Sonnencremes: So schädlich sind Sie für Haut und Umwelt

18.05.2020 | Gesundheitstipps

Sonnencremes schützen uns vor UV-Strahlung. Doch die in Sonnencreme verwendeten Schutzfilter können Nebenwirkungen haben und die Umwelt schädigen. Lesen Sie hier, auf was Sie bei der Wahl Ihrer Sonnenpflege achten sollten.

Sonnenschutzmittel wie Sonnencreme, Sonnenmilch oder Sonnenspray helfen, einen Sonnenbrand zu verhindern. Nicht alle Sonnenschutzmittel sind umweltfreundlich oder für Allergiker geeignet. Deshalb ist es wichtig, bei der Wahl des Sonnenschutzmittels auf die Produktinformationen auf der Verpackung zu achten.

Tipps für die Auswahl des richtigen Sonnenschutzes

Ganz klar, eine Sonnencreme sollte sich gut verteilen lassen, wasserfest sein und den richtigen Lichtschutzfaktor haben. Doch das ist noch nicht alles. Wir haben für Sie die wichtigsten Fakten rund um das Thema umweltfreundlicher und verträglicher Sonnenschutz zusammengefasst.

Hauttyp beachten

Nutzen Sie eine für Ihren Hauttyp empfohlene Sonnencreme mit entsprechendem Lichtschutzfaktor (LSF). Empfindlichere Hauttypen greifen mindestens zum LSF 25, dunklere Hauttypen zu LSF 15. Tragen Sie die Sonnenpflege etwa zwanzig bis dreißig Minuten vor dem Sonnenbad großzügig auf, damit diese gut einwirken kann. Bleiben Sie nie länger als 30 Minuten am Stück in der prallen Sonne. Alle zwei bis drei Stunden nachcremen, auch wenn das die Gesamtschutzzeit nicht verlängert. Nach dem Baden immer gleich nachcremen, selbst bei wasserfestem Sonnenschutzmittel. Auch Sunblocker mit LSF 50 bieten keinen Dauerschutz vor UV-Strahlen. Ganz gleich, welcher Hauttyp Sie sind, Eincremen schützt nicht vor Hautkrebs! Es wird sogar vermutet, dass die Nutzung von Sonnencreme ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt und deshalb mit einem erhöhten Melanomrisiko verbunden sein kann.

Lesen Sie hier, wie Sie Sonnenbrand – vorbeugen und behandeln

Chemischer Lichtschutz kann Allergien auslösen

Die meisten Sonnenschutzprodukte enthalten chemische UV-Filter. Diese dringen in die Haut ein und fangen die UV-B- und UV-A-Strahlen ab. Alle heutigen chemischen Filter gelten als toxikologisch unbedenklich. Das Risiko für eine allergische Reaktion ist deshalb sehr gering. Dennoch können diese Mittel bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen. Auch Duft- und Konservierungsstoffe können zu einer allergischen Reaktion führen. Einige chemische Filter sind umstritten, weil sie verdächtigt werden, das Hormonsystem zu stören. Chemische Filter haben deshalb vor allem in Sonnenschutzmitteln für Kinder nichts zu suchen. Zu den potentiell hormonell wirksamen Filtersubstanzen zählen Butyl Methoxydibenzoylmethane, Octocrylene und Ethylhexyl Methoxycinnamate.

Physikalischer Lichtschutz kann Nanopartikel enthalten

Physikalischer Lichtschutz beruht auf dem Prinzip der Reflexion: Das Sonnenschutzmittel bildet eine Schutzschicht auf der Haut, die die Strahlung reflektiert. Hierfür werden mineralische Filter benutzt. Mineralische Filter gelten als weniger bedenklich als chemische Filter. Die mineralischen Substanzen werden in Form von winzigen Nano-Pigmenten eingesetzt. Mineralische Filter wie Titanium dioxide (nano) und Zinkoxid haben den Nachteil, dass sie einen weißen Film auf der Haut hinterlassen. In Sprays sollten Nanoteilchen auf gar keinen Fall enthalten sein. Es besteht die Gefahr, diese einzuatmen. Entsprechende Hinweise zu Nanopartikeln finden Sie auf der Verpackung unter „Ingredients" (= Inhaltsstoffe). Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat die Verwendung von Nanopartikeln aus Titanoxid und Zinkoxid in kosmetischen Produkten als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, da die Partikel in den oberen Hautschichten verbleiben und nicht in den Organismus gelangen. Unklar ist allerdings, wie sich Nano-Teilchen auf verletzter Haut verhalten und inwieweit sie die Umwelt schädigen.

Naturkosmetikprodukte können Nanoteilchen enthalten

In zertifizierten Naturkosmetikprodukten (BDIH oder NaTrue-Siegel) sind ausschließlich mineralische Lichtschutzfilter zugelassen. Bei einer Allergie gegen UV-Filter sind die mineralischen Lichtschutzfilter das Mittel der Wahl. Auch in Naturkosmetikprodukten sind Nanoteilchen nicht verboten. Werfen Sie unbedingt einen Blick in die Angaben zu den Inhaltsstoffen, wenn Sie Nanoteilchen meiden möchten. Menschen mit empfindlicher Haut rät die Verbraucherzentrale, auf natürliche Produkte ohne Duftstoffe zurückzugreifen.

Aufpassen bei selbstbräunenden Sonnencremes mit Bergamotte-Öl

Der Gebrauch von selbstbräunenden Sonnencremes, die Bergamotte-Öl (sogenannte Psoralene) enthalten, kann das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Das zeigen Untersuchungen aus dem Jahr 1995.

Bestimmte UV-Filter sollen Korallen schädigen

In Laborversuchen zeigten einige UV-Sonnenschutz-Filter wie beispielsweise Benzophenone-3 eine schädigende Wirkung auf Korallen. Deshalb haben die Inseln Palau, Hawaii und Bonaire Gesetze verabschiedet, die die Nutzung und den Verkauf von Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern wie Octinoxat und Oxybenzon verbieten. Diese Stoffe reichern sich nicht nur in der Umwelt und den Korallen an, sondern auch bei Fischen und Menschen.

Quellen: