Kurzsichtigkeit (Myopie)

08.11.2021 | Gesundheitstipps

Kurzsichtigkeit – was tun? Kurzsichtige sehen in der Nähe scharf und in der Ferne unscharf. Sehprobleme nehmen auch bei Kindern zu.

Kurzsichtige erkennen nahe Objekte problemlos, weiter entfernte Gegenstände sehen sie nur undeutlich und verschwommen. Die medizinische Bezeichnung für Kurzsichtigkeit ist Myopie. In Deutschland ist Schätzungen zufolge jede(r) Vierte kurzsichtig. Auch bei Kindern nimmt die Kurzsichtigkeit zu. Kurzsichtigkeit kann durch das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Operiert wird bei Kurzsichtigkeit eher selten.

Was sind die Ursachen für Kurzsichtigkeit (Myopie)?

Kurzsichtigkeit ist eine angeborene oder erworbene Fehlsichtigkeit des Auges. Gemessen wird die Kurzsichtigkeit in Dioptrien. Bei Kurzsichtigkeit kann das Auge auf die Ferne nicht richtig scharf stellen. Normalerweise ergeben die aus der Ferne auftreffenden Lichtstrahlen auf der Netzhaut ein scharfes Bild. Bei Kurzsichtigkeit vereinen sich die Lichtstrahlen schon vor der Netzhaut. Deshalb ist das Bild verschwommen.

Augenärzte unterscheiden zwei Ursachen für Kurzsichtigkeit:

  •  der Augapfel ist zu lang (= Achsenmyopie),
  •  in selteneren Fällen ist der Brechwert der Augenlinse zu hoch (= Brechungsmyopie).
  •  In wenigen Fällen trifft beides zu.

Kurzsichtigkeit wird vererbt

Kurzsichtigkeit wird oft von den Eltern auf die Kinder vererbt. Wenn beide Elternteile kurzsichtig sind, liegt das Risiko für Kurzsichtigkeit bei den Kindern bei 60 Prozent. Kurzsichtige Eltern sollten deshalb ihre Kinder möglichst früh – am besten noch im Vorschulalter – von einer Augenärztin oder einem Augenarzt untersuchen lassen.

Naharbeit schadet den Augen

Auch allgemeine Verhaltensweisen können das Sehvermögen beeinträchtigen. So kann eine permanente Überanstrengung der Augen bei schlechtem Licht die Entwicklung von Kurzsichtigkeit begünstigen. Dazu zählt insbesondere das Lesen mit kurzem Abstand sowie die intensive Beschäftigung mit dem Smartphone oder Tablet direkt vor der Nase.

Was sind die Symptome bei Kurzsichtigkeit?

Typische Anzeichen für eine beginnende Kurzsichtigkeit sind Probleme beim Lesen von weiter entfernten Objekten wie Straßenschildern, Autonummern, Plakatwänden oder Schultafeln. Kurzsichtigen Menschen fällt es häufig schwer, Gesichter und Personen – etwa auf der gegenüberliegenden Straßenseite – zu erkennen. Viele Kurzsichtige kneifen instinktiv die Augen zusammen, um beim Blick in die Ferne schärfer zu sehen. Durch das Zusammenkneifen verkleinert sich die Pupille, das erhöht in geringem Maße die Tiefenschärfe. Das dabei entstehende „Blinzelgesicht“ – griechisch „Myops“ – stand beim medizinischen Fachbegriff für Kurzsichtigkeit (= Myopie).

Ist es möglich, Kurzsichtigkeit vorzubeugen?

Die Entwicklung einer Myopie lässt sich bei Kindern möglicherweise durch niedrig dosiertes Atropin aufhalten. Viel wichtiger für kurzsichtige Augen ist allerdings Bewegung an der frischen Luft: Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass der Aufenthalt im Freien das Fortschreiten von Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern verringern kann. Deshalb gilt ab jetzt die tägliche Devise: Computer aus und ab nach draußen!

Wie wird Kurzsichtigkeit korrigiert?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kurzsichtigkeit zu korrigieren:

  • Brille: Brillen sind bis zu einer Stärke von etwa -8 Dioptrien das gebräuchlichste Korrektionsmittel. Brillen haben den Vorteil, dass die Korrektionswerte jederzeit geändert werden können. Mehrstärken- beziehungsweise Gleitsichtgläser ermöglichen scharfes Sehen in Ferne und Nähe. Dank neuer Materialien können Brillengläser heute sehr leicht und dünn ausgeführt werden.
  • Kontaktlinsen: Die „unsichtbaren“ Kontaktlinsen bieten auch bei starker Kurzsichtigkeit eine sehr gute Sehschärfe. Wie bei Brillen können bei Kontaktlinsen jederzeit die Werte angepasst und die Linsen entfernt werden. Im Vergleich zur Brille haben sie den Vorteil, dass sie nicht beschlagen und beim Sport weniger hinderlich sind. Besonders günstig sind Kontaktlinsen bei hoher Myopie, weil sie – im Gegensatz zu starken Minusgläsern – das Bild nicht verkleinern. Allerdings sind diese nicht für jedes Auge geeignet. Kontaktlinsenträger müssen zudem unbedingt die von der Augenärztin/dem Augenarzt empfohlenen Tragezeiten, die Hygiene-Vorschriften und die regelmäßigen augenärztlichen Kontrolltermine einhalten. Kontaktlinsenträger benötigen zusätzlich eine Brille in der richtigen Stärke.
  • Operative Verfahren: Eine operative Korrektur der Kurzsichtigkeit ist empfehlenswert, wenn das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen aus bestimmten Gründen nicht möglich ist. Es gibt verschiedene Operationsverfahren zur Abflachung der Hornhaut mit dem Laser (Lasik, Lasek, ReLEx-Smile). Lasern bei Kurzsichtigkeit ist keine Standardbehandlung. Alle Verfahren der sogenannten refraktiven Chirurgie bergen ein Risiko. .

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Quellen: