. Unter diesem Begriff werden verschiedene Krebserkrankungen der Haut zusammengefasst. Ärzte unterscheiden zwischen dem ungefährlicheren hellen (weißen) Hautkrebs und dem aggressiveren schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom). Zum hellen Hautkrebs zählen das häufig diagnostizierte Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Zudem gibt es weitere eher selten auftretende Hautkrebsformen. Eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Hautkrebs spielen die UV-Strahlung der Sonne und das UV-Licht in Solarien. Weil das Hautkrebsrisiko besonders bei jungen Menschen durch UV-Strahlung steigt, sind Besuche im Solarium inzwischen erst ab 18 Jahren erlaubt. Wird eine Erkrankung frühzeitig entdeckt und behandelt, gibt es gute Heilungschancen.

Was sind die Risikofaktoren für Hautkrebs?

Es gibt verschiedene Risikofaktoren für Hautkrebs:

  • Exposition gegenüber UV-Strahlung / UV-Licht:
    Der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs ist die Exposition gegenüber der ultravioletten UV-Strahlung der Sonne und anderen Quellen wie Solarien.
  • Helle Haut:
    Menschen mit hellem Hauttyp haben im Allgemeinen ein höheres Hautkrebsrisiko, da sie weniger Melanin in ihrer Haut haben. Melanin bietet einen natürlichen Schutz vor der UV-Bestrahlung der Sonne.
  • Alter:
    Hautkrebs kann in jedem Alter auftreten, kommt aber häufiger bei älteren Menschen vor.
  • Persönliche oder familiäre Vorbelastung:
    Wenn Sie oder ein enges Familienmitglied in der Vergangenheit bereits an Hautkrebs erkrankt waren, ist Ihr Risiko, erneut oder zum ersten Mal daran zu erkranken, höher.
  • Bestimmte Krankheitsbilder:
    Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie eine HIV-Infektion / AIDS oder eine Organtransplantation haben ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
  • Sonnenbrände:
    Frühere Sonnenbrände, insbesondere schwere oder blasenbildende Sonnenbrände, erhöhen das Risiko.
  • Muttermale:
    Menschen mit vielen Muttermalen oder großen und unregelmäßig geformten Muttermalen haben ein höheres Hautkrebsrisiko.

Diagnose Hautkrebs: Welche Krebsarten gibt es?

Ärzte unterscheiden im Wesentlichen drei Hauptarten von Hautkrebs: Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom und malignes Melanom. Das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom sind die häufigsten Formen. Sie sind in der Regel nicht so schwerwiegend wie ein malignes Melanom. Das maligne Melanom kann sich auf andere Körperteile ausbreiten, wenn es nicht rechtzeitig behandelt wird.

Was ist weißer Hautkrebs?

Bis zu 220.000 Menschen jährlich trifft die Diagnose „heller Hautkrebs“. Rund 80 Prozent davon erkranken am Basalzellkarzinom, 20 Prozent am Plattenepithelkarzinom. Die Heilungschancen sind bei früh entdecktem weißem Hautkrebs sehr gut.

Basaliom (Basalzellkrebs, Basalzellkarzinom)

Das Basalzellkarzinom (auch Basaliom) ist eine Form von weißem Hautkrebs. Es entsteht in den Basalzellen. Das sind die Zellen im unteren Teil der äußeren Hautschicht (= Epidermis). Das Basalzellkarzinom ist die häufigste Form von Hautkrebs und in der Regel nicht so schwerwiegend wie andere Arten von Hautkrebs. Es bildet äußerst selten Metastasen. Es kann aber in das angrenzende Gewebe einwachsen und dort Zerstörungen verursachen.

Ein Basalzellkarzinom erscheint in der Regel als kleine, fleischfarbene oder rosa Beule auf der Haut. Es kann auch wie ein roter Fleck, ein narbenartiger Bereich oder eine Wunde aussehen, die leicht blutet und nicht heilt. Am häufigsten tritt das Karzinom an Hautstellen auf, die der Sonne ausgesetzt sind. Also im Gesicht, Hals, Nacken und Arme.

Wird ein Basaliom frühzeitig erkannt und behandelt, kann das die Ausbreitung des Krebses effektiv verhindern.

Plattenepithelkarzinom (Spinaliom, Stachelzellkrebs, Stachelzellkarzinom)

Ein Plattenepithelkarzinom entwickelt sich aus der Stachelzellschicht der Haut. Besonders oft betroffen sind Stellen, die häufig und intensiv der Sonne ausgesetzt sind, allen voran das Gesicht, die Ohren, Handrücken oder Unterarme. Das Spinaliom bildet nur selten Metastasen in anderen Organen.

Was ist schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom)?

Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 21.000 Menschen neu an einem malignen Melanom. Bei Männern entsteht schwarzer Hautkrebs am häufigsten am Rücken, bei Frauen bevorzugt an den Unterschenkeln. Schwarzer Hautkrebs hat seinen Ursprung meist in den pigmentbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten. Er ist äußerst aggressiv, wächst schnell und bildet früh Metastasen in anderen Organen wie der Lunge oder der Leber. Dennoch sind die Heilungsaussichten gut, wenn der Arzt den Tumor rechtzeitig entdeckt und behandelt.

Was sind die Anzeichen für schwarzen Hautkrebs?

Das Melanom kann an jeder Stelle des Körpers auftreten, am häufigsten ist es jedoch im Gesicht, an den Armen, Beinen und am Rumpf zu finden. Es tritt oft als neuer Leberfleck oder als Veränderung eines bestehenden Leberflecks auf. Es kann schwarz, braun oder gemischt sein. Einige Anzeichen für ein Melanom sind:

  • Ein Muttermal, das wächst oder sich in Größe, Form oder Farbe verändert.
  • Ein Leberfleck, der asymmetrisch ist (eine Hälfte stimmt nicht mit der anderen Hälfte überein).
  • Ein Muttermal mit unregelmäßigen oder gezackten Rändern.
  • Ein Leberfleck, der mehr als eine Farbe hat.
  • Ein Leberfleck, der größer als ein Radiergummi ist.
  • Ein Leberfleck, der juckt, blutet oder schmerzhaft ist.
  • Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, sollten Sie so schnell wie möglich einen Dermatologen aufsuchen. Ein Melanom ist gut behandelbar, wenn es früh erkannt wird. Es kann lebensbedrohlich sein, wenn es sich auf andere Körperteile ausbreitet.

Aktinische Keratose

Dies ist eine Vorstufe von Hautkrebs, die relativ oft vorkommt und in einen Stachelzellkrebs münden kann. Die aktinische Keratose ist an sonnenbeschienenen Stellen zu finden: Kopf, Gesicht (Nase, Stirn), Ohren oder Dekolleté. Typisch für diese Vorstufe ist eine gerötete Stelle auf der Haut, die sich rau wie Schmirgelpapier anfühlt.

Sonderfall: Das Kaposi-Sarkom (KS)

Das Kaposi-Sarkom (KS) zählt zu den seltenen Formen. Es befällt die Zellen, die die Blut- und Lymphgefäße auskleiden. Es kann an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten, unter anderem in der Haut, im Mund und in den inneren Organen. KS tritt typischerweise als violette oder rote Flecken auf der Haut auf. Kann aber auch als Beulen, Knötchen oder Wunden in Erscheinung treten. Es kann auf dem Gesicht, dem Hals, der Brust oder den Beinen auftreten. Bei Menschen mit HIV/AIDS kann KS auch im Mund, in der Nase, im Rachen oder im Anus vorkommen.

Sonderfall: Morbus Bowen

Der Morbus Bowen ist eine Form von Hautkrebs, die in den Zellen der Epidermis (der äußeren Hautschicht) beginnt. Er wird auch als Plattenepithelkarzinom in situ (SCCIS) bezeichnet. Es handelt sich um einen langsam wachsenden Krebs, der in der Regel als roter, schuppiger Fleck auf der Haut erscheint, aber auch als nicht abheilende Wunde auftreten kann.

Der Morbus Bowen tritt am häufigsten an sonnenexponierten Hautstellen wie Gesicht, Hals und Armen auf. Häufiger erkranken Menschen mit heller Hautfarbe und ältere Personen.

Hautkrebs erkennen: Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Nicht jedes Muttermal muss zwangsläufig Hautkrebs bedeuten. Die Haut verändert sich mit dem Alter und manchmal bilden sich auch neue Leberflecken. Die meisten sind harmlos. Untersuchen Sie Ihre Haut am besten regelmäßig selbst, dann fallen Ihnen Veränderungen auch schneller auf. Die ABCDE-Regel hilft Ihnen, Muttermale besser einzuschätzen:

A = Asymmetrie: Der Fleck ist asymmetrisch und nicht gleichmäßig rund oder oval geformt.

B = Begrenzung: Das Muttermal „franst“ an den Rändern aus oder besitzt Ausläufer; es hat keine scharfe Begrenzung und fühlt sich uneben an. Gutartige Muttermale, Leberflecken oder Pigmentflecken sind scharf begrenzt und fühlen sich beim Darüberstreichen glatt an.

C = Color (Farbe): Das Muttermal besitzt mehrere Farbtöne, zum Beispiel dunkle, rosafarbene und graue Stellen

D = Durchmesser: Das Muttermal ist größer als drei bis fünf Millimeter. Die Größe allein ist jedoch als Kriterium für Hautkrebs nicht besonders zuverlässig.

E = Erhabenheit: Das Muttermal ragt mehr als einen Millimeter über das Hautniveau hinaus. Auch dieses Kriterium ist alleine nicht sehr aussagekräftig.

