Vorsorgeuntersuchungen für Männer

So wichtig ist der Männer-TÜV.

Mann fühlt sich tipptopp – und soll trotzdem zur Vorsorgeuntersuchung? Die Angst, dass dabei ein Gesundheitsproblem auftauchen könnte, hält viele Männer davon ab, regelmäßig zum medizinischen Check-Up zu gehen – deutlich mehr als Frauen. Dabei kann Früherkennung Leben retten. Denn je früher Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Prostata-, Haut- oder Darmkrebs erkannt und behandelt werden, desto besser stehen die Heilungschancen. Die SDK erklärt, warum der Gesundheits-TÜV für den Mann so wichtig ist und welche Behandlungen in welchem Alter Sinn machen.

Das Drückeberger-Problem

Männer tun sich schwerer als Frauen damit, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Viele gehen häufig erst zum Arzt, wenn sie bereits Schmerzen oder Beschwerden plagen. Das kann fatale Folgen haben: Männer haben häufiger chronische Krankheiten und eine rund sieben Jahre kürzere Lebenserwartung als Frauen. Laut Robert Koch-Institut kennen zwar 80 Prozent der Bevölkerung die Angebote zur Krebsfrüherkennung, jedoch deutlich weniger nutzen sie auch. Bei Männern ab 35 sind es gerade 40 Prozent. Speziell Männer unter 45 nehmen es mit ihrer Gesundheit nicht so genau. Für 30 Prozent von ihnen ist das Thema Vorsorge nicht besonders wichtig. Nur rund ein Drittel zwischen 54 und 70 lässt die Prostata kontrollieren. Fast die Hälfte (43,5 Prozent) der Befragten einer Forsa-Umfrage hat Angst, durch die Vorsorgeuntersuchung tatsächlich mit der Diagnose Krebs konfrontiert zu werden. Doch den Arztbesuch sollte man nicht auf die lange Bank schieben. Das gilt besonders, wenn bereits Beschwerden bestehen.

Früherkennung – eine echte Erfolgsstory

Studien belegen, dass die Vorsorge und die Früherkennung wesentlich zum Rückgang bestimmter Tumorerkrankungen beigetragen haben. Auch die Zahl der Todesfälle durch die Erkrankungen konnte erheblich gesenkt werden. Das zeigen etwa Erhebungen des Zentrums für Krebsregisterdaten (www.krebsdaten.de). Dank immer besserer Behandlungsoptionen gilt: Wird ein Tumor in einem möglichst frühen Stadium erkannt, besteht oft gute Aussicht, die Ausbreitung vorhandener entarteter Zellen zu verhindern und den Krebs auch dauerhaft zu besiegen. Paradebeispiel ist das Darmkrebs-Screening: In den ersten zehn Jahren nach Einführung der Untersuchung 2002 durch eine Darmspiegelung wurden 180.0000 Dickdarmkarzinome verhindert.

Schon gewusst?

Männergesundheit im Visier

So mancher Mann könnte durchaus ein klein wenig an seinem Lebensstil feilen. Studien zeigen: Generell essen Männer mehr Wurst und Fleisch und weniger gesundes Gemüse und Obst. Außerdem raucht rund jeder dritte Mann in Deutschland. Bei Frauen ist es nur etwa jede vierte. Vorbildlich zeigt sich zumindest die Hälfte der Männer beim Ausdauersport: Wie von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen, joggen oder radeln 50 Prozent mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche. Ein gesunder Lebensstil ist die beste Strategie, um das Risiko für viele Krankheiten zu verringern. Daher gehört zur regelmäßigen Früherkennungsuntersuchung auch die individuelle Beratung darüber, was jeder selbst für seine Gesundheit tun kann. Ein guter Grund, den Termin für den nächsten Check-up bald zu vereinbaren!

Unser Service für Sie:

Mit dem Rauchen aufhören, ausgewogene Mahlzeiten, individuelle Sportkurse oder effektive Entspannungstechniken: Als Mitglied unserer privaten Krankenversicherung GesundheitsFair (AM-Tarife) stehen Ihnen zwischen 250 und 500 Euro für verschiedene Kurse und Seminare zur Verfügung – je nach Tarif und innerhalb von drei Kalenderjahren. 

Zu den Vorsorgeleistungen

Diese Termine sollten Sie sich merken

Ab einem bestimmten Alter sollten Sie regelmäßige Kontrollen wahrnehmen. So sieht Ihr Fahrplan aus:

Ab 18: Zahnvorsorge

Zweimal jährlich können Sie sich gründlich auf den Zahn fühlen lassen: Dabei wird das Gebiss auf Karies überprüft, einmal im Jahr wird Zahnstein entfernt und alle zwei Jahre steht die Parodontitis-Früherkennung auf dem Programm.

Allgemeiner Check-up 35

Zum Gesundheits-Check-up gehören die ausführliche Anamnese, das Arztgespräch zur medizinischen Vorgeschichte, sowie eine Untersuchung des gesamten Körpers mit Blutdruckmessung, Blutprobe (optional mit Blutfett- und Blutzuckermessung), eine Überprüfung des Impfstatus sowie ein anschließendes Beratungsgespräch zu den Ergebnissen. Außerdem haben Sie einmal Gelegenheit, auch von seelischen Problemen zu berichten, etwa Stress, Ängsten oder Niedergeschlagenheit.

*Von 18 bis 35 einmalig, ab 35 alle drei Jahre

Ab 35: Hautkrebs-Screening

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Alle zwei Jahre sollte die Haut untersucht werden, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Dazu gehören eine gezielte Anamnese, eine visuelle Ganzkörperinspektion der Haut, die entsprechende Dokumentation, eine Besprechung der Befunde sowie eine Beratung bei einem auffälligen Ergebnis. Diese Untersuchung dürfen nur Ärztinnen und Ärzte durchführen, die eine entsprechende zertifizierte Fortbildung abgeschlossen haben. Hier lesen Sie, welche Formen von Hautkrebs es gibt, was Sie bei auffälligen Hautveränderungen tun können und welche Vorsorgeuntersuchungen die SDK zahlt.

Ab 45: Untersuchung der Prostata

Die Tastuntersuchung der Prostata und der äußeren Genitalien sollte jährlich erfolgen. In Absprache mit dem Arzt ist ein Bluttest gegebenenfalls ratsam. Liegt dabei der PSA-Wert zwischen 2 und 4 ng/ml, sollte nach einem Jahr eine Kontrolle erfolgen. Ist der Wert niedriger als 1 ng/ml, reicht eine Kontrolle nach vier Jahren.

Ab 50: Darmkrebs-Früherkennung

Mit dem Papierstreifentest wird Stuhl auf Blut getestet. Noch zuverlässiger ist eine Darmspiegelung. Dabei lassen sich mögliche Krebsvorstufen, sogenannte Polypen, erkennen und auch gleich entfernen. Bei unauffälligem Befund muss die Untersuchung erst nach 10 Jahren wiederholt werden.

Ab 65: Früherkennung eines Bauchaorten-Aneurysmas

Mittels Ultraschall kann die gefährliche Gefäßausstülpung im Bauch festgestellt werden. Da ein Bauchaorten-Aneurysma normalerweise schmerzlos verläuft, spüren Betroffene das Risiko nicht.

Lassen Sie sich individuell beraten!

Auch die regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen kann keine absolute Sicherheit bieten. Zudem besteht die Möglichkeit einer Fehl- oder Überdiagnose. Eventuell werden Tumore entdeckt, die nie Probleme bereiten würden, also keinen Krankheitswert haben. Bestimmte Vorsorgemethoden werden auch unter Experten kritisch diskutiert: etwa der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs. Dabei wird die Menge des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut bestimmt. Dieses Eiweiß dient dazu, die Samenflüssigkeit zu verdünnen, so dass sich die Spermien besser bewegen können. Ein erhöhter Wert kann auf einen Tumor hindeuten, muss aber nicht. Da es auch zu falsch-positiven Ergebnissen kommen kann, ist es letztlich eine Frage der persönlichen Abwägung, ob der PSA-Test im individuellen Fall Sinn macht. Wer darüber nachdenkt, sollte sein persönliches Risiko im Gespräch mit Arzt oder Ärztin abklären, etwa wenn Prostatakrebs in der Familie vorkommt. Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern, hat aber gute Heilungsaussichten.

Tipp für den Gesundheits-Check

In der Regel werden Sie sich beim Arzt ausziehen müssen, daher am besten keine komplizierten Kleidungsstücke wählen. Denken Sie an den Impfpass, weitere Gesundheitspässe, Arztbefunde und eine Liste aller Medikamente, die Sie einnehmen. Vor einem Bluttest, bei dem Blutzucker und Cholesterin gemessen werden, sollten Sie mindestens acht Stunden nichts essen. Um ausreichend Urin abgeben zu können, ist es ratsam, zuvor ausreichend Wasser zu trinken. Machen Sie sich einen Spickzettel mit Fragen, die Ihnen wichtig sind, und notieren Sie beim Arztbesuch die Antworten.

Selfcare leicht gemacht

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet viele Chancen für die Gesundheit: Gesundheits-Websites, Gesundheits-Apps oder Online-Beratungen – nie war es so einfach, sich zu informieren. Darüber hinaus macht Selftracking, die digitale Vermessung vieler Gesundheitsparameter mit Smartphone oder Smartwatch, auch die Männer-Vorsorge attraktiv und komfortabel. Funktionen mit Gaming-Charakter, wie Sport- und Abnehm-Challenges, machen es leicht, persönliche Gesundheitsziele zu erreichen. Probieren Sie es doch mal aus! Schauen Sie auch auf unserer SDK Homepage oder in die Gesundheitswelt unserer SDK App nach. Dort informieren wir regelmäßig mit News und Tipps rund um das Thema Gesundheit.

Ihre Vorteile in der PKV

Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung müssen für eine Reihe bestimmter Untersuchungen, sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), selbst aufkommen. In der privaten Krankenversicherung werden, je nach Wahl des Tarifs, auch Vorsorgeleistungen über den Umfang der gesetzlichen Regelungen hinaus übernommen.

Eine Auswahl individueller Gesundheitsleistungen:

  • Professionelle Zahnreinigung
  • Glaukom-Früherkennung
  • PSA-Test
  • Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader  
  • Ultraschalluntersuchung des Harntrakts zur Feststellung von Blasenkrebs
  • Urinuntersuchung zur Früherkennung von Blasenkrebs

Quelle:

Isartal Health Media GmbH & Co. KG (2023)