Bei solchen Auffälligkeiten suchen Sie immer Ihren Hautarzt auf. Das gilt auch, wenn das Muttermal

  • seine Farbe verändert,
  • wächst,
  • blutet,
  • juckt oder
  • schmerzt.

Tipps zur Hautkrebsvorsorge und dem Hautkrebs-Screening

Es ist wichtig, dass Sie einen Hautarzt aufsuchen, wenn Sie Veränderungen an Ihrer Haut bemerken: beispielsweise einen neuen Leberfleck oder eine Veränderung an einem bestehenden Leberfleck. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung kann dazu beitragen, die Ausbreitung des Krebses zu verhindern und die Chancen auf eine erfolgreiche Heilung zu erhöhen.

Gesetzlich Krankenversicherte haben ab 35 Jahre alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine Untersuchung zur Hautkrebsfrüherkennung. Die Kassen übernehmen die Kosten. Teil des sogenannten Hautkrebs-Screenings ist die Untersuchung der Haut durch einen Dermatologen per Augenschein. Der Hautarzt nimmt dabei die Haut am gesamten Körper unter die Lupe. Dazu gehören auch die behaarte Kopfhaut, Schleimhäute, Hautfalten und andere schwer einsehbare Stellen. Hier sind ein geschulter Blick und viel Erfahrung gefragt.

Genauere Ergebnisse liefert der Hautcheck mit Hilfe eines Auflichtmikroskops (Dermatoskop) – einer Art Lupe mit Lichtquelle. Dies ist jedoch keine Leistung der gesetzlichen Hautkrebsfrüherkennung. Sie müssen die Untersuchung selbst bezahlen. Es sei denn, es besteht der begründete Verdacht auf Hautkrebs.

Daneben gibt es verschiedene Hautkrebs-Apps, über die Sie Fotos der verdächtigen Hautstelle erfassen können. Dann erfolgt der Abgleich mit gespeicherten Bildern aus einer Datenbank. Die technischen Helfer sind bislang aber nur für eine erste Einschätzung gut – sie ersetzen den Arztbesuch nicht. Auch die künstliche Intelligenz KI könnte in Zukunft bei der Diagnose von Hautkrebs hilfreich sein, wie eine Studie des Nationalen Tumorcentrums Heidelberg ergab. Bei der Diagnose von schwarzem Hautkrebs schlug die KI sogar die Hautärzte.

Wie wird Hautkrebs behandelt?

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Hautkrebs. Die zielgerichtete Therapie hängt von der Art und dem Stadium des Krebses sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand und den Präferenzen des Patienten ab.

Wie kann ich Hautkrebs vorbeugen?

Am besten beugen Sie Hautkrebs vor, indem Sie Ihre Haut vor UV-Strahlung schützen, Schatten suchen, schützende Kleidung tragen und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Wichtig ist auch, dass Sie Ihre Haut regelmäßig auf ungewöhnliche Muttermale oder Wucherungen untersuchen und bei auffälligen Veränderungen einen Dermatologen aufsuchen. Die Früherkennung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung von Hautkrebs.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Hautkrebs vorzubeugen. Die Maßnahmen im Überblick:

  • Schützen Sie Ihre Haut vor der Sonne: Das Wichtigste, was Sie zur Vorbeugung von Hautkrebs tun können, ist, Ihre Haut vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne zu schützen. Wenn Sie sich im Freien aufhalten, suchen Sie Schatten auf, tragen Sie schützende Kleidung und verwenden Sie ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 30). Tragen Sie den Sonnenschutz großzügig auf und geben Sie ihn alle zwei Stunden oder unmittelbar nach dem Schwimmen oder Schwitzen erneut auf die Haut.
  • Meiden Sie Solarien: Sonnenbänke geben UV-Strahlen ab, die das Hautkrebsrisiko erhöhen können. Am besten, Sie verzichten komplett auf den Besuch eines Solariums.
  • Kontrollieren Sie Ihre Haut regelmäßig: Untersuchen Sie Ihre Haut regelmäßig auf ungewöhnliche Muttermale oder Wucherungen. Suchen Sie einen Hautarzt auf, wenn Sie Veränderungen feststellen. Die Früherkennung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung von Hautkrebs.
  • Ernähren Sie sich gesund: Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und anderen pflanzlichen Lebensmitteln ist, kann dazu beitragen, Ihr Hautkrebsrisiko zu senken.
  • Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein: Studien haben gezeigt, dass starker Alkoholkonsum das Risiko für Hautkrebs erhöhen kann.
  • Rauchen Sie nicht: Rauchen schädigt Ihre Haut und erhöht Ihr Hautkrebsrisiko. Wenn Sie rauchen, ist ein Rauchstopp das Beste, was Sie für Ihre allgemeine Gesundheit tun können.

Quellen: